Anton Hanak

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Anton Hanak
Daten zur Person
Personenname Hanak, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3016
GND 118701312
Wikidata Q32370
Geburtsdatum 22. März 1875
Geburtsort Brünn
Sterbedatum 7. Jänner 1934
Sterbeort Wien
Beruf Bildhauer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug Zwischenkriegszeit, Wiener Werkstätte
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 24.10.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 5, Nummer 120
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Antonhanak.jpg
Bildunterschrift Anton Hanak
  • 12., Hetzendorfer Straße 79 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anton Hanak, * 22. März 1875 Brünn, Mähren (Brno, Tschechische Republik), † 7. Jänner 1934 Wien 12, Hetzendorfer Straße 79 (Hietzinger Friedhof), Bildhauer. Nach handwerklicher Tätigkeit bei einem Wiener Holzbildhauer (1889-1893) und Wanderjahren (1893-1898) besuchte Hanak die Akademie der bildenden Künste (1898-1904, ab 1902 bei Edmund Hellmer; erste Ausstellung im Hagenbund 1902) und war ab 1905 nach einem Italienaufenthalt (1904/1905 in Rom) als selbständiger Bildhauer in Wien tätig; im Oktober 1913 wurde er Direktor der Wiener Kunstgewerbeschule. Seine Wohnung hatte er jedoch 1900-1923 in Langenzersdorf.

Hanak war einer der bedeutendsten modernen Bildhauer Österreichs, seine Skulpturen, anfangs vom Jugendstil beeinflusst, waren später stark expressiv. 1906-1910 Mitglied der Secession, 1932-1934 Professor an der Akademie der bildenden Künste (Leiter einer Meisterschule für Bildhauerei). 1914 schmückte er den österreichischen Pavillon der Kölner Werkbundausstellung mit den Kolossalplastiken "Der Schöpfer" und "Die Verklärung"; er arbeitete eng mit Josef Hoffmann zusammen. Auf der "Kunstschau Wien 1920" zeigte er (ebenso wie 1917 in Stockholm und Kopenhagen) eine große Kollektion eigener Werke; die Secession veranstaltete 1949 eine große Gedächtnisausstellung. Hanaks Werke (meist Marmor) bilden zwei Gruppen: in der ersten Phase bis 1918 schuf er vor allem Bauplastiken, in der zweiten Phase meist Denkmäler.

Zur ersten Werkgruppe gehören: überlebensgroße Steinfiguren "Arbeiter" und "Arbeiterin" für das Gebäude des "Vorwärts" (5, Rechte Wienzeile 97), 1910; neun große Doppelfigurenrelieftafeln an der Fassade des "Mariahilfer Zentralpalastes" (heute Kaufhaus Stafa, 7, Mariahilfer Straße 120), 1911/1912; fünf überlebensgroße Dreiergruppen als monumentaler Fassadenschmuck für die vom Otto-Wagner-Schüler Hubert Gessner erbaute Versicherungsanstalt der Österreichischen Eisenbahnen (6, Linke Wienzeile 48-52), 1913; Bauplastiken für die von Josef Hoffmann erbaute Robert-Primavesi-Villa (13, Gloriettegasse 14-16), 1913-1915.

Zur zweiten Werkgruppe zählen: eine Büste von Julius Tandler (1920) und das Zuckerkandldenkmal (1924, Bronze; beide Universität, Arkadenhof), "Die Früchteträgerin" (städtische Wohnhausbau 18, Philippovichgasse 1, erbaut 1924/1925 von Josef Hoffmann), der "Magna-Mater-Brunnen" für die von Julius Tandler eingerichtete Kinderübernahmestelle (9, Lustkandlgasse 50; 1924/1925 [stand hier bis 1964]; heute in der Parkanlage bei der Pfarrkirche Mauer [23]), das Kriegerdenkmal der Gemeinde Wien für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ("Klagende Mutter", 1925; 11, Zentralfriedhof) und das Denkmal für die Gefallenen des 15. Juli 1927 (1928; Zentralfriedhof), der Gesamtentwurf und die Viktor-Adler-Büste für das Denkmal der Republik (1928). Vier seiner Skulpturen fanden vor dem Bundesamtsgebäude 3, Radetzkystraße 2, Aufstellung. -

Nachlaß im Anton-Hanak-Museum (gegründet 1969 in Langenzersdorf, Niederösterreich); Hanakgasse.

Quellen

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Max Eisler: Anton Hanak. Wien: Rikola 1921
  • Wilhelm Mrazek: Anton Hanak, Wien: Jugend & Volk 1969
  • Hedwig Steiner: Anton Hanak. Werk, Mensch und Leben. München: Delp 1969
  • Gerhardt Kapner: Anton Hanak, Kunst- und Künstlerkult. Ein Beispiel, Wien: Jugend & Volk 1984
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik.