Währinger Ortsfriedhof

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Das spätbarocke Friedhofskreuz im heutigen Schubertpark (1969)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1769
Datum bis 1873
Name seit
Andere Bezeichnung Schubertpark
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 18
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 3678
GND
WikidataID
Objektbezug Alter Währinger Ortsfriedhof, Mittelalter, Frühe Neuzeit, Friedhöfe, Währinger Friedhöfe, Währinger Allgemeiner Friedhof, Gräberhain Schubertpark, Schubertpark (18, Währing)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Schubertpark18.jpg
Bildunterschrift Das spätbarocke Friedhofskreuz im heutigen Schubertpark (1969)

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48° 13' 35.91" N, 16° 20' 20.91" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Währinger Ortsfriedhof am Generalstadtplan 1912

Währinger Ortsfriedhof (18., Schubertpark, nach Währinger Straße 123).

Der älteste Währinger Friedhof lag ursprünglich rund um die Währinger Kirche (18., Gertrudplatz). Als man diese 1753 neu erbaute, wurde von der Pfarre Währing ein neuer Friedhof angelegt (Weihe am 24. Februar 1769) und 1820-1830 umgestaltet (Empireportal von Adolf Korompay, 1827; Totengräberhaus und Kapelle, 1829 [Weihe am 2. September]). 1841 wurde der Friedhof erweitert und am 26. April 1873 geschlossen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der 1912 von der Gemeinde Wien angekaufte Friedhof in eine Parkanlage umgewandelt (Schubertpark, eröffnet am 7. Juni 1925). Sämtliche Bestattungen wurden exhumiert (1924), einige bedeutende Grabsteine sind in einem Hain erhalten geblieben, beispielsweise die von Ludwig van Beethoven und Franz Schubert. Eine Gedenktafel (1923) zwischen den beiden Grabstellen erinnert bis heute daran, dass die beiden Musiker hier ihre erste Ruhestätte fanden.

Auf dem Friedhof ruhten einst Ludwig van Beethoven (Bestattung 29. März 1827), Johann Peter Frank, Franz Grillparzer, Johann Baptist Lampi, Johann Nestroy, Franz Schubert (Bestattung 21. November 1828), Antonie Adamberger und Alma von Goethe; Grillparzer wurde auf den Hietzinger Friedhof überführt, Alma von Goethe nach Weimar; alle anderen fanden auf dem Zentralfriedhof ihre letzte Ruhestätte.

Friedhofskreuz

Das steinerne Friedhofskreuz, eine christuskreuzbekrönte, aufwirbelnde Wolkensäule mit mehreren figuralen Darstellungen, wurde im Auftrag des Landstraßer Richters Balthasar Muhr († 1723) vom Bildhauer Friedrich Wilhelm Stiehl (Stiller, Still) († 6. November 1732 in Wien im 63. Lebensjahr) für den dortigen Nikolaifriedhof (3. Bezirk) gefertigt (nach anderer Meinung wurde es, aus rein stilistischen Überlegungen, Balthasar Permoser (1651-1732) zugeschrieben, was jedoch wenig wahrscheinlich erscheint und auch in keiner Weise dokumentiert ist). 1784 (andere Angabe 1785), nach Auflassung des Friedhofes, kam es auf Initiative und durch Kauf seitens des in Währing ansässigen Hofjuweliers Josef Friedrich Schwab († 16. August 1785) auf den Währinger Ortsfriedhof. Schwab und seine Familie sollen am Fuße des Monuments begraben worden sein. Auch der Währinger Pfarrer Josef Maynollo (1808-1872) soll hier seine letzte Ruhestätte gefunden haben.

Siehe auch: Währinger Friedhöfe, Alter Währinger Ortsfriedhof, Währinger Allgemeiner Friedhof, Gräberhain Schubertpark

Liste der auf dem Währinger Ortsfriedhof bestatteten Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 13 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildPersonennameBerufGeburtsdatumSterbedatumGrabstelle
Anton Johann BeinlMilitärarzt
Chirurg
174912 Juni 1820
Franz ClementViolinvirtuose
Komponist
Orchesterdirektor
17 November 17803 November 1842
Anton von Doblhoff-Dier.jpgAnton von Doblhoff-DierPolitiker
Ökonom
10 November 180016 April 1872
GrabJMFischer.jpgJohann Martin FischerBildhauer2 November 174027 April 1820Gräberhain Schubertpar, Nummer 31
Joseph FischhofPianist
Komponist
4 April 180428 Juni 1857
Nikolaus HeurteurSchauspieler
Regisseur
22 Mai 17818 März 1844
Karl von InzaghiObersthofkanzler5 Dezember 177717 Mai 1856
Ferdinand MansfeldKomponist
Journalist
182411 Juni 1869
Charles de MoreauArchitekt8 Dezember 17583 November 1840
Vinzenz Neuling.jpgVinzenz NeulingGastwirt
Bierbrauer
11 Oktober 17954 Oktober 1846
Josef Carl Rosenbaum.jpgJoseph Karl RosenbaumSekretär5 Juli 177026 Dezember 1826
Ignaz Xaver von Seyfried.jpgIgnaz Xaver von SeyfriedKapellmeister
Komponist
15 August 177626 August 1841
Franz von Sommaruga.jpgFranz von SommarugaJurist18 April 17802 Oktober 1860

Quellen

Literatur

  • Bezirksmuseum Währing [Hg.]: Unser Währing 2 (1967), Heft 3, S. 26 ff.
  • Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 6. Auflage 1920, S. 219 ff. (Ein Pantheon im Grünen)
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 280 ff.
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 1, S. 60 ff.
  • Hans Pemmer: Der Gräberhain im Schubertpark und der ehemalige Währinger Ortsfriedhof. 1949
  • Hans Pemmer: Der Gräberhain im Schubertpark und der ehemalige Währinger Ortsfriedhof. In: Bezirksmuseum Währing [Hg.]: Unser Währing 5 (1970), S. 2 ff.
  • Hans Pemmer: Schriften zur Heimatkunde Wiens. Festgabe zum 80. Geburtstag. Hg. von Hubert Kaut. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 29) , S. 257 ff.
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 611 ff.
  • Das neue Wien. Städtewerk. Hg. unter offizieller Mitwirkung der Gemeinde Wien. Band 3, Wien: Elbemühl 1926-1928, S. 27 f.