Oswald Reicholf der Jüngere

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Daten zur Person
Personenname Reicholf, Oswald der Jüngere
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 24021
GND 103143572
Wikidata Q94765551
Geburtsdatum
Geburtsort Wien
Sterbedatum 15. April 1463 JL
Sterbeort
Beruf Kaufmann, Hausgenosse, Bürgermeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Reicholf Oswald der Jüngere (ab 1452/1453 Ritter), * um 1400 Wien (?), † 15. April 1463 (Hinrichtung durch Enthauptung), Kaufmann, Hausgenosse (ab 1438), Bürgermeister.

Sohn Oswald Reicholfs des Älteren und dessen Gattin Elsbeth (die Familie Reicholf ist schon Mitte des 14. Jahrhunderts in wichtigen Ämtern nachweisbar und war offenbar ursprünglich in Grinzing ansässig). 1420 Studierte Reicholf an der Universität Wien, 1438/1439, 1443-1446 und 1453 war er Ratsherr, 1440/1441 Stadtrichter und 1452 und 1454 Bürgermeister (1454 wurde eine neue städtische Feuerordnung beschlossen). Wiederholt nahm er an städtischen Gesandtschaftsreisen teil. Als Anhänger Ulrichs von Eitzing wurde er 1455 auf Befehl Ulrichs von Cilli eingekerkert und verlor durch Konfiskation sein Vermögen. Nach seiner Freilassung (1456) und nach des Cilliers Tod kam Reicholf langsam wieder zu Wohlstand, trat zwar politisch nicht mehr in Erscheinung, wurde aber während des Bürgerkriegs 1462/1463 dennoch als Kaisertreuer zweimal verhaftet und schließlich (nach dem Misslingen des Putschs von Wolfgang Holzer) mit diesem auf Befehl Herzog Albrechts VI. hingerichtet.

Reicholf besaß 1418–1448 das Haus 1, Krugerstraße 5 (dieses Gebäude umfasste damals auch das spätere Haus Krugerstraße 3), 1448-1463 das Nachbarhaus 1, Krugerstraße 7 und 1444-1463 das Haus 1, Salvatorgasse 4-8. Außerdem hatte er zeitweise Hausbesitz auf dem Salzgries (1446-1454, Teil von Nummer 1) und in der heutigen Börsegasse (1438-1444, Teil von Nummer 3). 1452/1453 besaß er den Ottakringer Freihof.

Sein Wappen zeigt zwei mit den Köpfen nach oben gewandte Fische.

Literatur

  • Handbuch der Stadt Wien. Wien: Verlag für Jugend und Volk 98 (1983/1984), Heft II, S. 228
  • Doris Leithner: Die Familie Reicholf (1342-1542), ein Wiener Erbbürgergeschlecht. Diss. Univ. Wien. Wien 1969
  • Richard Perger: Die Wiener Ratsbürger 1396 – 1526. Wien: Deuticke 1988 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 18), S. 233
  • Franz Schalk: Aus der Zeit des österreichischen Faustrechts. In: Abhandlung zur Geschichte und Quellenkunde der Stadt Wien 3 (1919), S. 462 ff.