Porzellangasse: Unterschied zwischen den Versionen
Aus Wien Geschichte Wiki
Zeile 13: | Zeile 13: | ||
|Bildrechte=Wien Museum | |Bildrechte=Wien Museum | ||
}} | }} | ||
− | Porzellangasse ([[9]], [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]]), benannt (erstmals 1825, amtlich 1862) nach der staatlichen [[Wiener Porzellanmanufaktur|Porzellanmanufaktur]] (sub 2; 1744-1864; von Nummer 51 bis zum heutigen [[Julius-Tandler-Platz]]); wichtigster Straßenzug der ehemaligen Vorstadt; der gekrümmte Verlauf entspricht jenem eines verlandeten [[Donau]]arms. Die Porzellangasse trug im Lauf der Zeit verschiedene Namen (beispielsweise 1778 Porcellain-Fabriquengasse, 1779 Porcellain Gassen, 1810 Porzellaingasse, bis 1862 ein Teil der [[Schmiedgasse (9, Roßau)|Schmiedgasse]]). | + | Porzellangasse ([[9]], [[Roßau (Vorstadt)|Roßau]]), benannt (erstmals 1825, amtlich 1862) nach der staatlichen [[Wiener Porzellanmanufaktur|Porzellanmanufaktur]] (sub 2; 1744-1864; von Nummer 51 bis zum heutigen [[Julius-Tandler-Platz]]); wichtigster Straßenzug der ehemaligen [[Vorstädte|Vorstadt]]; der gekrümmte Verlauf entspricht jenem eines verlandeten [[Donau]]arms. Die Porzellangasse trug im Lauf der Zeit verschiedene Namen (beispielsweise 1778 Porcellain-Fabriquengasse, 1779 Porcellain Gassen, 1810 Porzellaingasse, bis 1862 ein Teil der [[Schmiedgasse (9, Roßau)|Schmiedgasse]]). |
==Gebäude== | ==Gebäude== | ||
− | *Nummern 1 und 2: ehemalige Lohner-Werke, erbaut 1876 von Carl Schlimp. | + | *Nummern 1 und 2: ehemalige [[Lohner (Firma)|Lohner-Werke]], erbaut 1876 von [[Carl Schlimp]]. |
− | *Nummern 4-6: ehemalige k. k. Hof-Wagenfabrik Sebastian Armbruster, erbaut 1897 von [[Ludwig Baumann]] (in den Parapeten des ersten Obergeschosses klassizisierende Reliefs mit Kampfwagen). Ursprünglich standen hier die Häuser "Zur grünen Säule" (Rossau 102 [Nummer 4]) und "Zu den 3 Hacken" (Rossau 101 [Nummer 6]). Wohnhaus des rumänischen Dichters [[Mihail Eminescu]] (1869; Gedenktafel, angebracht von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft, 1951). | + | *Nummern 4-6: ehemalige k. k. Hof-Wagenfabrik [[Sebastian Armbruster]], erbaut 1897 von [[Ludwig Baumann]] (in den Parapeten des ersten Obergeschosses [[Klassizismus|klassizisierende]] Reliefs mit Kampfwagen). Ursprünglich standen hier die Häuser "Zur grünen Säule" (Rossau 102 [Nummer 4]) und "Zu den 3 Hacken" (Rossau 101 [Nummer 6]). Wohnhaus des rumänischen Dichters [[Mihail Eminescu]] (1869; [[Gedenktafeln|Gedenktafel]], angebracht von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft, 1951). |
− | *Nummern 15-19: | + | *Nummern 15-19: spät[[gründerzeit]]licher Straßenhof (erbaut 1912); [[Theater]]saal. |
*Nummer 16: Miethaus, errichtet 1912-1914 nach Plänen von Adolf Jäger. Das Fassadendekor wurde zerstört. | *Nummer 16: Miethaus, errichtet 1912-1914 nach Plänen von Adolf Jäger. Das Fassadendekor wurde zerstört. | ||
− | *Nummer 20: "Zum grünen Kranz", erbaut 1889/1890 nach Plänen von Heinrich Adam durch Adolf Lichy für den | + | *Nummer 20: "[[Zum grünen Kranz (9, Porzellangasse 20)|Zum grünen Kranz]]", erbaut 1889/1890 nach Plänen von [[Heinrich Adam]] durch Adolf Lichy für den [[Glas]]fabrikanten Eduard Göpfert ([[Gedenktafeln|Gedenktafel]] im Hausflur). Hier befand sich 1883-1889 die Werkstätte von [[Alexander Nehr]]. |
*Nummern 21-23: Reste der vorgründerzeitlichen Verbauung. | *Nummern 21-23: Reste der vorgründerzeitlichen Verbauung. | ||
*Nummer 24: "Zum grünen Baum", Wohnhaus des Arzts [[Leopold Auenbrugger]]. | *Nummer 24: "Zum grünen Baum", Wohnhaus des Arzts [[Leopold Auenbrugger]]. | ||
− | *Nummer 30: Studentenheim "Porzellaneum", erbaut 1854, später aufgestockt. | + | *Nummer 30: [[Studentenheime|Studentenheim]] "Porzellaneum", erbaut 1854, später aufgestockt. |
− | *Nummern 33-33a: [[Fürstenhof (9)| Fürstenhof]], spätgründerzeitliches Großwohnhaus in Straßenhofform, erbaut 1907 auf dem Areal der Orangerie des [[Liechtensteinsches Sommerpalais|Liechtensteinschen Sommerpalais]]. | + | *Nummern 33-33a: [[Fürstenhof (9)| Fürstenhof]], spätgründerzeitliches Großwohnhaus in Straßenhofform, erbaut 1907 auf dem Areal der [[Orangerie]] des [[Liechtensteinsches Sommerpalais|Liechtensteinschen Sommerpalais]]. |
