Zentralfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++13F96FFC-FD88-470F-87BA-2B3E3FE11051lanm08alt#Akt_____13F96FFC-FD88-470F-87BA-2B3E3FE11051lanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 116469 - 11., Simmeringer Hauptstraße 232-244: Zentralfriedhof | 1907]
 
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++00000029m08hag#Stueck__00000029m08hag Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 117518[511/68/3] - 11., Zentralfriedhof: Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche | 1910]
 
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++00000029m08hag#Stueck__00000029m08hag Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne der Plan- und Schriftenkammer, P3/5: 117518[511/68/3] - 11., Zentralfriedhof: Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche | 1910]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++31505BC1-02EA-4FBE-940B-09E7B3C8034Blanm08alt#Ser_____31505BC1-02EA-4FBE-940B-09E7B3C8034Blanm08alt Wiener Stadt- und Landesarchiv, Pläne aus dem Bestand M.Abt. 213a, P1 - Wiener Friedhöfe]
  
 
== Literatur==
 
== Literatur==

Version vom 15. Februar 2022, 08:54 Uhr

Schrägluftaufnahme mit dem Zentralfriedhof und der sog. "Luegerkirche" aus dem Mai 1956.
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1866
Datum bis
Name seit 1874
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 11
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 9327
GND 4120093-7
WikidataID Q240744
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Katholiken, Protestanten, Russisch-orthodoxe Kirche, Jüdische Geschichte, Friedhöfe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.02.2022 durch WIEN1.lanm08pil
Bildname Zentralfriedhof-Vogelschau.jpg
Bildunterschrift Schrägluftaufnahme mit dem Zentralfriedhof und der sog. "Luegerkirche" aus dem Mai 1956.
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48° 9' 14.25" N, 16° 26' 30.23" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Zentralfriedhof (11., Simmeringer Hauptstraße 232-244), ein Friedhofsareal von mehr als zwei Quadratkilometern, auf dem neben dem katholischen Teil auch eine evangelische (viertes Tor), alte (erstes Tor) und neue jüdische (fünftes Tor) sowie russisch-orthodoxe Abteilung besteht.

Als die 1783 eröffneten fünf Kommunalfriedhöfe sich als zu klein erwiesen, beschloss der Gemeinderat am 7. Dezember 1866 die Anlage des Zentralfriedhofs, der am 1. November 1874 eröffnet wurde.

Die Wahl eines geeigneten Terrains hatte die Gemüter des Gemeinderats durch Jahre hindurch sehr erhitzt; dem amtierenden Bürgermeister Dr. Cajetan Felder wurde, da er gleichzeitig als Vormund des minderjährigen Besitzers der nahegelegenen Schwechater Brauerei, Anton Dreher, dessen Interessen zu wahren hatte, parteiische Stellungnahme vorgeworfen. Nach erfolgter Ausschreibung erhielten Alfred Friedrich Bluntschli und Karl Jonas Mylius aus Frankfurt am Main den Auftrag zur Anlage.

Gräber vor der Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche am Zentralfriedhof (1974).

Den Mittelpunkt des Zentralfriedhofs bildet der Kapellenhof mit der nach Entwürfen von Max Hegele erbauten Kuppelkirche Zum Heiligen Karl Borromäus (sogenannte "Luegerkirche"), in deren Gruftraum der Sarkophag des Bürgermeisters Karl Lueger steht; davor liegt heute die Gruft der Bundespräsidenten der Zweiten Republik.

Portier am Hauptportal, 1907
Relief von Carl Anselm Zinsler am Hauptportal, 1907

Das Hauptportal (zweites Tor) mit den großen Reliefs von Georg Leisek (links "Kommet zu uns, die ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch erquicken" [Matthäus: 11, 28]) und Carl Anselm Zinsler (rechts "Menschen am Tor zu einem Ort ohne Wiederkehr") wurde 1905 vollendet.

