Michaelertor: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 2. Dezember 2019, 16:08 Uhr

Michaelerplatz im Juni 1981: Blick vom Michaelertor zum Kohlmarkt.
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Inneres Burgtor
Frühere Bezeichnung Matthiastor, Triumphtor
Benannt nach Michaelertrakt
Einlagezahl
Architekt Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach, Ferdinand Kirschner
Prominente Bewohner
PageID 14051
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.12.2019 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Michaelertor.jpg
Bildunterschrift Michaelerplatz im Juni 1981: Blick vom Michaelertor zum Kohlmarkt.
  • 1., Michaelerplatz 1

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48° 12' 27.44" N, 16° 21' 57.57" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Michaelertor (1., Hofburg, Teil von Michaelertrakt und Reichskanzleitrakt).

Triumphtor

Der Platz vor dem Kernbau der Burg wandelte sich im 16. Jahrhundert durch die Errichtung mehrerer Trakte und den Abriss einiger Gebäude zu einem Burgplatz, an dessen einem Ende die wichtige, allgemein benützbare Straßenverbindung vom Kohlmarkt stadtauswärts vorbeiführte. 1602 kaufte der Hof das Harrach-Haus, das später im Reichskanzleitrakt aufging. Dieses lag in der Verlängerung des Kohlmarktes. Zwischen Harrach-Haus und Kunstkammergebäude wurde anlässlich des Einzugs von Matthias am 14. Juli 1608 nach seiner Krönung als König von Ungarn eine Triumphpforte errichtet, das schon 1609 als steinernes Tor bezeichnet wurde. Dieses Matthiastor erfuhr 1712 eine Umgestaltung durch Johann Lukas Hildebrandt. Allegorische Figuren von Constantia (Beständigkeit) und Fortitudo (Stärke), die den Wahlspruch des Bauherrn, Karls VI. zitierten, flankierten Atlas mit der Weltkugel. Bereits 1726 musste das Portal dem Neubau des Reichskanzleitraktes weichen.[1]

Barocke Toranlage mit Rotunde

1726 übernahm Joseph Emanuel Fischer von Erlach die Baustelle des Reichskanzleitraktes. Er plante eine neue Fassade der Hofburg zur Michaelerkirche hin, die eine monumentale Durchfahrt zwischen dem Burgplatz und dem Kohlmarkt an Stelle des Triumphtores mit einschloss. 1735 blieb der Bau unfertig liegen. Von der Rotunde war nur ein Teil ausgeführt worden. Ob Fischer eine offene Rotunde oder bereits eine Kuppelbekrönung geplant hatte, ist nicht eindeutig zu sagen. Der früheste Beleg einer Mittelkuppel des Michaeletraktes stammt von circa 1772.

Gründerzeitliche Vollendung und Ausstattung

Ferdinand Kirschner vollendete im Auftrag von Franz Joseph I. den Michaelertrakt mit seiner monumentalen Fassade 1889 bis 1893 auf Basis des Projekts von Fischer von Erlach. Die Toranlage setzte sich nun aus der Michaelerfassade, der kuppelbekrönten Durchfahrt und der barocken Reichskanzleifassade zusammen. Das Innere der 54 Meter hohen Kuppel ("Michaelerkuppel") folgt wie die Michaelerfassade einem Konzept von Friedrich Kenner (1892). Sie ist mit je zwei Skulpturen von Franz Koch (Providentia Augusti), Johann (Hans) Kalmsteiner (Pietas Augusti), Wilhelm Seib (Spes publica) und Werner David (Fides publica) geschmückt, die Herrschervorzüge und Volkstugenden symbolisieren. In den Durchgängen für die Fußgänger sind Hochreliefs von Otto König („Profectio [Auszug] Augusti“) und Stephan Schwartz („Adventus [Einzug] Augusti“) aufgestellt. Der alte Eingang ins Burgtheater, das der neuen Fassade weichen musste, blieb zur Erinnerung erhalten. In der Durchfahrt gegen den Platz In der Burg wurden weitere vier Gruppen angebracht, die allegorisch die Wahlsprüche der vier an diesem Teil der Burg als Bauherren beteiligten Regenten (Karl VI., Maria Theresia, Joseph II. und Franz Joseph I.) versinnbildlichen. Diese Gruppen stammen aus den Ateliers der Bildhauer Anton Břenek, Richard Kauffungen, Franz Becher und Josef Beyer.

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer/Reinhold Sahl (Hg.): Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien 2018.
  • Hellmut Lorenz/Anna Mader-Kratky (Hg.): Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 3; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 14; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 445), Wien 2016.
  • Herbert Karner (Hg.): Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 2; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 13; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 444), Wien 2014.
  • Werner Telesko (Hg.) Die Wiener Hofburg 1835–1918. Der Ausbau der Residenz vom Vormärz bis zum Ende des „Kaiserforums“ (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 4; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 15; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 446), Wien 2012.* Geschichte der Stadt Wien. Hg. vom Altertumsverein zu Wien. Wien: Holzhausen 1897-1918. Band 7/1, S. 223 f. (plastischer Schmuck)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 279 f. (plastischer Schmuck)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 115

Einzelnachweise

  1. Der Skulpturenschmuck wurde im heutigen Budapester Rathaus (ehemaliges Invalidenhaus) wiederverwendet.