− | *Nummer 33a: Gedenktafel für den Schauspieler [[Werner Krauss]]. | + | *Nummer 33a: [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] für den Schauspieler [[Werner Krauss]]. |
*Nummer 44-46: [[Konopatsch-Hof]], Wohnhaus (1891) | *Nummer 44-46: [[Konopatsch-Hof]], Wohnhaus (1891) | ||
− | *Nummer 51: Generaldirektion der Austria Tabak, erbaut 1903-1905 in | + | *Nummer 51: Generaldirektion der [[Austria Tabakwerke|Austria Tabak]], erbaut 1903-1905 in neo[[barock]]en Formen von Alois Koch. |
[[Datei:Porzellangsee_4-6.jpg|390px|thumb|right|Porzellangasse 4-6, um 1910]] | [[Datei:Porzellangsee_4-6.jpg|390px|thumb|right|Porzellangasse 4-6, um 1910]] | ||
[[Datei:Porzellangasse_16.jpg|390px|thumb|right|Porzellangasse 16, um 1910]] | [[Datei:Porzellangasse_16.jpg|390px|thumb|right|Porzellangasse 16, um 1910]] | ||
==Literatur== | ==Literatur== | ||
− | |||
*Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 421 ff. | *Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 421 ff. | ||
*Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk (Wiener Bezirkskulturführer, ²9), S. 36 ff. | *Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk (Wiener Bezirkskulturführer, ²9), S. 36 ff. | ||
*Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 55 f., 109 | *Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 55 f., 109 | ||
+ | *Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 235 | ||
*Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 296 | *Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 296 |
Version vom 24. November 2016, 15:50 Uhr
Daten zum Objekt
48° 13' 19.86" N, 16° 21' 39.71" E zur Karte im Wien Kulturgut
Porzellangasse (9, Roßau), benannt (erstmals 1825, amtlich 1862) nach der staatlichen Porzellanmanufaktur (sub 2; 1744-1864; von Nummer 51 bis zum heutigen Julius-Tandler-Platz); wichtigster Straßenzug der ehemaligen Vorstadt; der gekrümmte Verlauf entspricht jenem eines verlandeten Donauarms. Die Porzellangasse trug im Lauf der Zeit verschiedene Namen (beispielsweise 1778 Porcellain-Fabriquengasse, 1779 Porcellain Gassen, 1810 Porzellaingasse, bis 1862 ein Teil der Schmiedgasse).
Gebäude
- Nummern 1 und 2: ehemalige Lohner-Werke, erbaut 1876 von Carl Schlimp.
- Nummern 4-6: ehemalige k. k. Hof-Wagenfabrik Sebastian Armbruster, erbaut 1897 von Ludwig Baumann (in den Parapeten des ersten Obergeschosses klassizisierende Reliefs mit Kampfwagen). Ursprünglich standen hier die Häuser "Zur grünen Säule" (Rossau 102 [Nummer 4]) und "Zu den 3 Hacken" (Rossau 101 [Nummer 6]). Wohnhaus des rumänischen Dichters Mihail Eminescu (1869; Gedenktafel, angebracht von der Österreichisch-Rumänischen Gesellschaft, 1951).
- Nummern 15-19: spätgründerzeitlicher Straßenhof (erbaut 1912); Theatersaal.
- Nummer 16: Miethaus, errichtet 1912-1914 nach Plänen von Adolf Jäger. Das Fassadendekor wurde zerstört.
- Nummer 20: "Zum grünen Kranz", erbaut 1889/1890 nach Plänen von Heinrich Adam durch Adolf Lichy für den Glasfabrikanten Eduard Göpfert (Gedenktafel im Hausflur). Hier befand sich 1883-1889 die Werkstätte von Alexander Nehr.
- Nummern 21-23: Reste der vorgründerzeitlichen Verbauung.
- Nummer 24: "Zum grünen Baum", Wohnhaus des Arzts Leopold Auenbrugger.
- Nummer 30: Studentenheim "Porzellaneum", erbaut 1854, später aufgestockt.
- Nummern 33-33a: Fürstenhof, spätgründerzeitliches Großwohnhaus in Straßenhofform, erbaut 1907 auf dem Areal der Orangerie des Liechtensteinschen Sommerpalais.
- Nummer 33a: Gedenktafel für den Schauspieler Werner Krauss.
- Nummer 44-46: Konopatsch-Hof, Wohnhaus (1891)
- Nummer 51: Generaldirektion der Austria Tabak, erbaut 1903-1905 in neobarocken Formen von Alois Koch.
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 421 ff.
- Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk (Wiener Bezirkskulturführer, ²9), S. 36 ff.
- Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 55 f., 109
- Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 235
- Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 296