Getreidemarkt

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Getreidemarkt 3 und 5, um 1905
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1866
Datum bis
Name seit 10.10.1866
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Markt für Getreide
Bezirk 1, 4, 6, 7
Prominente Bewohner Marie Geistinger
Besondere Bauwerke Chemiehochhaus, Jesuitenhof
PageID 21178
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 8.03.2022 durch WIEN1.lanmuswid
Bildname HMW 030103.jpg
Bildunterschrift Getreidemarkt 3 und 5, um 1905
Hier befindet / befand sich:
Hier befindet / befand sich:

Die Karte wird geladen …

48° 12' 3.85" N, 16° 21' 50.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Getreidemarkt 1, 1909
Getreidemarkt 1, um, 1905

Getreidemarkt (1., 6.), benannt (10. Oktober 1866) zur Erinnerung an den bis 1864 hier abgehaltenen Markt für Getreide ("Traitmarckt") und das bis 1900 in der Nähe befindliche städtische Getreidemagazin (6, Rahlgasse 3; Zum goldenen Metzen), das neben der späteren Getreidemarktkaserne lag.

Der Getreidemarkt bildet zwischen Mariahilfer Straße im Norden und Linker Wienzeile im Süden die Grenze zwischen dem 1. und dem 6. Bezirk. Im 16. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Glacis. Am Getreidemarkt befand sich seinerzeit auch ein militärischer Richtplatz (letzte Justifizierung am 28. Jänner 1747). Bereits 1759 wird die Verkehrsfläche als "Getraidt Markt" bezeichnet, 1780-1783 wurde an der äußeren Grenze des Glacis die Fahrstraße Am Glacis angelegt, die vom Wienfluss in Richtung Kothgasse (Gumpendorfer Straße) verlief, sich dort bis in die heutige Rahlgasse verbreiterte, um sodann die Laimgrubengasse (Mariahilfer Straße) zu erreichen.

In der Nähe des Wienflusses stand im 14. Jahrhundert ein Frauenhaus, in der Gegend der heutigen Rahlstiege das Spital "Zum heiligen Martin". Dort befanden sich bis 1900 das bereits erwähnte städtische Getreidemagazin beziehungsweise seit Mitte des 18. Jahrhunderts die Getreidemarktkaserne (1903 abgebrochen). 1850 wurde die Gegend um den Getreidemarkt im Zuge der Eingemeindung der Vorstädte in die Stadt Wien einbezogen.

Der Getreidemarkt ist seit der Anlage der Ringstraßenzone ein Teil der inoffiziell als Lastenstraße bzw. später als Zweierlinie bezeichneten "Äußeren Ringstraße". Die heute als Richtungsfahrbahnen definierten Verkehrsflächen zu beiden Seiten der Secession tragen den Namen Getreidemarkt.

Über den Getreidemarkt verkehrten Jahrzehnte lang die als Zweierlinien bezeichneten Straßenbahnlinien E2, G2 und H2, zuletzt von 1966 bis 1980 in Tieflage mit einer Rampe neben der Secession zum oberirdisch befahrenen Karlsplatz. Seit 1980 liegt unter der Straße der Tunnel der U-Bahn-Linie U2.

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), Register
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 54
  • Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6) , S. 9
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 67
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 175
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981 Band 4, Register
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 74