Tiefer Graben

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Ansicht des Tiefen Grabens aus den Jahren 1724-1730.
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 1
Prominente Bewohner
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PageID 24484
GND
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Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 18.03.2017 durch DYN.krabina
Bildname Tiefer Graben 1724-1730.jpg
Bildunterschrift Ansicht des Tiefen Grabens aus den Jahren 1724-1730.
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48° 12' 43.30" N, 16° 22' 3.50" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Tiefer Graben (1), ehemaliger Geländeeinschnitt des Ottakringer Bachs beziehungsweise (nach dessen wegen des Baus des Minoritenklosters notwendig gewordenen Ableitung in den Wienfluss) bis 1426 der (zur Versorgung der hier ansässigen wassergebrauchenden Gewerbe in die Stadt und in dessen trockenliegendes Bett geleiteten) Als. Beide Bäche flossen durch die Strauchgasse und den Tiefen Graben zum stadtnächsten Donauarm (Donaukanal), in den sie in der Nähe des Werdertors (heute etwa Concordiaplatz) einmündeten.

Tiefer Graben, 1902
1., Tiefer Graben, um 1940

Der Tiefen Graben beziehungsweise das Bachbett bildeten die Begrenzung des [[Römerlagers beziehungsweise zur Zeit Heinrichs II. Jasomirgott die nordwestliche Stadtgrenze (bis gegen 1200 verlief hier die Burgmauer). In der Nähe des wesentlich später erbauten Hauses "Zum Heidenschuß" überquerte den Bach eine Brücke, die die Babenbergerpfalz am Hof mit dem vor der Stadt errichteten Schottenkloster und dessen Kirche verband. Anfangs (nachweisbar ab 1274) stand nur am rechten Ufer, also auf der dem Platz Am Hof zugewandten Seite, eine Häuserzeile (für die die topographische Bezeichnung Graben beziehungsweise [ab 1326] Buchfellergraben; Buchfeller hießen die Pergamenthersteller; vorkommt), die linke Seite bildete einen hohen Steilrand. Erst nachdem der Alser Bach 1426 wieder abgeleitet und der Tiefe Graben trockengelegt worden war, begann man, nach entsprechenden Applanierungen, den Tiefen Graben auch auf dieser Seite zu verbauen.

Der Name Tiefer Graben findet sich ab 1349. Das unterste Stück (bei der Börsegasse) hieß auch Im Ledereck (1314) beziehungsweise Unter der Hohen Brücke (1326, aber auch 1701 noch nachzuweisen), auch Unter der Hohen Brücke im Ledereck (1342).

Gebäude

Literatur

  • Die Presse. 08.06.1990, S. 18
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 83
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 186 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 457
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 84
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 88 f.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 115 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 625 ff.