Hochhäuser

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Eintrag
Datum von 1931
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.02.2017 durch DYN.wolfgang j kraus

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst!


Hochhäuser entstanden in Wien erst nach dem Zweiten Weltkrieg (wenn man vom sogenannten Hochhaus in der Herrengasse im 1. Bezirk absieht).

Die Idee von Architekt Rudolf Fraß, im 9. Bezirk an der Ecke Währinger Straße 45 / Spitalgasse ein Hochhaus zu errichten, nachdem die Gemeinde Wien 1930 nach Abbruch des Bürgerversorgungshauses einen Wettbewerb ausgeschrieben hatte, um eine geeignete Verbauungsstudie zu erlangen, konnte nicht realisiert werden (Modellfoto: Die Wohnung, Jg. 1/1930, S. 45).

Erwähnenswert sind die in den 1950er Jahren im 2. Bezirk geplanten bzw. gebauten Hochhäuser am Praterstern, am Machplatz (1958-1960) und in der Vorgartenstraße (1959-1963), die auch in anderen Bezirken nachgeahmt wurden, im allgemeinen aber selten mehr als zehn Geschoße hatten. Ausnahmen bildeten unter anderem die "Punkthäuser" Am Kaisermühlendamm (George-C.-Marshall-Hof, 15 Stockwerke, 1954-1960), das Matzleinsdorfer Hochhaus ("Südturm", auf dem früheren Heu- und Strohmarkt, 20 Stockwerke, 1951-1957) und Bauten auf dem Eisenstadtplatz (teilweise 16 Etagen, 1959-1964); später entstanden auch weitere Hochhäsuer in verschiedenen Stadtteilen nördlich der Donau.

Zu den Bürohochhäusern zählen unter anderem das ehemalige Gebäude der Pensionsversicherung der Arbeiter (9., Rossa.uer Lände 3, 1957), das Kurier-Haus (7., Lindengasse 48-52), der Ringturm, das Pressehaus (19., Muthgasse 2), das Philipshaus (10., Triester Straße 64-66), das ehemalige Semperit-Zentrum (4., Wiedner Hauptstraße 63), der Freiheitsturm (20., Klosterneuburger Straße) und das Galaxie-Hochhaus (2., Praterstraße 31).

Verschiedene Hochhäuser entstanden im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg beiderseits des Donaukanals (Bürohäuser: darunter Bundesländerversicherung, IBM-Bürohaus, Raiffeisenzentrum, Ringturm. Wohnhäuser: darunter Emmerlinghof, Figlhof).

Unter den Hotels sind das Hilton und das Intercontinental im Ringstraßenbereich sowie das Ibis beim Westbahnhof zu nennen, seit 2010 auch das Sofitel Vienna Danube im Uniqa-Hotel- und Geschäftsgebäude an der Praterstraße 1, Ecke Taborstraße.

Im Zuge des Neubaus des Allgemeinen Krankenhauses entstanden neben den beiden Bettentrakten drei Hochhäuser mit Schwesternwohnungen, ebenso wurde der Neubau der Krankenanstalt Rudolfstiftung als Hochhaus ausgeführt. Auch das Vienna International Centre (22., Kagran; "UNO-City") besteht aus Hochhäusern; daran anschließend wurden im Donau-City genannten Stadtteil weitere Hochhäuser gebaut.

Weitere Hochhäuser entstanden an der Erdberger Lände (beispielsweise Zollamt). 1991 wurde der grundsätzliche Vorschlag zur Diskussion gestellt, an einigen auszuwählenden Standorten Wiens den Bau von Bürohochhäusern zuzulassen (Beginn von Umweltverträglichkeits- und Verkehrsprüfungen); für ein ÖMV-Verwaltungshochhaus begannen konkrete Planungen.

Nachdem Hochhäuser für Wohn- oder Büronutzung im Wiener Stadtgebiet bereits vor der Erstellung eines städtebaulichen Generalkonzepts errichtet worden waren (seltener in der Ersten Republik: "Hochhaus" in der Herrengasse, etwas häufiger und meist wesentlich höher in der Zweiten Republik; siehe oben), entschloss man sich im ausgehenden 20. Jahrhundert, für den Hochhausbau neben der Genehmigung von Einzelgebäuden (beispielsweise Millennium Tower, Galaxy 21 oder Rechnungshof) ausgewählte begrenzte Stadtareale zur dichteren und infrastrukturell abgesicherten Verbauung mit Hochhäusern freizugeben, insbesondere

  • jenseits der Donau [22] in der "Donau-City" [ein Terrain, das teilweise durch die für 1995 geplante Weltausstellung Wien-Budapest genutzt werden sollte, die nach dem Zusammenbruch des kommunistischen "Ostblocks" hinsichtlich ihrer Zielsetzung als "Brückenschlag zwischen West und Ost" hinfällig geworden war]
  • am Wienerberg (10) für die sogenannte "Wienerberg-City"
  • am Donaukanal [2] im Bereich zwischen Hollandstraße und Aspernbrückengasse (Bürohäuser vom Raiffeisen-Zentrum über das im Eigentum der Wiener Städtischen Versicherung stehende IBM-Haus und das neue Dianabad zum Media.tower und weiter bis zum Neubau für die Uniqa-Versicherung) sowie
  • im Großbereich von der "Gasometer-City" und der Verbauung am Erdberger Mais
  • bis zur Überbauung der Südosttangente östlich der Ausfahrt Favoriten beim bereits bestehenden Porr-Hochhaus, Monte Laa.

Eine Planung im Bereich des Bahnhofs Wien Mitte (3) musste wegen der Nähe zur Innenstadt nach deren Erhebung in den Rang eines "Weltkulturerbes" in der ursprünglichen Form abgebrochen werden, der City-Tower Vienna (mit Einmietung des Bezirksgerichts Innere Stadt) befand sich bereits im Planungsendstadium beziehungsweise Bau. Umstritten ist 2017 die Planung eines Hochhauses auf dem Gelände des Eislaufvereins zwischen Lothringerstraße und Heumarkt nahe dem Stadtpark.

Vergleiche unter anderem:

Literatur

  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 179 ff. (Disput „Wolkenkratzerstadt")
  • Harald Sterk: Bauen in Wien. Das letzte Jahrzehnt 1976 bis 1986. Wien: Herold 1986