Erzherzog Johann von Österreich

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Erzherzog Johann von Österreich
Daten zur Person
Personenname Johann von Österreich
Abweichende Namensform Erzherzog Johann
Titel Erzherzog
Geschlecht männlich
PageID 19531
GND 118557750
Wikidata Q93427
Geburtsdatum 20. Jänner 1782
Geburtsort Florenz, Toskana
Sterbedatum 10. Mai 1859
Sterbeort Graz
Beruf Feldmarschall, Regent, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848, Anna Plochl, Josefstädter Kaserne, Leopold II., Karl von Österreich-Teschen, Schlacht bei Wagram, Joseph Hormayr, Napoleon I., Clemens Wenzel Lothar Metternich, Erzherzog-Johann-Platz, Habsburg-Lothringen, Andreas Hofer (Freiheitskämpfer), Deutsche Nationalversammlung, Reichstag (1848)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Grabkapelle Burg Schenna
Grabstelle
Bildname Erzherzogjohann.jpg
Bildunterschrift Erzherzog Johann von Österreich

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Vorsitzender der Deutschen Nationalversammlung (29. Juni 1848, bis: 20. Dezember 1849, Reichsverweser)
  • Vorsitzender des Reichstags (22. Juli 1848, bis: 7. März 1849)

Erzherzog Johann von Österreich, * 20. Jänner 1782 Florenz, Toskana (Firenze, Italien), † 11. Mai 1859 Graz, Feldmarschall.

Biografie

Erzherzog Johann war das 13. Kind Leopolds II. und seiner Gattin Maria Ludovika von Bourbon. Nach dem Tod Josephs II. 1790 folgte Johanns Vater seinem Bruder auf den Kaiserthron nach und die Familie übersiedelte nach Wien. Nach 1799 begonnener militärischer Ausbildung in der Josefstädter Reiterkaserne wurde er 1800 Oberbefehlshaber der kaiserlichen Armee (Niederlage gegen die Franzosen bei Hohenlinden) und 1801 Stellvertreter seines Bruders Erzherzog Carl im Hofkriegsrat. 1804/1805 organisierte er den Landsturm in Tirol und wurde 1805 Armeekommandant in Westungarn.

Maßgeblich an der Vorbereitung des Aufstands im 1805 an Bayern abgetretenen Tirol beteiligt (im Februar 1809 empfing er Andreas Hofer heimlich in der Wiener Hofburg), wurde er nach Kriegsausbruch 1809 Oberkommandierender der Südarmee, die sich von Oberitalien über die Steiermark nach Westungarn zurückziehen musste. Durch sein verspätetes Eingreifen in die Schlacht bei Wagram (5./6. Juli 1809) trug er die Hauptschuld an der Niederlage. Der von ihm gemeinsam mit Joseph Hormayr 1812 gegründete "Alpenbund" (Geheimorganisation gegen Napoleon) wurde 1813 verraten, Johann von seinem kaiserlichen Bruder Franz II. gemaßregelt. Fortan wirkte Johann in der Steiermark.

1811 gründete er in Graz die Technisch-naturwissenschaftliche Lehranstalt "Joanneum", 1818 kaufte er den Brandhof bei Gußwerk (Bezirk Bruck/Mur). Die Steiermark verdankt ihm neben dem Landesmuseum Joanneum die Montanhistorische Hochschule, die Technische Hochschule und den Historischen Verein für Steiermark.

Am 18. Februar 1829 heiratete er die Ausseer Postmeisterstochter Anna Plochl (1834 zur Freiin von Brandhofen erhoben, 1844 Grafenstand "von Meran" für sie und die Kinder). Im Revolutionsjahr 1848 war Johann am 13. März in der Hofburg maßgeblich an der Nötigung Metternichs zum Rücktritt beteiligt. Von 29. Juni 1848 bis 20. Dezember 1849 war Johann als Reichsverweser Vorsitzender der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt am Main und eröffnete am 22. Juli 1848 den österreichischen Reichstag in Wien.

Erzherzog Johann starb am 11. Mai 1859 um 8.15 Uhr früh in seinem Palais, Leonhardgasse 723 in Graz, an Lungenlähmung. Sein Grabmal befindet sich seit 1869 in der Grabkapelle der Burg Schenna bei Meran, Südtirol.

Seit 1997 erinnert der Erzherzog-Johann-Platz an den Habsburger.

Literatur

  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger: Ein biographisches Lexikon. Wien: Uberreuter 1988, S. 175 ff.
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Katalog "Erzherzog Johann von Österreich". Stainz 1982
  • Hans Magenschab: Erzherzog Johann. Habsburgs grüner Rebell. Wien / Graz: Styria 1981
  • Epi Schlüsselberger: 150 Jahre Wiener Kongreß: Ausstellung in den Schauräumen der Wiener Hofburg (Kaiserappartements). 1. Juni bis 15. Oktober 1965. Wien: Rosenbaum 1965, S. 218 f.
  • Katalog "Erzherzog Johann". Graz 1959
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815−1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−1957
  • Neue österreichische Biographie. 1815−1918. Band 11. Wien [u. a.]: Amalthea-Verlag 1923−1935.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 6: Guadagni–Habsburg (Agnes–Ludwig). Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1860.
  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875−1912

Weblinks