Salvatorgasse 8

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1912
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Würffelhaus, "Des Grafen Stefan Haus"
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Viktor Siedek
Prominente Bewohner Würffel, Niklas Würffel, Oswald Reicholf der Jüngere, Szapolyai, Sebastian Hutstocker
PageID 41051
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 12.10.2022 durch WIEN1.lanm08jan
  • 1., Salvatorgasse 8
  • 1., Sterngasse 13
  • 1., Fischerstiege 2
  • Nr.: 378 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 408 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)
  • Nr.: 455 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)


1, Salvatorgasse 8, (Konskriptionsnummer: 378), identisch mit Sterngasse 13 und Fischerstiege 2.

Dieses Gebäude bildete ursprünglich mit dem Haus Stadt 379 ein großes Gebäude und war das Stammhaus des angesehenen und reichbegüterten Erbbürgergeschlechtes der Würffel (Würfel). So war unter anderem Niklas Würffel (II.) Eigentümer dieses Hauses. Im Jahr 1452 kaufte der damalige Bürgermeister Oswald Reicholf ein Hausviertel, des (zum damaligen Zeitpunkt geteilten) Hauses. Nachdem Oswald Reicholf geköpft worden war, erwarb das Haus Stefan von Szapolyai (Graf von Zibs), nach dem das Gebäude die Bezeichnung "des Grafen Stefan Haus" führte. Nach der ungarischen Herrschaft in Wien (unter Matthias Corvinus verlies Szapolyai das Land. Kaiser Maxmilian gab das Haus des Grafen Szapolyai an die Domprobstei St. Stephan.

Ein an diesem Haus angebrachtes Marienbildnis, das stets mit Rosen geschmückt wurde, gab der kleinen Gasse an der Rückfront des Hauses (heute: verlängerte Sterngasse) den Namen "Rosenmariengässlein" (manchmal fälschlicherweise Rosmaringässlein genannt), bis die Gasse im Zug einer Straßenregulierung als Bestandteil der über die Marc-Aurel-Straße hinaus verlängerten Sterngasse auch deren Namen annahm.

Nachdem das Haus "in Abbau" gekommen und "gegen das Bad genannt zu den Schenkchen (Stadt 376, heute: Fischerstiege 4) stündlich zu fallen gedroht", auch die Dompröbste "das zupawen nit vergügt hat", bewilligte der Kaiser, dass Bürgermeister und Rat der Stadt das Haus käuflich erwerben und der Domprobsthof in die Singerstraße (Stadt 891, Heute: Nummer 22) verlegt wurde. Das Gebäude kam in den Besitz der Gemeinde Wien, von der es wiederum Sebastian Hutstocker erwarb. Im Jahr 1576 wurde das Haus geteilt (siehe Haus Stadt 379). Beide Häuser (Stadt 378 und 379) wurden von da ab eigenständig geführt, sie bildeten zwei selbstständige Objekte (möglicherweise war die bauliche Trennung der beiden bereits zu einem früheren Zeitpunkt geschehen.

Neubau

1912 wurde es durch den Architekten Viktor Siedek neu erbaut.

Kriegsschäden

Am 12. März 1945 stand das Haus mitten in einem Bombenregen, erhielt wohl selbst keinen direkten Treffer, wurde aber auf allen Seiten von Bombeneinschlägen umsäumt, so dass es schwere Luftdruck- und Splitterschäden erlitt, die sich hauptsächlich an den beiden unteren Geschoßen auswirkten. Am empfindlichsten war der Einschlag vor dem Haus, wo ein Stiegenaufgang zu dem erhöht liegenden Straßenpflaster von der Fischerstiege zur Salvatorgasse führt. Neben einem totalen Glasschaden und dem Einsturz der Glaslichte im Keller wiesen auf die verheerende Wirkung des Luftdruckes auch mehrfach eingestürzte Zwischenwände hin.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

  • Firma Max Kohn & Co. (1910-1911)

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 4. Teil. Wien ²1953 (Manuskript im WStLA), S. 821-827