Ignaz Schuster

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Daten zur Person
Personenname Schuster, Ignaz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 14444
GND 117321613
Wikidata Q1657522
Geburtsdatum 20. Juli 1779
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 6. November 1835
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspieler, Sänger, Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Schauspieler, Sänger, Leopoldstädter Theater, Carltheater, Hofkapelle, Burgkapelle
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 9.02.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Tiefer Graben 27 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mitglied des Leopoldstätter Theaters (1813)

Ignaz Schuster, * 20. Juli 1779 Wien, † 6. November 1835 Wien, Schauspieler, Sänger, Komponist.

Ab 1801 war Schuster Sänger am Leopoldstädter Theater, ab 1806 Mitglied der Hofkapelle und ab 1807 Mitglied des Chors zu St. Stephan. Am 13. Oktober 1813 kreierte er am Leopoldstädter Theater in Adolf Bäuerles "Die Bürger von Wien" die Bühnenfigur des Parapluiemachers Chrysostomus Staberl, setzte damit den Beginn für viele "Staberliaden" und wurde zum Wegbereiter der Wiener Volkskomik. Schuster war einer der profiliertesten Schauspieler, dessen feine Komik ihn zum Liebling des Wiener Publikums werden ließ. Er stand ab 1817 am Leopoldstädter Theater nach dem Eintritt von Ferdinand Raimund ins Ensemble zu diesem in einer so starken persönlichen Rivalität, dass ein gemeinsames Auftreten erst am 11. Juni 1830 anlässlich eines Gastspiels Schusters in "Evakathel und Schnudi" möglich war; daraufhin entwickelte sich eine harmonische Zusammenarbeit. 1810-1820 stand er oft mit Josefa Sartory auf der Bühne. 1821-1828 arbeitete er als Regisseur am Leopoldstädter Theater, komponierte Bühnenstücke (die am Leopoldstädter Theater ihre Uraufführung erlebten, darunter die komische Opern "Der Palast der Wahrheit" [1810] und "Kora, die Sonnenjungfrau" [1812], die Singspiele "Der Winkelschreiber" [1811], "Die falsche Primadonna von Krähwinkel" [1818] und "Die natürliche Zauberei" [1821] sowie das Zauberspiel "Jupiter in Wien" [1825]), Lieder und Messen. Schuster war einer der bedeutendsten Komiker des Wiener Theaters der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Quellen

Literatur

  • Verena Keil-Budischowsky: Die Theater Wiens. Wien: Zsolnay 1993 (Wiener Geschichtsbücher, 30-32), S. 385
  • Carl Dahlhaus / Hans Heinrich Eggebrecht [Hg.]: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon. Mainz [u.a.]: Schott 1989
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Rudolf Holzer: Die Wiener Vorstadtbühnen. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1951, S. 10 ff.
  • Norbert J. Mayer: Ignaz Schuster und die Entwicklung des Schauspielstils von Laroche zu Raimund im Wandel der theatralischen Gattungen des Volkstheaters. Diss. Univ. Wien. Wien 1965
  • Otto Rommel: Die großen Figuren der Alt-Wiener Volkskomödie. Hanswurst, Kasperl, Thaddädl und Staberl, Raimund und Nestroy. Wien: Bindenschild-Verl. 1946, S. 38 ff.
  • 1918-1968. Wien - 50 Jahre Hauptstadt der Republik. In: Stadt Wien. Offizielles Organ der Bundeshauptstadt Sondernr. November (1968), S. 13 f.