Adele Bartisal

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Daten zur Person
Personenname Bartisal, Adele
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 60521
GND 1247008983
Wikidata
Geburtsdatum 20. Dezember 1870
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Juni 1954
Sterbeort Wien
Beruf Weißnäherin, Kommunalpolitikerin
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 16., Neulerchenfelder Straße 18 (Wohnadresse)
  • 14., Jenullgasse 17 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mitglied in der provisorischen Bezirksvertretung für den 13. Bezirk (1918)
  • Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (22.5.1919 bis 10.11.1920)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (10.11.1920 bis 24.5.1932)

Adele Bartisal, * 20. Dezember 1870 Wien, † 19. Juni 1954 Wien, Kommunalpolitikerin.

Biografie

Adele Bartisal wurde als Tochter eines Buchbindermeisters in Wien geboren. Die Nachzüglerin wuchs mit zwei älteren Brüdern in einfachen Verhältnissen auf. Nach der Volksschule besuchte sie drei Jahre lang eine Bürgerschule. Daneben musste sie schon früh ihren Eltern bei der Arbeit helfen. Die Familie erzeugte Spielwaren aus Pappe, hauptsächlich Weihnachtskrippen und Festungen, die auf Märkten in Wien und Niederösterreich verkauft wurden. Nach Abschluss der Bürgerschule machte Adele Bartisal eine Weißnäher-Lehre und arbeitete anschließend bei einer Kleidermacherin. Nach dem Tod des Vaters schlug sie sich mit verschiedenen Gelegenheitsarbeiten durch.

Mit circa 20 Jahren kam sie das erste Mal in den Gumpendorfer Arbeiterbildungsverein, wo sie an Kursen und Vorträgen teilnahm. Kurz darauf wurde sie Mitglied im Arbeiterinnen-Bildungsverein am Neubaugürtel und lernte dort unter anderen Adelheid Popp kennen. In diesem Umfeld übte sie sich als Agitatorin und trat erstmals als Rednerin bei Veranstaltungen auf. Ab 1892 arbeitete sie für zehn Jahre bei einem Bandagisten. Um 1900 heiratete sie den ebenfalls sozialdemokratisch eingestellten Heinrich Bartisal, einen Arbeiter, der später zu einem Beamten der Arbeiterkrankenkasse aufsteigen sollte. Das Paar hatte eine Tochter und einen Sohn. Nach ihrer Heirat machte sich Adele Bartisal selbständig und führte als Meisterin eine Weißnäherei, in der zunächst Schürzen und später Damengürtel erzeugt wurden. Aufgrund mangelnden Erfolgs musste das Geschäft 1909 schließen und die Familie übersiedelte von Ottakring nach Hietzing, wo Adele Bartisal vier Jahre lang als Hausbesorgerin arbeitete.

Nachdem ihr Ehemann einen Beamtenposten erhalten hatte, konnte sie sich stärker der politischen und sozialen Arbeit widmen. Während des Ersten Weltkriegs engagierte sich Adele Bartisal für die Frauenhilfe in Hietzing. Sie war Vorsitzende, Kassierin und als Beraterin auch unmittelbar in die Vereinstätigkeit eingebunden. Für die Kinderfreunde hielt sie Näh- und Flickkurse ab. Viele Jahre lang betreute sie ehrenamtlich Menschen im Versorgungsheim Lainz.

Adele Bartisal wurde 1918 in die provisorische Bezirksvertretung für den 13. Bezirk berufen. 1919 kandidierte sie für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei im Wahlbezirk Hietzing. Sie gehörte dem Gemeinderat der Stadt Wien und dem Wiener Landtag drei Legislaturperioden, bis zum 24. Mai 1932, an. Als Abgeordnete setzte sie sich vor allem für soziale Anliegen ein. Sie war zehn Jahre lang im Gemeinderatsausschuss für Wohlfahrtswesen tätig. Da für die Gemeinderats- und Landtagswahlen vom 24. April 1932 die Anzahl der Mandate von 120 auf 100 reduziert worden war, verzichtete die mittlerweile 61-Jährige auf eine weitere Kandidatur. Adele Bartisal zählte zu den ersten weiblichen Gemeinderatsmitgliedern. Zu ihrem 60. Geburtstag 1930 wurde sie in parteinahen Zeitungen gewürdigt.

Quellen

Literatur


Link