Leopoldstädter Kaserne

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1723
Datum bis 1865
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 13938
GND
WikidataID
Objektbezug Kaserne
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.03.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 2., Obere Augartenstraße 12-14

Frühere Adressierung
  • Nr.: 148 (Bezirk: Leopoldstadt)
  • Nr.: 149 (Bezirk: Leopoldstadt)


Leopoldstädter Kaserne (2., ursprünglich Obere Donaustraße 15a-17, Obere Augartenstraße 12-14; Konskriptionsnummer Leopoldstadt 148 und 149), Kavalleriekaserne (zeitgenössische „Leopoldstädter Reiterkaserne"), die älteste Kaserne Wiens.

Die Militäreinquartierungen legten Wien neben großen Lasten auch Unbequemlichkeiten auf, die die Bewohner trafen. Deshalb beschlossen die Stände Niederösterreichs (Beschluss des niederösterreichischen Landtags vom 10. Juni 1716), in der Leopoldstadt (im Rahmen eines größeren Kasernenkonzepts, das auch Truppenunterkünfte in Stockerau, Krems und Ybbs vorsah) auf eigene Kosten (155.042 Gulden 29 Kreuzer) eine Kaserne zu errichten (1721-1723) und diese dem Staat zur Verfügung zu stellen (die Stadt Wien errichtete die Getreidemarktkaserne und die Salzgrieskaserne). Um durch die Kaserne gleichzeitig auch die Sicherheit der Straßen zu gewährleisten, wurde diese in der Nähe des Tabors (Am Tabor) auf einem dem Kaiserspital dienstbaren Areal erbaut. Am 1. August 1723 wurde die Leopoldstädter Kaserne von vier Kompanien des Dragonerregiments Bayreuth bezogen. 1855 waren hier das fünfte Kürassier-Regiment und das elfte Ulanen-Regiment samt einer Batterie des dritten Feldartillerie-Regiments einquartiert (22 Offiziere und Unteroffiziere, 418 Mann, 486 Pferde). In den Jahren 1863-1865 wurde die Kaserne aufgrund ihres schlechten Bauzustands demoliert, ebenso die beiden offenen Reitschulen, deren Areal zur Verbreiterung der Oberen Augartenstraße verwendet wurde.

Anstelle der Leopoldstädter Kaserne errichtete das Heer das Militärverpflegsetablissement (heute Nummer 17-19 revitalisiertes Bürogebäude); auf Nummer 23-27 befindet sich heute das Bürogebäude der Firma Siemens Nixdorf.

Siehe auch: Kapelle in der Leopoldstädter Kaserne.

Literatur

  • Feliz Czeike: Stadt und milizärische Anlagen. S. 254
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 128
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 78 f.
  • Johann Edler von Managetta-Lerchenau: Die Kaserne in der Leopoldstadt. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien. Wien: Alterthumsverein zu Wien 1884-1918. Band 10,1911-13, S. 13 ff.
  • Robert Messner: Die Leopoldstadt im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der nordöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1962 (Topographie von Alt-Wien, 1), S. 109
  • Senkowitsch 4/1991, S. 320 f.
  • Leopold Mathias Weschel: Die Leopoldstadt bey Wien. Wien: Gedruckt bey Anton Strauß 1928, S. 412