Getreidemarktkaserne

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Rahlgasse 1: Getreidemarktkaserne, um 1900
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1748
Datum bis 1903
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Getreidemarkt
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 21213
GND
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Kasernen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 6.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Getreidemarktkaserne Wien Museum Online Sammlung 29549.jpg
Bildunterschrift Rahlgasse 1: Getreidemarktkaserne, um 1900
  • 6., Rahlgasse 1
  • 6., Gumpendorfer Straße 2-12
  • 6., Theobaldgasse 1-7
  • 6., Theobaldgasse 2-10
  • 6., Königsklostergasse 2-4

Frühere Adressierung

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Getreidemarktkaserne vom Glacis her gesehen, nach Johann Andreas Ziegler, um 1785

Getreidemarktkaserne (Areal 6., Rahlgasse 1, Gumpendorfer Straße 2-12, Theobaldgasse 1-7, 2-10, Königsklostergasse 2-4).

Das Grundstück gehörte dem Theobaldkloster; zunächst diente (ab 1732) ein Privathaus (eines der dem Glacis zugewendeten Häuser der heutigen Rahlgasse) als Kaserne. Nach der Auflösung der Stadtguardia durch Maria Theresia (1741) wurde das Einquartierungswesen neu überdacht. Die Bürger sollten sich durch den Neubau von Kasernen dieser Verpflichtung entledigen können. Die Stadt entschloss sich daraufhin, zwei städtische Kasernen zu errichten, die Salzgrieskaserne und die Getreidemarktkaserne, eine Infanteriekaserne (im Volksmund auch „Grenadierkaserne" genannt). Mit dem Bau der Getreidemarktkaserne wurde unmittelbar nach Vollendung der Salzgrieskaserne (5. April 1748) begonnen, nachdem Maria Theresia einen von Militäringenieur Donato Felice d'Allio ausgearbeiteten Plan genehmigt hatte.

Am 25. September 1753 wurde die Getreidemarktkaserne von den Prinz Eugen'schen Dragonern bezogen (im Volksmund daher „Dragonerkaserne" genannt). Die Getreidemarktkaserne war dreistöckig und konnte infolge ihrer Ausdehnung (bis zur damaligen Bettlerstiege, heute Königsklostergasse) etwas über ein Bataillon aufnehmen. Sie besaß in zwei Stockwerken Arkaden, war gegen die Bettlerstiege hin dreistöckig und besaß in ihrem hinteren Trakt eine Kapelle. Die turmartig gestalteten Ecken bildeten in der hier zurückspringenden Vorstadtfassade der Laimgrube ein auffallendes Bauelement. Die notwendigen Exerzierplätze standen auf dem Glacis zur Verfügung. Am 9. Juni 1838 begann man zur Bekämpfung der Wassernot (die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung befand sich noch im Bau) auf dem Platz vor der Kaserne einen Artesischer Brunnen zu bohren. Die Getreidemarktkaserne wurde 1903 im Zuge der Kasernentransaktion demoliert. Im Zuge der Regulierung des Stadtviertels entstand die Theobaldgasse, die über den ehemaligen Kasernengrund führt.

Literatur

  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 135 f.
  • Felix Czeike: Die Wiener Kasernen seit dem 18. Jahrhundert. In: Stadt und militärische Anlagen (Forschungs- und Sitzungs-Bericht der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, 114) Hannover: 1977, S. 255 f. (Nachdruck: Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1946 - lfd. 35 (1980), S. 181 ff.)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947 , S. 129
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 285
  • Robert Messner: Mariahilf im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der westlichen Vorstädte Wiens (südliche Hälfte) auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 6), S. 157
  • Julius von Newald: Die beiden Kasernen am Salzgries und am Getreidemarkt. 1879
  • Martin Senekowitsch: Militärische Einrichtungen Wiens im Wandel der Zeit. In: Truppendienst 4 (1991), S. 320 ff.