Metternichpalais

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Rennweg, Palais Metternich
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Kaunitzpalais
Benannt nach Clemens Wenzel Lothar Metternich
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 3064
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.04.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Fürst Metternichsche Sommer Palais.jpg
Bildunterschrift Rennweg, Palais Metternich
  • 3., Rennweg 25
  • 3., Metternichgasse 3-11
  • 3., Metternichgasse 12-14
  • 3., Reisnerstraße 40-50
  • 3., Reisnerstraße 51-57
  • 3., Jaurèsgasse 4-6

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48° 11' 45.91" N, 16° 22' 57.92" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Metternichpalais (3., Rennweg 27, Metternichgasse 13; ehemals Konskriptionsnummer 545). Staatskanzler Clemens Wenzel Lothar Fürst Metternich besaß in der Stadt kein Palais, sondern benützte 1810-1848 eine Dienstwohnung in der Staatskanzlei (Bundeskanzleramt, 1., Ballhausplatz 2).

Rennweg, Palais Metternich, um 1850.
  1. In der Vorstadt Landstraße erwarb er zu verschiedenen Zeiten zwei aneinandergrenzende Besitztümer: Konskriptionsnummer 544 (3, Rennweg 25, Metternichgasse 3-11 und 12-14, Reisnerstraße 40-50 und 51-57, Jauresgasse 4-6; kleines Palais mit Garten, das Ernst Graf Kaunitz 1797 seiner Tochter Maria Eleonore, der Gattin Metternichs, vererbte) und Konskriptionsnummer 545 (3, Rennweg 27-29, Metternichgasse 13, Reisnerstraße 59-61; von Metternich 1835 erworben).
  2. Nachdem im ehemaligen Kaunitzpalais 1814 noch ein großes Fest veranstaltet worden war, ließ Metternich dasselbe 1815 als "Villa Metternich" neu erbauen. Nach dem Erwerb des benachbarten Besitzes Konskriptionsnummer 545 (1835) kam es zu grundlegenden Veränderungen: Die 1815 auf dem Areal Konskriptionsnummer 544 erbaute Villa wurde in einen von Pietro Nobile 1835-1837 errichtet größeren Neubau einbezogen, auf einem Teil von Konskriptionsnummer 545 ließ sich Metternich 1846-1848 von Johann Romano und August Schwendenwein ein "Winterpalais" erbaut (in dem er 1859 starb); das Metternichpalais war überaus reich mit Kunstschätzen ausgestattet. 1873 wurden beide Besitztümer von Metternichs Sohn Richard infolge von finanziellen Verlusten, die er während des Börsenkrachs erlitten hatte, parzelliert (der Park erstreckte sich bis zur damaligen Waaggasse [ Salesianergasse ] und vom Rennweg bis zur damaligen Rabengasse [Beatrixgasse]); es wurden neue Straßenzüge trassiert (Metternichgasse, Reisnerstraße). Da sich verschiedene Botschaften hier ansiedelten, kam die Bezeichnung "Diplomatenviertel" auf. Das Palais von Nobile (Konskriptionsnummer 544) wurde demoliert, das "Winterpalais" (Konskriptionsnummer 545) blieb jedoch im wesentlichen erhalten (1900 Zubau, seit 1908 Sitz der italienischen Botschaft).

Nach neuesten Forschungen von Erich Schlöss gab es zwei Metternich-Villen: jene, die 1815 an der Stelle des Palais Esterházy errichtet und nach Fertigstellung der 1835-1837 erbauten Villa abgetragen worden war, und eben diese Villa, die dann bis 1873 bestanden hat.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 76 f.
  • Edgard Haider: Verlorenes Wien. 1984, S. 106 ff., S. 122 ff.
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003. Band 90 (Die Ära Metternich)
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1888]). Cosenza: Brenner 1967, Band 2, S. 379 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Wien: Gerlach & Wiedling 1906. Band 2, 1906, S. 393
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 242 f.
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 107 f.
  • Heinrich Reschauer: Das Jahr 1848. 1872. Band 1, S. 336 ff.
  • Erich Schlöss: Metternichs Besitzungen am Rennweg. Korrekturen zu Publikationen. In: Bezirksmuseum Landstraße, Nachrichten 3 (2003), S. 24 ff.