Währinger Bach: Unterschied zwischen den Versionen

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Währinger Bach, rund vier Kilometer langer Zufluss der [[Als]], dessen Quellen sich am Nord- und Osthang des Schafbergs befinden (eine unter dem Schafbergbad). Er entwässert ein Gebiet von 571 Hektar.
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Währinger Bach ([[9]], [[18]]), rund vier Kilometer langer Zufluss der [[Als]], dessen Quellen sich am Nord- und Osthang des [[Schafberg]]s befinden (eine unter dem [[Schafbergbad]]). Er entwässert ein Gebiet von 571 Hektar.
  
Zwischen 1846 (von seiner Einmündung in die [[Als]] [vor dem Haus 9, [[Nußdorfer Straße]] 21] bis zum [[Linienwall]]; Gartenstreifen in der [[Lustkandlgasse|Lustkandl]]-, Altmütter- und [[Wilhelm-Exner-Gasse]] deuten noch sein früheres Bett an [seit 1967/1968 Fußgeherpromenade]) und 1901 (bis dahin auch Bereich der [[Pötzleinsdorfer Straße]], [[Gersthofer Straße]] und [[Gentzgasse]]) wurde der Bach auf einer Länge von 4028 Meter eingewölbt. Ursprünglich floss der Bach zwischen [[Sechsschimmelgasse]] und [[Fuchsthallergasse]]; seit 1910 fließt er unter Innerem Gürtel, [[Nußdorfer Straße]], [[Viriotgasse]] und [[Althanstraße]] zum [[Julius-Tandler-Platz]] und vereinigt sich erst dort mit der [[Als]].
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Bis 1830 wurde der Währinger Bach in Weinhaus und Währing sehr stark verbaut. Im Jahr 1848 wurde der innerhalb des [[Linienwall]]s gelegene Abschnitt überwölbt. Gartenstreifen in der [[Lustkandlgasse|Lustkandl]]-, [[Altmüttergasse|Altmütter]]- und [[Wilhelm-Exner-Gasse]] deuten noch sein früheres Bett an (seit 1967/1968 Fußgeherpromenade). Nach der [[Stadterweiterung|Eingemeindung]] der [[Vororte]] 1890/1892 wurde bis 1901 der Währinger Bach entlang der [[Pötzleinsdorfer Straße]], [[Gersthofer Straße]] und [[Gentzgasse]] eingewölbt. Der Währingerbachkanal umfasst eine Länge von 4028 Meter.
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Der Währinger Bach floss durch die [[Währinger Brauerei]] und konnte dessen Wasserbedarf mit seinem klaren Wasser decken. Auch nach der Einwölbung des Währinger Baches in Währing blieb der Brauerei das Eigentumsrecht des Bachgrundes erhalten.
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Währinger Bach Bachkanal.jpg|Ansicht des 1848 errichteten Einlaufbauwerks des [[Währinger Bach]]s in den [[Bachkanäle|Bachkanal]] am [[Linienwall]].
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Huberplan Mündung Alser Währinger Bach.jpg|Bereich der Mündung von [[Währinger Bach]] in den [[Als]]erbach (heute [[9]]., [[Nußdorfer Straße]] 19-21). Ausschnitt des [[Vogelschauplan, Joseph Daniel Huber (1778)|Huber-Plans]] 1778.
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'''Siehe auch:'''
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*[[Kanal]]
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*[[Kanalisation]]
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*[[Bachkanäle]]
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*[[Kanalisation im 19. Jahrhundert]]
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*[[Gewässernetzwerk von Wien]]
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*[[Währing (Vorort)]]
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*[[Währing]]
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*[[Währinger Brauerei]]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* [http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/1139568| Hans Stadler: Die Entwässerungsanlagen der Stadt Wien. Wien: Mag.-Abt. 30 1960]
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* Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 10 f., 59 f., 138
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*Wasser Stadt Wien. Eine Umweltgeschichte. Hg. vom Zentrum für Umweltgeschichte, Universität für Bodenkultur Wien. Wien: Holzhausen Druck 2019
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*[http://www.digital.wienbibliothek.at/content/titleinfo/1439202 Christian Gantner: Vom Bach zum Bachkanal: ein Beitrag zur Geschichte der Wiener Kanalisation. Wien: Bohmann, 2008]
 
* Leopold Donatin: Der Alsergrund einst und jetzt. Für die Jugend und das Volk geschildert. Wien 1904, S. 6 f.
 
