Paul Hörbiger: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 12. Juli 2016, 12:10 Uhr

Paul Hörbiger (r.) mit Stadtrat Hans Mandl anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrenmedaille der Stadt Wien (22.4.1964)
Daten zur Person
Personenname Hörbiger, Paul
Abweichende Namensform
Titel Kammerschauspieler, Staatsschauspieler
Geschlecht männlich
PageID 2838
GND
Wikidata
Geburtsdatum 29. April 1894
Geburtsort Budapest
Sterbedatum 5. März 1981
Sterbeort Wien
Beruf Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 12.07.2016 durch WIEN1.lanm08wen
Begräbnisdatum 13. März 1981
Friedhof Zentralfriedhof]], Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 52Der für das Attribut „Friedhof“ des Datentyps Seite angegebene Wert „Zentralfriedhof]], Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 52“ enthält ungültige Zeichen oder ist unvollständig. Er kann deshalb während einer Abfrage oder bei einer Annotation unerwartete Ergebnisse verursachen.
Grabstelle
Bildname Paul hoerbiger.jpg
Bildunterschrift Paul Hörbiger (r.) mit Stadtrat Hans Mandl anlässlich der Verleihung der Goldenen Ehrenmedaille der Stadt Wien (22.4.1964)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Nestroy-Ring (Verleihung: 1980, Übernahme: 6. Dezember 1980)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Verleihung: 23. April 1974, Übernahme: 30. April 1974)
  • Deutscher Filmpreis (Verleihung: 1969)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 28. März 1977, Übernahme: 1. September 1977)
  • Girardi-Ring (Übernahme: 28. Juni 1972)
  • Goldene Kamera (Übernahme: 21. Februar 1977)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold (Verleihung: 20. März 1964, Übernahme: 22. April 1964)

Paul Hörbiger, * 29. April 1894 Budapest, † 5. März 1981 Wien 13, Krankenhaus Lainz (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 52), Schauspieler. Gattin (1920 Prag) Josepha Gettke (Trennung 1940), Sohn des Johann Hörbiger, Bruder des Attila Hörbiger.

Kam mit seinen Eltern 1902 nach Wien, maturierte am Benediktinerstiftsgymnasium St. Paul im Lavanttal, begann nach dem ersten Weltkrieg an der Technischen Hochschule Chemie zu studieren, ließ sich dann aber für das Theater begeistern und besuchte die Theaterschule Otto. Begann seine schauspielerische Laufbahn 1919 in Reichenberg und 1920 am Deutschen Theater in Prag. 1926 holte ihn Max Reinhardt ans Deutsche Theater in Berlin; in Berlin spielte Hörbiger bis 1940 an verschiedenen Theatern (obwohl er aus seiner antinationalsozialistischen Einstellung kein Hehl machte). Schon am Ende der Stummfilmära war Hörbiger auch beim Film tätig; er drehte 1928/1929 23 Stummfilme, 1930 seinen ersten Tonfilm („2 Herzen im Dreivierteltakt", Musik von Robert Stolz) und 1932 „Der Kongreß tanzt", in welchem er als Heurigensänger das Wienerlied „Das gibt's nur einmal, das kommt nie wieder" sang. Weitere wichtige Filme waren „Frühjahrsparade" (1934) und „Lumpazivagabundus" (1936). 1935 gründete er mit Karl Künzel in Berlin die „Algefa-Film", in der als Regisseur Emo wirkte; produziert wurde „Endstation" (mit Hans Moser).

In der Kriegszeit spielte er in einer Reihe von Filmen mit österreichischer Thematik (Opernball, Wiener Geschichten, Operette, Schrammeln). 1940 holte ihn Lothar Müthel ans Burgtheater (er spielte jedes Jahr nur eine Rolle: 1940 „Der Franzl" von Hermann Bahr, 1941 Schnoferl in Nestroys „Mädl aus der Vorstadt", 1942 Fortunatus Wurzel in Raimunds „Der Bauer als Millionär", 1943 „Die Zwillinge von Venedig" von Goldoni). 1943-1945 sympathisierte er mit einer Widerstandsgruppe, wurde 1945 wegen Hochverrats und Wehrkraftzersetzung verhaftet und zum Tod verurteilt (ohne dass das Urteil noch vollstreckt wurde). Am 23. April 1945 gehörte er (mit Leopold Arzt und anderen Persönlichkeiten sowie Vertretern aller politischen Parteien) zu den Gründern der Zeitung „Neues Österreich" (Untertitel „Organ der demokratischen Einigung"), außerdem wurde er Präsident des Fußballklubs „Vienna". Er spielte im Burgtheater (Ronachergebäude), im Theater in der Josefstadt und im Bürgertheater („Alter Sünder"), widmete sich nach dem zweiten Weltkrieg aber hauptsächlich dem Film („Hofrat Geiger", 1947 (Willi-Forst-Film); „Der Engel mit der Posaune", 1948 (Karl-Hartl-Film) nach dem Roman von Ernst Lothar, in dem Attila Hörbiger, Paul Hörbiger und Paula Wessely zum einzigen Mal gemeinsam vor der Kamera standen]; „Hallo, Dienstmann", 1952 [Franz-Antel-Film]; „Mädchenjahre einer Königin", 1954; „Die Deutschmeister", 1955). Hörbiger fand in Hans Moser einen kongenialen Partner; beide bildeten mit Rudolf Carl, Fritz Imhoff und Leo Slezak, die wichtige Nebenrollen spielten, in der Hochblüte des Wiener Films ein erfolgreiches Quintett.

Hörbiger verkörperte in den rund 300 Filmen, die seine Popularität festigten, sympathische Volkstypen (Fiaker, Heurigensänger, Hausknechte, Dienstmänner und Handwerker), aber auch Künstler, wie StraußJohann Strauss (Vater), Lanner, Schrammel, Raimund, Grillparzer und Schubert. Ernst Haeusserman holte ihn aus Berlin 1965 wieder ans Burgtheater (Antrittsvorstellung in Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind": Paul als Alpenkönig, Attila als Rappelkopf). Im Alter entdeckte ihn auch das Fernsehen. Hörbigers Interpretation des Fiakerlieds fand großen Anklang. Zahlreiche Auszeichnungen; Staatsschauspieler (1942), Kammerschauspieler, Johann-Nestroy-Ring.

Paul-Hörbiger-Weg

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Friedrich Weissensteiner: Publikumslieblinge. Wien: Kremayr & Scheriau 1993, S. 77 ff.
  • Curt Riess: Das gab's nur einmal. Wien: Molden 1977 Register
  • Walter Fritz: Kino in Österreich 1929-1945. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1991 Register
  • Paul Hörbiger, Hans Moser. Zwei Wiener Schauspiel-Legenden. Katalog Wiener Stadt und Landes Bibliothek. 238. Wechselausstellung. 1994
  • Gertrude Pichel: Paul und Attila Hörbiger. Diss. Univ. Wien. Wien 1949