Operngasse
48° 12' 1.00" N, 16° 22' 0.94" E zur Karte im Wien Kulturgut
Operngasse (1.; 4.), eröffnet 1861, benannt (1862) nach der damals neu geplanten Hofoper (erbaut 1861-1869; Staatsoper); Verlängerung (außerhalb der Ringstraße; im Volksmund als Neue beziehungsweise Verlängerte Operngasse bezeichnet) am 31. Oktober 1913 (Stadtrat) beziehungsweise in den 1930er Jahren auf den Gründen des ehemaligen Freihauses auf der Wieden. Der Teil zwischen Karlsplatz und Margaretenstraße ist das einzige Beispiel einer planmäßigen innerstädtischen Zeilenverbauung der Zwischenkriegszeit, die im schwarzen Wien durch den Wiener Assanierungsfonds entstand.
Auf dem Areal der heutigen Parzellen 4 und 6 (auch Hanuschgasse 1-3, Goethegasse 1 und Teil der Staatsoper) erstreckte sich die 1548-1552 erbaute Kärntner Bastei (nachmals Augustinerbastei).
Auf dem Areal Freihaus auf der Wieden/ Obstmarkt 1/ Wiedner Hauptstraße 10/ Operngasse 13 befand sich zwischen 1942 und 1945 ein Zwangsarbeiterlager.
Gebäude
- Nummer 1: Staatsoper
- Nummer 3: Opernringhof
- Nummer 8 (Opernring 4): Miethaus, erbaut 1863 nach Plänen von Franz Ehmann für Anton Dreher (Opernring, Nummer 4). Heute befindet sich hier das Austro-American Institute of Education.
- Nummer 9 (Treitlstraße 3): Porrhaus.
- Nummer 18: Wohnhaus Bärenmühle, erbaut mit der Hilfe des Wiener Assanierungsfonds1937/1938 von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger; markante Ecklösung, Steinrelief Bärenmühle. Bauinschrift im Bärenmühlendurchgang.
- Nummer 22-24: 1937-39 nach Plänen von Hans Irschik durch Unterstützung des Wiener Assanierungsfonds errichtet.
- Nummer 23-25: Zwickelverbauung mit markanter Ecklösung an einer städtebaulich, exponierten Stelle; 1936 innerhalb des Wiener Assanierungsfonds erbaut; Entwurf von Franz Gessner
- Nummer 26-36: innerhalb des Wiener Assanierungsfonds errichtete einheitliche Zeile siebengeschossiger Häuser, erbaut von Franz Gessner (Nummer 26 Papageno-Hof [erbaut 1937; Majolikarelief "Papageno" von H. Revy, 1937]), Alfred Adler und Martin Johann Schmidt (Nummer 28) sowie Eugen Kastner und Fritz Waage (Nummer 30, 32, 34 und 36). Auf den Freihaus-Gründen Neubauten der Technischen Universität Wien.
Pfarrzugehörigkeit bis 1938
Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.
- ab 1863: Pfarre St. Augustin
Quellen
Literatur
- Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 184 (4. Bezirk)
- Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
- Géza Hajós / Walther Brauneis: Die Profanbauten des III., IV. und V. Bezirkes. Wien: Schroll 1980 (Österreichische Kunsttopographie, 44.2), S. 333
- Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
- Andreas Suttner: Das schwarze Wien. Bautätigkeit im Ständestaat. Wien: Böhlau 2017