* Leopold Donatin: Der Alsergrund einst und jetzt. Für die Jugend und das Volk geschildert. Wien 1904, S. 6 f.
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*[http://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/1438945 Heinz Krejci: Expedition in die Kulturgeschichte des Abwassers. Wien: Stadt Wien/MA30 - Wienkanal 2004]
 
* Hans Mück: Der Währinger Bach. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 27, Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1972), S. 329
 
* Hans Mück: Der Währinger Bach. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 27, Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1972), S. 329
 
* Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 17 f.
 
* Hans Mück: Quellen zur Geschichte des Bezirks Alsergrund. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1978 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 3), S. 17 f.
* Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 10 f., 59 f., 138
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* [https://www.digital.wienbibliothek.at/content/pageview/1139604 Hans Stadler: Die Entwässerungsanlagen der Stadt Wien. Wien: Mag.-Abt. 30 1960, S. 34]

Version vom 29. März 2024, 13:00 Uhr

Verlauf des Währingerbaches um 1825
Daten zum Objekt
Art des Objekts Gewässer
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Währing (Vorort)
Bezirk 9, 18
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 3569
GND
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Kanal, Kanalisation, Bachkanäle
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Währinger Bach 1825.jpg
Bildunterschrift Verlauf des Währingerbaches um 1825

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48° 13' 34.77" N, 16° 20' 41.33" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Währinger Bach (9, 18), rund vier Kilometer langer Zufluss der Als, dessen Quellen sich am Nord- und Osthang des Schafbergs befinden (eine unter dem Schafbergbad). Er entwässert ein Gebiet von 571 Hektar.

Vom Quellgebiet floss der Währinger Bach durch die Dörfer Pötzleinsdorf, Gersthof, Weinhaus und Währing sowie innerhalb des Linienwalls durch den Himmelpfortgrund bis zur Einmündung in die Als vor dem Haus 9, Nußdorfer Straße 21.

Bis 1830 wurde der Währinger Bach in Weinhaus und Währing sehr stark verbaut. Im Jahr 1848 wurde der innerhalb des Linienwalls gelegene Abschnitt überwölbt. Gartenstreifen in der Lustkandl-, Altmütter- und Wilhelm-Exner-Gasse deuten noch sein früheres Bett an (seit 1967/1968 Fußgeherpromenade). Nach der Eingemeindung der Vororte 1890/1892 wurde bis 1901 der Währinger Bach entlang der Pötzleinsdorfer Straße, Gersthofer Straße und Gentzgasse eingewölbt. Der Währingerbachkanal umfasst eine Länge von 4028 Meter.

Die städtebauliche Transformation entlang des unteren Währinger Bachs zeitigte verschiedene Muster. Ursprünglich floss der Bach zwischen Sechsschimmelgasse und Fuchsthallergasse; seit 1910 fließt er im Währingerbach-Entlastungskanal unter Innerem Gürtel, Nußdorfer Straße, Viriotgasse und Althanstraße zum Julius-Tandler-Platz und vereinigt sich erst dort mit der Als. Der alte aus den 1840er-Jahren stammende Teil des Bachkanals wird seitdem nur noch zur Aufnahme von lokalen Abwässern und Hochwasserspitzen herangezogen.

Der Währinger Bach floss durch die Währinger Brauerei und konnte dessen Wasserbedarf mit seinem klaren Wasser decken. Auch nach der Einwölbung des Währinger Baches in Währing blieb der Brauerei das Eigentumsrecht des Bachgrundes erhalten.

Siehe auch:

Literatur