Pötzleinsdorf (Vorort)

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Ansicht von Pötzleinsdorf mit der Pötzleinsdorfer Kirche (1967)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von
Datum bis 1890
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 18
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 17211
GND 4814533-6
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Poetzleinsdorf.jpg
Bildunterschrift Ansicht von Pötzleinsdorf mit der Pötzleinsdorfer Kirche (1967)

Pötzleinsdorf (18.), ehemalige Vorortgemeinde, 1890/1892 mit anderen Gemeinden in den 18. Bezirk (Währing) als Katastralgemeinde einbezogen.

Die Herren von Pezelinisdorf werden schon im 12. Jahrhundert urkundlich genannt (1112, 1136), im 14. Jahrhundert war das Geschlecht bereits ausgestorben. Das Zentrum der Siedlung war die alte Burg, aus der sich ein Freihof entwickelte.

Die Herrschaft ging 1455 in den Besitz des Dorotheerklosters über (bis 1571). Von einer späteren Besitzerin kam sie 1638 an das Himmelpfortkloster. Wie seine Nachbargemeinden wurde auch Pötzleinsdorf 1529 und 1683 durch die Türken verwüstet. Eine Feuersbrunst zerstörte 1750 mit großen Teilen des Orts auch die Pötzleinsdorfer Kirche. 1797 kaufte Johann Heinrich Freiherr von Geymüller von Philippine Gräfin Herberstein den Freihof, 1802 erwarb er auch die Herrschaft. Er wandelte den Hof in ein schlossartiges Gebäude um, zu dem er durch den damals berühmten Gärtner Konrad A. Rosenthal einen großartigen Park anlegen ließ (Pötzleinsdorfer Schloß). 1824 fiel der Besitz erblich an seinen minderjährigen Sohn.

Ältestes Haus in Pötzleinsdorf (erbaut Anfang 15.Jh, 1903 abgerissen

Siegel

Der Vorort Pötzleinsdorf führte ein Siegel, das auf einem Rasen einen Mann als ganze Figur mit kurzer Hose und gegürtetem Rock, anscheinend im Jagdkleid, zeigt, rechts von dem Mann ein nach rechts schreitender Hirsch (Achtender), links ein Nadelbaum, oben Gewölk. Umschrift: ¤ [Rosette] SIGIL · DER · GEMAIN · ZV · PÖTZELSTORFF.

Das Siegel war 1904 eine Grundlage für die Gestaltung des Bezirkswappens Währing.

Siehe: Geymüller-Schlössel.

Häuser

  • 1582 16
  • 1590: 17
  • 1637: 17
  • 1679: 22
  • 1746: 15
  • 1751: 18
  • 1784: 24
  • 1787: 26
  • 1794: 28
  • 1802: 33
  • 1814: 31
  • 1822: 31
  • 1830: 33
  • 1851: 56
  • 1858: 60
  • 1869: 106
  • 1880: 150
  • 1890: 173
  • 1971: 741
  • 1981: 1.528
  • 1991: 1.675
  • 2001: 1.750

Einwohner

  • 1746: 100
  • 1777: 202
  • 1783: 210
  • 1794: 203
  • 1814: 251
  • 1824: 260
  • 1830: 272
  • 1837: 304
  • 1846: 456
  • 1851: 370
  • 1869: 512
  • 1880: 622
  • 1890: 737
  • 1961: 6.255
  • 1971: 7.606
  • 1981: 8.079
  • 1991: 8.479
  • 2001: 8.033

Häuserschematismen

Quellen

Literatur

  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925 , S. 296 ff. (Einwohner: 777)
  • Adolf Schmidl: Wiens Umgebungen 1 (1835), S. 86 ff.
  • Johann Gabriel Seidl: Wiens Umgebungen (1826), S. 292 ff.
  • Österreichische Kunsttopographie. Hg. vom Bundesdenkmalamt. Horn: Berger 1889 - lfd.
  • Hans Tietze: Die Denkmale der Stadt Wien (XI. - XXI. Bezirk). Wien: Schroll 1908 (Österreichische Kunsttopographie, 2), S. 285 ff.
  • Anton Wildgans: Musik der Kindheit. 1928, S. 63 ff.
  • Helmut Fielhauer: Vom alten Brauchtum in Pötzleinsdorf. In: Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing. Wien: Museumsverein. Band 1. 1966, S. 22 ff.
  • Eva und Hans Papouschek: „Der Ortsschulrath der Gemeinde Pötzleinsdorf". In: Unser Währing. Vierteljahresschrift des Museumsvereins Währing. Wien: Museumsverein. Band 29. 1994, Heft 4, S. 3 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 422
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. XVIII, Taf. L

Bevölkerungsgeschichte