Ottakringer Hofwasserleitung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 5: Zeile 5:
 
|Datum bis unbekannt=Ja
 
|Datum bis unbekannt=Ja
 
|Benannt nach=Ottakring
 
|Benannt nach=Ottakring
|Objektbezug=Ottakring; Wasser; Wasserleitung; Wasserversorgung; Brunnen; Erste Hochquellenleitung; Zweite Hochquellenleitung
+
|Objektbezug=Ottakring; Wasser; Wasserleitungen; Wasserversorgung; Brunnen; Erste Hochquellenleitung; Zweite Hochquellenleitung
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Stadtplan Anzeige=Nein
 
|Stadtplan Anzeige=Nein

Version vom 10. Mai 2023, 10:55 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Wasserleitung
Datum von 1756
Datum bis unbekannt
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Ottakring
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 571
GND
WikidataID
Objektbezug Ottakring, Wasser, Wasserleitungen, Wasserversorgung, Brunnen, Erste Hochquellenleitung, Zweite Hochquellenleitung
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 10.05.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Es wurden noch keine Adressen zu diesem Bauwerk erfasst!

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Ottakringer Hofwasserleitung wurde im Jahr 1756 zur Wasserversorgung von Gebäuden der Vorstädte und der Stadt errichtet.

Ihr Ursprung geht auf den Vertrag der Gemeinde Ottakring mit dem Magistrat vom 9. Dezember 1756 über die Wassernutzungsrechte zurück, in dem sich Ottakring (mit Zustimmung der Grundherrschaft des Stifts Klosterneuburg) verpflichtete, Quellwasser über die Josefstadt auf den Neuen Markt zu liefern. Der Magistrat errichtete die Leitung auf Kosten des bürgerlichen Ärars, wobei aber primär Palais und öffentliche Gebäude versorgt wurden. Als Eigentümer der Brunnstube am Gallitzinberg schienen ursprünglich Bürgermeister und Rat der Stadt Wien auf, ab 1792 jedoch das k. k. Hofbauamt (das in diesem Jahr auch eine zweite Brunnstube im Ottakringer Wald erwarb); 1819 wurde die erstgenannte Brunnstube dem "Allerhöchsten Hof" verkauft.

Über die Trassenführung der Ottakringer Hofwasserleitung berichtet Franz Anton de Paula Gaheis in seinen "Wanderungen und Spazierfahrten in den Gegenden um Wien". Von der Brunnstube am Gallitzinberg passierte die Leitung nach Ottakring und Neulerchenfeld, verlief über den Linienwall auf der Höhe des k.k. Blindeninstituts (8., Blindengasse 33), die Kaiserstraße in der Josefstadt und den Volksgarten zum Wasserreservoir bei der Staatskanzlei in der Löwelstraße. Der Wasserüberschuß innerhalb der Linie sollte für die Versorgung der Josefstädter Kavalleriekaserne und den Ungarischen Gardehof Verwendung finden. In der Stadt wurden die Hofburg, die Grabenbrunnen und das (Alte) Rathaus, das Niederösterreichische Landhaus, das Schottenstift, das Cortische Kaffeehaus und Paradeisgartel (Löwelkurtine) sowie zahlreiche Palais versorgt.

Joseph II. bewilligte auch die Wasserabgabe an die Gemeinde Neulerchenfeld; daran erinnerte ein Ecke Neulerchenfelder StraßeBrunnengasse aufgestellter Brunnen (1786), der 1871 abgetragen wurde, weil er der Trasse der Pferdetramway im Weg stand.

Angesichts des Wassermangels auch durch die Sommerhitze und der Abnahme der Wassermenge in den k.k. Wasserleitungen wurde die Ottakringer Hofwasserleitung 1792 durch eine zweite Brunnstube im Ottakringer Wald verstärkt. Die Ergiebigkeit betrug pro Tag 300-400 Eimer Wasser.

1805 erhob die Stadt Wien ihren seit 1756 bestehenden Anspruch auf zwei Zoll Wasser aus der Ottakringer Hofwasserleitung zur Speisung öffentlicher Brunnen. Per kaiserlicher Verfügung vom 6. November 1805 entrichtete der Magistrat für die Abtretung der Leitung eine Entschädigung von 9000 Gulden.

Für die Gemeinde Ottakring war der Vertrag eine Belastung, weil zuwenig Wasser für die eigene Bevölkerung vorhanden war (für den Bau einer eigenen Wasserleitung konnten niemals die finanziellen Mittel aufgebracht werden). Nach dem Bau der Ersten Hochquellenleitung gelang es der Gemeinde 1877, die nun entbehrlich gewordene Ottakringer Hofwasserleitung zu erwerben (Kaufpreis 50.000 Österreichische Gulden), worauf zwölf Auslaufbrunnen und zwei Hydranten aufgestellt wurden. Die Ergiebigkeit pro Tag belief sich auf ca. 1600 Eimer. Jedoch wurde Kritik über die schlechte Wasserqualität und den Zustand der Röhren laut. 1881 kam ein Wasserlieferungsvertrag mit der Gemeinde Wien zustande, demzufolge Hochquellenwasser in die Ottakringer Hofwasserleitung eingespeist wurde. Gleichzeitig wurden neue Brunnen im Liebhartstal errichtet.

Literatur