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Österreichische Nationalbank (Gebäude)

Aus Wien Geschichte Wiki
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Österreichische Nationalbank 1961
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum vonDatum (oder Jahr) von
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
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Letzte Änderung am 22.01.2017 durch DYN.krabina
BildnameName des Bildes Österreichische Nationalbank (Gebäude).jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Österreichische Nationalbank 1961
  • 9., Otto-Wagner-Platz 3

Frühere Adressierung
  • 9-13 (von: 1979, bis: 1984)
  • 17-19 (von: 1816, bis: 1823)
  • 17 (von: 1823, bis: 1859)
  • 14 (von: 1859, bis: 1925)

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


Die Nationalbank wurde nach ihrer Gründung zunächst Stadtbancogebäude (1, Singerstraße 17-19) untergebracht. 1819-1821 kaufte sie zwei hintereinanderliegende Häuser in der Herrengasse (Konskriptionsnummer 32) beziehungsweise Bankgasse (Konskriptionsnummer 34) an, ließ diese abbrechen und an ihrer Stelle (1, Herrengasse 17) von Rafael von Riegel nach Entwürfen von Charles de Moreau und Paul Sprenger ein Bankpalais errichten, zu dem Franz I. am 25. Juli 1821 im Beisein aller in Wien anwesenden Mitglieder des Hofs den Grundstein legte. Das 1823 vollendete Gebäude (das auf dem [1874 abgetragenen] Giebel ein Relief von Joseph Klieber mit dem von Fahnen umgebenen Wappen der Nationalbank trug) erwies sich bald als zu klein, und da auch die Börse, die bis dahin in verschiedenen Räumlichkeiten nur mangelhaft untergebracht war, nach entsprechenden Lokalitäten suchte, entschloss sich die Bankdirektion auf Betreiben des Finanzministers Brück, anstelle der von ihr erworbenen, dem alten Bankgebäude gegenüberliegenden Traunschen Häuser, in deren einem die Börse untergebracht war, ein neues Gebäude zu errichten, in dem sowohl für die neuen Bankgeschäfte wie auch für die Zwecke der Börse Raum geschaffen werden sollte. Das 1855 nach Plänen von Heinrich Ferstel im Stil der italienischen Renaissance begonnene Gebäude wurde am 3. Jänner 1859 vollendet (Ferstelpalais, 1, Herrengasse 14, Strauchgasse 2, Freyung 2; Baukosten 1,897.600 Gulden). Im Basarhof, der den Durchgang von der Herrengasse zur Freyung bildet, befindet sich ein 1861 aufgestellter Bronzebrunnen (Donaunixenbrunnen; "Donaunixe" von Anton Dominik Fernkorn); die Fresken auf der Basarstiege schuf Carl Josef Geiger. Die aus dem kaiserlichen Zeughaus 1860 dorthin übersiedelte Börse verließ das Gebäude 1872 wieder, um ihr provisorisches Heim am Schottenring zu beziehen. 1857-1923 besaß die Nationalbank auch das Haus Konskriptionsnummer 31 (1, Herrengasse 15), das sie von der Familie Kinsky erworben hatte, als Nebengebäude (1923 an die Unionbank, 1927 an die Oesterreichische Bodencreditanstalt und 1932 an die Österreichischen Realitäten AG verkauft). Der bereits 1913 nach Plänen von Leopold Bauer großzügig geplante Neubau eines repräsentativen Gebäudes auf den Gründen der demolierten Alser Kaserne kam infolge des Kriegs nur teilweise zur Ausführung; das nach Kriegsende im Rohbau fertige Druckereigebäude wurde nach Umbau- und Adaptierungsarbeiten (Architekten Ferdinand Glaser und Rudolf Eisler) im März 1925 von der Oesterreichischen Nationalbank bezogen. Das Gebäude ist im Stil des gemäßigten österreichischen Spätklassizismus gehalten.

1938 wurde die Österreichische Nationalbank aufgelöst und ihre Gold- und Devisenbestände von der Deutschen Reichsbank übernommen. In das Gebäude selbst zog das Gericht der 2. Panzer-Division ein. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden zum Schutz des Gebäudes auf dem Dach leichte Fliegerabwehrkanonen in Stellung gebracht. Vor dem Gebäude wurde in Löschteich angelegt, den Park durchzogen Splitterschutzgräben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Nationalbankgebäude während der Zeit der Alliierten Besatzung (1945-1955) durch das sogenannte Zonenabkommen dem US-amerikanischen Sektor zugeteilt. Im Gebäude - das von den Amerikanern nunmehr die Bezeichnung "Bankbuilding" erhielt, wurde das Hauptquartier der US-amerikanischen Besatzungsmacht (Headquarters United States Forces in Austria - USFA - Vienna Command) eingerichtet. Somit wurden dort – neben dem sowjetischen und dem britischen Hauptquartier – zu Beginn der Besatzung die ersten Treffen des Alliierten Rates, der obersten Einrichtung der Alliierten Kommission und Kontrolle, abgehalten. In einem Festakt am 10. Jänner 1946 wurden von den amerikanischen Behörden die Insignien und Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches an die Österreichische Bundesregierung zurückgegeben. Aus Sicherheitsgründen wurden diese Schätze zunächst im Tresorraum der Nationalbank eingelagert.

Am 29./30. August 1979 wurde die Direktionsetage der Oesterreichische Nationalbank durch einen Brand verwüstet. Die Dienststellen übersiedelten provisorisch in das damals leerstehende ehemaliges Grand Hotel (1, Kärntner Ring 9-13) und kehrten erst 1984 in das wiederhergestellte Gebäude am Otto-Wagner-Platz zurück. Den notwendigen Umbau (samt Einrichtung und Gestaltung des Generalrats-Sitzungssaals [Gobelin "Der doppelte Mercurius" von Heidi Proksch nach einem Entwurf von Peter Proksch]) führte Carl Appel aus (1980-1985). Nach der Übersiedlung des Allgemeinen Krankenhaus begann die Planung für die Errichtung eines neuen Gebäudes in der Garnisongasse auf einem an das AKH-Gelände angrenzenden Grundstück; das von Wilhelm Holzbauer konzipierte Gebäude (Bauzeit 1993-1997) nimmt die Wertpapierdruckerei, die Forschungs- und Entwicklungsabteilung, das Rechenzentrum sowie die Banknoten- und Münzenkasse auf.

Die Planungen begannen unmittelbar nach dem Beginn der Absiedlung des Belags des Alten Allgemeinen Krankenhauses in den Neubau am Währinger Gürtel (1991). Auf dem in der Garnisongasse unmittelbar an das Krankenhaus-Areal angrenzenden Grundstück hatten sich Zweckbauten des Allgemeinen Krankenhauses Wien befunden, die überflüssig geworden waren. Wegen der Beschränkung der Bauhöhe musste Wilhelm Holzbauer fast die Hälfte des Bauvolumens unter dem Straßenniveau ansiedeln.

siehe auch:

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 236, S. 243.
  • Carl Appel: Architekt zwischen Gestern und Morgen. 1988, S. 286 ff.
  • Peter Csendes [Hg.]: Österreich 1790-1848. Kriege gegen Frankreich, Wiener Kongreß, Ära Metternich, Zeit des Biedermeier, Revolution von 1848. Das Tagebuch einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 136.
  • Felix Czeike: IX. Alsergrund. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 9), S. 36.
  • Rupert Feuchtmüller: Die Herrengasse. Wien [u.a.]: Zsolnay 1982 (Wiener Geschichtsbücher, 28), S. 102 ff.
  • Rupert Feuchtmüller: Das Neugebäude. Wien [u.a.]: Zsolnay 1976 (Wiener Geschichtsbücher, 17), S. 99 ff.
  • Karl Fischer: Die Vier im Jeep. Die Besatzungszeit in Wien 1945-1955, Wien: Wiener Stadt- und Landesarchiv 1985 (Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 1/1985), S. 6.* Hertha Ladenbauer-Orel: Der Berghof. Wien [u.a.]: Zsolnay 1974 (Wiener Geschichtsbücher, 15), S. 87 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 2: Die Gemeinde, ihre Verwaltung und sozialen Belange, Wirtschaftsleben, Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Volkskunde, Naturwissenschaft, Klimatologie, Meteorologie, Naturereignisse, Varia und Kuriosa. Wien: Jugend & Volk 1955, 116 f.
  • Walter Hummelberger: Die Befestigungen Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1974 (Wiener Geschichtsbücher, 14).
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 355 f.
  • August Sarnitz: Wien. Neue Architektur 1975-2005. Wien / New York 2003, S 97 (falsche Adresse)
  • Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien - 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 6 Die vier Alliierten, Weishaupt-Verlag, Graz 2015, S. 38 ff.
  • Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 186 f.
  • Hertha Wohlrab: Die Freyung. 1971, S. 45 ff.