Beiderseits des Friedhoftors sind an der Friedhofsmauer (ältere) Ehrengräber (Gruppe 0) situiert, die neueren Ehrengräbergruppen befinden sich beiderseits der vom Haupteingang ausgehenden großen Allee (Gruppe 14A und 32 A [Alter Teil], 14C und 32C [Neuer Teil]; (die meisten in Ehrengräbern Bestatteten sind biographisch behandelt; unter deren Stichwörtern finden sich die näheren Lagebezeichnungen der Grabstätten), außerdem wurde ein Ehrenhain für Kulturschaffende (Gruppe 40) angelegt; manche Geehrte wurden aus ihren ursprünglichen Grabstellen auf den Kommunalfriedhöfen oder auch außerhalb Wiens exhumiert und hierher überführt.

Der Zentralfriedhof besitzt eine große Anzahl künstlerisch hervorragender Grabdenkmäler unter anderem auch das Mahnmal für die Opfer der Märzrevolution 1848 (Gruppe 26), das Mahnmal für die Opfer des Ringtheaterbrands (Gruppe 30A Ringtheaterbrand), das Kriegerdenkmal der Gemeinde Wien für die Toten des Ersten Weltkriegs von Anton Hanak (Gruppe 79 Gemeinderatsbeschluss vom 20. Februar 1925), ein Jüdisches Kriegerdenkmal (erstes Tor), das Mahnmal für die Opfer des 15. Juli 1927 (Gruppe 41G; Julidemonstration und das Denkmal für die Opfer des Februar 1934 (Gruppe 28 Republikanischer Schutzbund beziehungsweise Gruppe 71E Exekutive), das Kriegerdenkmal für Gefallene des Zweiten Weltkriegs (Gruppe 97), das Mahnmal für die Opfer des Bombenkriegs 1944/1945 (Gruppe 26), das Mahnmal für die Opfer des Widerstands 1938-1945 (Gruppe 40), das Mahnmal für die Opfer des tschechoslowakischen Widerstands (Gruppe 42), das Mahnmal für die Opfer für ein freies Österreich 1934-1945 (Gruppe 41) und ein Kriegerdenkmal für gefallene Sowjetsoldaten. Aufbahrungshalle, Krematorium.

Leichenhalle, 1907

Videos

Ein Tag mit: Vinzenz Berger. Friedhofsgärtner in Wien (1972), Zitat: [1] (Ausschnitt)
YouTube, Stadt Wien: 360-Grad-Video: Mit dem Fiaker durch den Zentralfriedhof, 3 Min.25 Sek. [Stand: 23.1.2018]

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 291 ff.
  • Günther Berger: Sieben erhaltene Konkurrenzprojekte zur Anlage des Wiener Zentralfriedhofs (1870-1874). In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 38 (1982), S. 81 ff.
  • Günther Berger: Spuren der Vergänglichkeit. In Wiener Geschichtsblätter. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 44 (1989), Beheft 1
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Felix Czeike: XI. Simmering. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 11), S. 51 ff.
  • Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 155 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 2: Die Gemeinde, ihre Verwaltung und sozialen Belange, Wirtschaftsleben, Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Volkskunde, Naturwissenschaft, Klimatologie, Meteorologie, Naturereignisse, Varia und Kuriosa. Wien: Jugend & Volk 1955, S. 31 ff.
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. 1989
  • Hans Havelka: Zentralfriedhof. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 30)
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 409 f.
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Aufbahrungshallen auf dem Wiener Zentralfriedhof. 1984
  • Ferdinand Lettmayer [Hg.]: Wien um die Mitte des XX. Jahrhunderts - ein Querschnitt durch Landschaft, Geschichte, soziale und technische Einrichtungen, wirtschaftliche und politische Stellung und durch das kulturelle Leben. Wien: 1958, S. 564 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? 1961, S. 5 ff.
  • Hans Pemmer: Der Wiener Zentralfriedhof. Seine Geschichte und seine Denkmäler. 1924.
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 154