Volksgarten: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 13. Juli 2022, 18:49 Uhr

Der Volksgarten mit dem Theseustempel, um 1870
Daten zum Objekt
Art des Objekts Grünfläche
Datum von 1821
Datum bis
Name seit 01.03.1823
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Theseustempel
PageID 5728
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 13.07.2022 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Volksgarten Stauda.jpg
Bildunterschrift Der Volksgarten mit dem Theseustempel, um 1870
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48° 12' 28.69" N, 16° 21' 42.35" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volksgarten (1.), am Areal der Hofburg. 1821-1823 errichteter, für den allgemeinen Publikumsverkehr bestimmter Park.

Volksgarten, Plan, 1824

Vor ihrem Abmarsch aus Wien sprengten die Franzosen 1809 die massive Burgbastei. Da ein Wiederaufbau als militärisch sinnlos erachtet wurde, gestaltete man das riesige Areal vor der Hofburg neu. Vor der Hauptfront der Hofburg zu den Vorstädten, also dem Schweizerhof und dem Leopoldinischen Trakt, wurde ein großer Platz angelegt, der später sogenannte Heldenplatz. Er wurde durch zwei Gartenanlagen flankiert, den Burggarten und den Volksgarten. Die drei Bereiche wurden 1817 bis 1821 durch die Hornwerkskurtine vom Glacis sowie durch Erdwälle (Escarpe) die beiden Gärten vom Platz auch abgetrennt. Die Erdarbeite nahmen die Truppen des Fortificationscorps unter der Oberleitung von Erzherzog Johann als Chef der „Geniedirektion“ vor. Der Volksgarten wurde 1821 bis 1823 angelegt und am 1. März 1823 feierlich eröffnet. Er wurde nicht als Landschaftsgarten, sondern in regelmäßigen Formen gepflanzt. Vom Platz führte ein Tor durch die Escarpe auf einen halbkreisförmigen Vorplatz mit einer Fontäne in der Mitte. Im Zentrum des Gartens errichtete Peter Nobile 1820 bis 1823 den Theseustempel. Dieser extra für die Theseusgruppe von Antonio Canova konzipierte Bau hatte den Charakter eines Siegesmals über Napoleon I. Die unterirdischen Katakomben erwiesen sich als zu feucht für die antiken Skulpturen, die dort aufgestellt wurden. 1820 bis 1822 entstand in einer Ecke für Peter Corti ein Sommerkaffeehaus, das so genannte Zweite Cortische Kaffeehaus (später erweitert und umgebaut, siehe Volksgartenkaffeehaus). Das benachbarte Paradeisgartel wurde umgebaut, auf der Löwelbastei hin verlegt und mit dem Volksgarten über eine Rampe verbunden.

Der Volksgarten wurde durch die Schleifung der Wälle vergrößert. 1863 machte die Hornwerkskurtine dem großen Gartenparterre (mit dem Volksgartenbrunnen) zur Ringstraße hin Platz, wobei die massiven Eisengitter das gesamte Hofburgareal von der Ringstraße abgrenzten. Sie wurden von der Fürst Salm’schen Eisengießerei im mährischen Blansko (Blanz) hergestellt und teilweise vergoldet. 1872 wich die restliche Befestigung dem Gartenteil zur Löwelstraße. Hier war zunächst geplant, eine Häuserfront zu errichten zu errichten, was durch Bürgermeister Cajetan Felder verhindert wurde. Daher wurde der Gartenteil erst 1883 gestaltet. Die Fontäne wurde 1880 mit dem Triton-und Nymphen-Brunnen von Viktor Tilgner geschmückt, die erste große Brunnengruppe des Künstlers.

Der Volksgarten beherbergt einige Denkmäler:

Quellen

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer/Reinhold Sahl (Hg.): Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien 2018.
  • Hellmut Lorenz/Anna Mader-Kratky (Hg.): Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 3; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 14; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 445), Wien 2016.
  • Werner Telesko (Hg.) Die Wiener Hofburg 1835–1918. Der Ausbau der Residenz vom Vormärz bis zum Ende des „Kaiserforums“ (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 4; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 15; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 446), Wien 2012.
  • Beschreibung des k. k. Volksgartens in Wien. 1824, S. 149
  • Felix Czeike: Ein Vergnügungsort für die gebildete Welt. In: Wien aktuell 8 (1973), S: 32 f.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 189 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 86 f.
  • Hubert Kaut: Wiener Gärten. 1964, S. 40 f.
  • Neue Architektur in Österreich 1945-1970. (1969), S. 86 (Restaurant)
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991,
  • Artur Rössler: Von Wien und seinen Gärten. 1909, S. 24 ff.