Winterreitschule

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Inneres der Winterreitschule, 1895
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1729
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Joseph Emanuel Johann Fischer von Erlach
Prominente Bewohner
PageID 11388
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.07.2022 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Winterreitschule innen.jpg
Bildunterschrift Inneres der Winterreitschule, 1895
  • 1., Michaelerplatz 1

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48° 12' 26.22" N, 16° 22' 0.56" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kartenausschnitt aus Wien Kulturgut

Winterreitschule (1.); Trakt der Hofburg an der Reitschulgasse und am Michaelerplatz.

Die Winterreitschule (Mitte), umrahmt von Stallburg und dem Kleinen Michaelerhaus, 1735

1726 wurde die Hofbibliothek fertiggestellt. Da dieser Bau im 17. Jahrhundert als Kombination von Reitschule und Bibliothek geplant und nun gänzlich Bibliothekszwecken gewidmet war, bestand Bedarf für eine Reithalle. Für den Neubau musste der Lustgarten der Hofburg geopfert werden. Der Abbruch der massiven Umfassungsmauern und die Einebnung der Terrasse des Oberen Lustgartens waren sehr aufwändig. Für die Wahl des Standortes sprach einerseits die Nähe zur Stallburg, wo die Pferde ihre Ställe hatten, andererseits die Möglichkeit, die Halle an die Residenz anzubinden. Die Winterreitschule wurde zwischen 1729 und 1735 nach Plänen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach erbaut. Sie waren Teil eines weiterreichenden Konzepts für eine neue Fassade der Hofburg gegen die Stadt hin, das aber nach dem Tod Karls VI. 1740 zum Erliegen kam. Die Schmalseite der Winterreitschule mit der kuppelartigen Bekrönung ist daher der einzige barocke Teil des ab 1889 wieder aufgenommenen Projekts der Michaelerfassade.

Die Winterreitschule und die unvollendete Michaelerfassade, 1743
Hoffest in der Winterreitschule, 1744
Die Winterreitschule vom Michaelerplatz aus, links die Michaelerkirche, rechts das Alte Burgtheater, 1784
Redoute paré während des Wiener Kongresses am 9. Oktober 1814 in der Winterreitschule, 1814
So genanntes Mohrenstechen in der voll besetzten Winterreitschule. Die hier abgebildete Szene stellt wohl jenes Karussell dar, das Kaiser Franz I, am 23. November 1814 anlässlich des Wiener Kongresses gab. Gemälde von Ignace Duvivier
Erzherzog Johann eröffnete am 18. Juli 1848 in der Winterreitschule den Reichstag, 1848

Der Saal der Winterreitschule mit seiner von 46 Säulen getragenen Galerie bot mit seiner Galerie inklusive Kaiserloge einen prächtigen Rahmen für zahlreiche Feste wie der damals berühmten "Caroussels", wie beispielsweise 1743 das glänzende Frauenkarussell unter Mitwirkung Maria Theresias anlässlich der Wiedereroberung Prags während des Erbfolgekriegs, das Karussell zu Ehren des Wiener Kongresses 1814 und weitere in den Jahren 1853, 1861 und 1880. Während des Wiener Kongresses dirigierte hier Ludwig van Beethoven ein Großkonzert.

Am 22. Juli 1848 konstituierte sich während der Revolution in der Winterreitschule der Reichstag für das Kaisertum Österreich (ausgenommen Ungarn und Lombardo-Venetien).

Spanische Hofreitschule, 1968

Quellen

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer [bis 2015 Holzschuh-Hofer] / Reinhold Sahl [Hg.]: Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien: Brandstätter Verlag 2018
  • Maria Welzig [Hg.]: Die Wiener Hofburg seit 1918. Von der Residenz zum Museumsquartier. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2018 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 5)
  • Hellmut Lorenz / Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 3)