Dorotheergasse

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Färberstraße, Verberstraße, Unter den Verbern, St. Dorotheergasse
Benannt nach
Bezirk 1
Prominente Bewohner Peter Altenberg, Franz Grillparzer
Besondere Bauwerke Bartolotti-Partenfeld-Palais, Café Hawelka, Dietrichsteinpalais, Jüdisches Museum, Zur wahren Eintracht, Dorotheerhof, Klosterneuburger Hof, Dorotheum, Dorotheerkloster, Dorotheerkirche, Evangelische Kirche H. B., Evangelische Kirche A. B.
PageID 8709
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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48° 12' 25.15" N, 16° 22' 8.56" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Dorotheergasse (1). Um 1300 hieß die Dorotheergasse Färberstraße („Verberstraße"), später „Unter den Verbern" (beides unter Bezug auf die Anfang des 13. Jahrhunderts von Herzog Leopold VI. nach Wien berufenen flämischen Tuchfärber (Privileg von 1208). Um die Mitte des 15. Jahrhunderts taucht der Name „St. Dorotheengasse" auf (Dorotheerkloster, das sich ab 1414 in der Dorotheergasse befand). Im 16. Jahrhundert finden wir die beiden Bezeichnungen abwechselnd, bis sich ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Bezeichnung Dorotheergasse (in verschiedener Schreibvarianten) durchsetzt. 1581 wurde das Königinkloster errichtet. Da die Häuser in der Dorotheergasse von Hofwürdenträgern als Wohnsitz bevorzugt wurden, gewann sie im 17. Jahrhundert den Charakter einer Hof- und Klostergasse und zählte im 18. Jahrhundert zu den schönsten Palaststraßen Wiens. Diesem Umstand ist es wohl auch zuzuschreiben, daß 1688 über Auftrag Leopolds I. in der Dorotheergasse eine Probebeleuchtung mittels Straßenlaternen eingeführt wurde. - Gebäude: Nummer 2-4 (Graben 11): An der Ecke zum Graben steht das Bartolotti-Partenfeld-Palais (in dem sich das Geschäft „Zur Brieftaube” befindet), das letzte erhaltene Barockgebäude am Graben. Nummer 3: Das „Grabenhotel" befand sich lange Zeit im Besitz der Familie Leibenfrost; hier wohnte 1913-1919 Peter Altenberg (Gedenktafel); auch Franz Kafka und Max Brod stiegen hier ab (Gedenktafel). Nummer 6: Hier wohnte 1821-1823 Franz Grillparzer; Café Hawelka. Nummer 9: Starhembergpalais; Gedenktafel für Konradin Kreutzer. Nummer 10: ehemaliges Dietrichsteinpalais, auch als Doblingerhaus bekannt. Nummer 11: ehemaliges Eskelespalais beziehungsweise Nákopalais; nach Erwerbung und denkmalpflegerischer Restaurierung durch das Dorotheum seit 1982 als „Kunstpalais“ bezeichnet und für große Kunstauktionen benutzt. Jüdisches Museum. Nummer 12: Sterbehaus von Ignaz Edler von Born, seinerzeit Meister vom Stuhl der Freimaurerloge „Zur wahren Eintracht“. Hier befand sich das Wiener Logenhaus der Freimaurer, das am 12. März 1938 gestürmt wurde. Nummer 13 und 15 (Spiegelgasse 12-14, Plankengasse 6 und 7): ehemaliger Dorotheerhof (Klosterneuburger Hof, Plankengasse). Nummer 17 (Spiegelgasse 16): Dorotheum (errichtet an der Stelle des 1782 von Joseph II. aufgehobenen Dorotheerklosters und der Dorotheerkirche). Bei Nummer 16: Evangelische Kirche H. B. Nummer 18: Evangelische Kirche A. B.

Literatur

  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 35 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 34 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 65 f.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 83 f.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 49
  • Gabriele Praschl-Bichler: Wien speziell. Architektur des Barock. Wo finde ich Schlösser, Palais, Öffentliche Profanbauten, Kirchen, Klöster, Bürgerhäuser, Denkmäler, Brunnen, Museen, Sammlungen in Wien. Wien: Christian Brandstätter Verlag 1990, S. 28 f.
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 13 f.
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 21 ff.
  • Hugo Hassinger: Kunsthistorischer Atlas der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien und Verzeichnis der erhaltenswerten historischen, Kunst- und Naturdenkmale des Wiener Stadtbildes. Wien: Schroll 1916 (Österreichische Kunsttopographie, 15), S. 56
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 283 ff.
  • Hans Pemmer: Häuser und Menschen in der Dorotheergasse. In: Amtsblatt der Stadt Wien. Band 23. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst 1958
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechanische Wiedergabe [der Ausgabe von 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner, S. 425 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 450