Hanns Gasser

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Genius der Stadt Wien mit Stadtwappen. Gipsmodell, 1854.
Daten zur Person
Personenname Gasser, Hanns
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9643
GND 174210698
Wikidata Q877357
Geburtsdatum 2. Oktober 1817
Geburtsort Eisentratten bei Gmünd, Kärnten
Sterbedatum 24. April 1868
Sterbeort Pest
Beruf Bildhauer, Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Gasser Genius.jpg
Bildunterschrift Genius der Stadt Wien mit Stadtwappen. Gipsmodell, 1854.

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Gasser Hanns, * 2. Oktober 1817 Eisentratten bei Gmünd, Kärnten, † 24. April 1868 Pest (seit 1873 Budapest), Bildhauer, Maler.

Nach einem ersten Ausstellungserfolg in Klagenfurt 1838 übersiedelte Gasser nach Wien, wo er an der Akademie der bildenden Künste bei Carl Gsellhofer studierte und bald akademische Preise erhielt.

1840-1850 lebte er überwiegend in Süddeutschland (bis 1846 München) und Ungarn. 1850/1851 war er Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien, arbeitete jedoch in verschiedenen Städten der Monarchie und des übrigen Europa. In Wien beteiligte er sich 1847 mit sieben allegorischen Figuren an der Ausschmückung des Carltheaters (2.; Leopoldstädter Theater), 1850-1852 schuf er die zwölf Monate darstellenden Putten für die Stiegenaufgänge des Belvedereparks.

1851-1853 vollendete er in dem von Ferdinand Fellner dem Älteren umgestalteten Gemeinderatssitzungssaal des Alten Rathauses die Stuckdecke und schuf Karyatiden und Reliefs. 1855 lieferte er acht allegorische Figuren für die Vorderfront des Waffenmuseums im Arsenal sowie zwölf (Nationen Österreichs darstellende) Statuen an der Fassade der ehemaligen Oesterreichisch-ungarischen Bank (1., Ecke Herrengasse-Strauchgasse). 1858 verfertigte er den (erst 1865 im Stadtpark aufgestellten) Donauweibchenbrunnen (1948 wegen Kriegsbeschädigung durch Kopie ersetzt, Original gelangte ins Wien Museum) und 1860 das erste öffentliche Kaiserin-Elisabeth-Denkmal (15., Westbahnhof, Vestibül der Abfahrtsseite).

Als er sich in den 1860er Jahren vorwiegend in Wien aufhielt, schuf er die Mittelgruppe "Maria mit dem Kind" für den Hochaltar der ehemaligen Waisenhauskirche (1866), das Denkmal für Joseph von Sonnenfels für die ehemalige Elisabethbrücke (aufgestellt 1867, seit 1902 an der Rathauszufahrt) und Skulpturen an den beiden Brunnen neben dem Mittelrisalit der Staatsoper (1868), jeweils die beiden Hauptfiguren beziehungsweise am sogenannten Musik-Brunnen (bei der Operngasse) die drei allegorischen Statuen Tanz, Freude und Leichtsinn und am sogenannten Loreley-Brunnen (bei der Kärntner Straße) Trauer, Liebe und Rache. Von seinen weiteren Werken sind zu nennen: Allerheiligste Dreifaltigkeit am Giebel über dem Mittelportal der Votivkirche, Atlas, Astronomie und Astrologie an der Fassade der Hofbibliothek und das Mozart-Grabdenkmal auf dem Zentralfriedhof (ursprünglich St. Marxer Friedhof), außerdem zahlreiche weitere Grabmonumente, Heiligenfiguren, Porträtstatuetten und -büsten sowie 60 Reliefporträts in Medaillons. Gassers Selbstporträt verwahrt das Kunsthistorische Museum, Zeichnungen von ihm besitzen das Heeresgeschichtliche Museum und die Albertina. Gasser verband klassizisische Formen mit romantischen Empfindungen.

Siehe auch: Gassergasse

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950, (Werksverzeichnis)
  • Karl Ginhart / Getraud Schikola / Margarethe Poch-Kalous [Hg.]: Geschichte der bildenden Kunst in Wien: Plastik in Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1970 (Geschichte der Stadt Wien, Neue Reihe, 7/1), Register
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 44, 184
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), Register
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 4. Wiesbaden: Steiner 1972, Register
  • Renate Wagner-Rieger: Wiens Architektur im 19. Jahrhundert. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1970, S. 125, 137, 174
  • Carinthia. Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung. Hg. vom kärntnerischen Geschichtsvereine und naturhistorischen Landesmuseum 58 (1868), S. 214 ff.
  • Andreas Nierhaus (Hg.): Der Ring. Pionierjahre einer Prachtstraße (Ausstellungskatalog Wien Museum), St. Pölten 2015, Der Ring Pionierjahre einer Prachtstraße, 2015, S. 210, Abb. S. 210 (Donauweibchen) und S. 247, Abb. S. 247 (Genius der Stadt Wien)

Weblinks