Theseustempel

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Der Theseustempel im Volksgarten, 1820
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1823
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Theseusgruppe
Einlagezahl
Architekt Pietro Nobile
Prominente Bewohner
PageID 24162
GND
WikidataID
Objektbezug Hofburg, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.04.2023 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname Theseustempel Volksgarten.jpg
Bildunterschrift Der Theseustempel im Volksgarten, 1820
  • 1., Volksgarten

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48° 12' 30.33" N, 16° 21' 42.02" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Theseustempel (1., Volksgarten im Areal der Hofburg). 1820-1823 erbaute Peter Nobile den dorischen Tempel als Nachbildung des antiken griechischen Tempels des Hephaistos in Athen, der auch unter dem Namen Theseion gängig ist. Hier wurde die von Kaiser Franz I. erworbene Theseusgruppe von Antonio Canova aufgestellt. Der Bau eines eigenen Tempels ging auf eine Anregung Canovas zurück, die jener 1819 anlässlich eines Besuchs des Kaisers in Canovas römischem Atelier geäußert hatte. Ursprünglich hatte Canova den Auftrag für die Theseusgruppe von [[Napoleon I. erhalten. Nach der Niederlage des Franzosenkaisers übernahm Franz I. die Skulptur. Dem Bau und der Aufstellung des bedeutenden Kunstwerkes kam demnach die Bedeutung eines Denkmals für die siegreich überstandenen Franzosenkriege zu. Der Tempel wurde durch Katakomben unterkellert, die über ein seitlich des Tempels stehendes Häuschen zugänglich waren. Hier wurden ausgewählte Skulpturen der kaiserlichen Antikensammlung aufgestellt[1]. Aufgrund von Feuchtigkeitsschäden musste die Antikenpräsentation 1841 wieder abgebaut werden.

1890 überführte man die Theseusgruppe in das neu errichtete Kunsthistorische Museum, wo die Skulptur das Hauptstiegenhaus ziert. Ab 1901 wurde der Theseustempel provisorisch zur Ausstellung von Funden aus Ephesos, gelegentlich auch für Kunstausstellungen verwendet. 1921 bis 1938 fanden im Theseustempel regelmäßig Ausstellungen der Vereinigung Donauländischer Künstler statt. Vor dem Theseustempel steht die von Josef Müllner 1921 geschaffene Bronzefigur eines jugendlichen Athleten. Der Theseustempel wurde 2008 bis 2010 einer umfassenden Renovierung unterzogen und wird vom Kunsthistorischen Museum als Ausstellungsort genutzt.

Quellen

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer/Reinhold Sahl (Hg.): Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien 2018.
  • Hellmut Lorenz/Anna Mader-Kratky (Hg.): Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 3; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 14; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 445), Wien 2016.
  • Werner Telesko (Hg.) Die Wiener Hofburg 1835–1918. Der Ausbau der Residenz vom Vormärz bis zum Ende des „Kaiserforums“ (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg 4; Veröffentlichungen zur Kunstgeschichte 15; Denkschriften der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW 446), Wien 2012.
  • Beschreibung des k. k. Volksgartens, des Theseustempels und des neuen Burgtores. 1824
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 290 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 65

Einzelnachweise

  1. Zwar ist in den Katakomen eine erst 1827 datierte Inschrift für Kaiser Franz erhalten, doch ist die Aufstellung von Skulpturen schon früher belegt.