Große Sperlgasse

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Große Sperlgasse 29, 1902
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Hauptgasse, Herrengasse, Große Gasse
Benannt nach "Zum Sperl", Johann Georg Sperlbauer
Bezirk 2
Prominente Bewohner Johannes Georg Stuwer
Besondere Bauwerke Grünsteidlhaus, Pabsthaus, Kriminalmuseum, Seifensiederhaus
PageID 28246
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildname HMW 027724.jpg
Bildunterschrift Große Sperlgasse 29, 1902
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48° 13' 6.37" N, 16° 22' 42.05" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Große Sperlgasse (2, Leopoldstadt), benannt (1862) nach dem Vergnügungsetablissement "Zum Sperl" (2, Kleine Sperlgasse 2a und 2c) beziehungsweise dessen Besitzer Johann Georg Sperlbauer (volkstümlich "Sperl" genannt); im jüdischen Getto (1625-1670) hieß sie Hauptgasse, ab 1670 (Aufhebung des Gettos) Große Gasse, später (bis 1862) Herrengasse, Kleine Sperlgasse (wie auch in anderen Fällen wurde die längere Gasse als Große, die kürzere als Kleine bezeichnet).

Große Sperlgasse 36, 1899

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 1: Karmeliterhof.
  • Nummer 2 (Kleine Sperlgasse 1a): Grünsteidlhaus; hier starb am 4. Jänner 1802 der Kunstfeuerwerker Johannes Georg Stuwer.
  • Nummer 4 (Karmelitergasse 2): Wohnhaus mit Fassade in josephinischem Plattenstil (erbaut 1788); hier wohnte eine Zeitlang der Komponist Karl Lafite.
  • Nummer 8 (Tandelmarktgasse 6): ehemals dreistöckiges Wohnhaus mit wechselndem Hausschild ("Zum roten Rössel", "Zum goldenen Pfau"), erbaut im 17. Jahrhundert, zwei Höfe mit Resten von Arkaden (Zusammenbau von drei Gettohäusern); hier wohnte der berühmte Affendarsteller Eduard Klischnigg. Heute steht an dieser Stelle ein Neubau aus den 1950er Jahren.
  • Nummer 16: Wohnhaus "Zum weißen Kreuz" (zweite Hälfte 17. Jahrhundert) mit malerischem Hof (Wendeltreppe, Arkaden) und altem Haustor (schmiedeeiserne Beschläge).
  • Nummer 20 (Haidgasse 6): Pabsthaus.
  • Nummer 22: Hier wohnte der Wohltäter Koppel Fränkl († 1670).
  • Nummer 24: Seifensiederhaus (erbaut 1685); zuvor stand hier das Judengemeindehaus (Judenstadt). Am 8. November 1991 wurde im Haus nach dessen denkmalpflegerischer Renovierung das Kriminalmuseum eröffnet.
  • Nummer 27: Klang-Hof.
  • Nummer 30 (Große Pfarrgasse 9): Wohnhaus mit Plattendekoration (Pietà in Nische), erbaut 1779.
  • Nummer 36: Wohnhaus mit Biedermeierfassade (Reliefs in den Fensterädikulen zeigen Putten bei der Weinlese), erbaut 1822.
  • Nummer 43: Wohnhaus des Politikers und Gemeinderats Karl Meißl.

Literatur

  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 15 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Die Leopoldstadt. Ein Heimatbuch. Wien: Lehrer-Arbeitsgemeinschaft 1937, S. 285
  • Hans Rotter / Adolf Schmieger: Das Ghetto in der Wiener Leopoldstadt. Wien: Burgverlag 1926, S. 71, 76 f., 82, 88, 97 f.
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 85
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20) , S. 100 f.