Neulerchenfelder Straße

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Neulerchenfelder Straße 12, 1904/05
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1894
Datum bis
Name seit 18.07.1894
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Mittlere Gasse, Mittlere Hauptstraße, Eisnergasse, Neulerchenfelder Hauptstraße
Benannt nach Neulerchenfeld
Bezirk 16
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 18111
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.05.2021 durch DYN.krabina
Bildname HMW 029538.jpg
Bildunterschrift Neulerchenfelder Straße 12, 1904/05
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48° 12' 41.40" N, 16° 19' 58.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Neulerchenfelder Straße (16, Neulerchenfeld, Ottakring), benannt (18. Juli 1894) zur Wahrung des Vorortnamens Neulerchenfeld; ursprünglich Mittlere Gasse, dann Mittlere Hauptstraße; die Eisnergasse wurde am 18. Juli 1894 mit der Hauptstraße in Neulerchenfeld zur Neulerchenfelder Straße vereinigt. Die Neulerchenfelder Straße war nach der Öffnung des Linientors die wichtigste Straße im Vorort Neulerchenfeld.

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Gebäude

  • Nummer 1 (Lerchenfelder Gürtel 51): Hier befindet sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts das Weinhaus "Zum Pelikan" (ein einstöckiges josephinisches Pawlatschenhaus mit altem Hauszeichen an der Hausecke).
  • Nummer 2 (Lerchenfelder Gürtel 53): Adler-Hof (repräsentatives späthistoristisches Miethaus (1904); im Vorgängerhaus befand sich bis 1864 die Apotheke "Zum römischen Papst".
  • Nummer 10: Sgraffito zur Ortsgeschichte (1966).
  • Nummer 14: ehemaliges Gasthaus "Zur blauen Flasche" in dem der Dichter Ferdinand Sauter Stammgast war. In der Hauspassage des Neubaus Gedenktafel für Johann Strauß Sohn (falsches Geburtsdatum angegeben), der hier 1848 mit seiner Kapelle konzertierte und die "Ligourianer Seufzer-Polka" erstmals aufführte. Von 1913 bis 1922 befand sich darin auch das Blaue Flaschen Kino.
  • Nummer 25: Wohn- und Sterbehaus des Cafétiers und Neulerchenfelder Gemeinderats Franz Seidl († 3. November 1903), Gründer der ersten "Ferienkolonie" und der Ausspeisungsanstalt für arme kranke Kinder sowie Organisator der Neulerchenfelder "Lumpenbälle" (der erste fand im Gasthaus "Zur Bretze", Grundsteingasse 25, statt).
  • Nummer 39: Mosaik (Darstellung des brennenden Neulerchenfeld, Kontragitarre, Notenzeile), das auf Hans Frankowski Bezug nimmt, der in diesem Haus einem Bombenangriff zum Opfer fiel.
  • Nummer 41: Wohnhaus von Hans Frankowski.
  • Nummer 43: Gasthaus "Zum goldenen Luchs", darin der Luxpalast.
  • Nummer 47 (Kirchstetterngasse 57): Neulerchenfelder Kirche.
  • Nummer 52: Hier stand ab 1781 das Haus "Zum blechernen Kandl", das ab 1786 als Gemeindehaus (Ortsgericht und Grundspital) von Neulerchenfeld Verwendung fand. Am 19. September 1899 wurde die vom 1898 begründet "Verein zur Gründung einer Mittelschule im XVI. Wiener Gemeindebezirk" ins Leben gerufene "Vereinsrealschule Ottakring" eröffnet (Direktor 1899-1906 Wilhelm Winkler), deren Gründungsversammlung hier stattfand. Gedenktafel (mit Porträtbüste) für W. Winkler.
  • Nummer 59: In diesem Haus errichtete der Architekt Hubert Gessner 1931 für das Hutgeschäft Slupetzky ein Portal (nicht erhalten).
  • Nummer 63: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ein Zwangsarbeiterlager.
  • Nummer 73: Geburtshaus von Ludwig Gruber (Gedenktafel).
  • Nummer 74: Über dem Haustor reichgestaltetes Firmenzeichen der früher hier etablierten Firma Ludwig Schweizer.
  • Nummer 94: Zwischen 1942 und 1945 befand sich hier ebenfalls ein Zwangsarbeiterlager.
Neulerchenfelder Straße 71 / Ecke Lindauergasse, 1900

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 92014, S. 216
  • Markus Kristan: Hubert Gessner. Architekt zwischen Kaiserreich und Sozialdemokratie 1871-1943. Wien: Passagenverlag 2011, S. 320
  • Felix Czeike: XVI. Ottakring. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 16), S. 38 ff.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde 1929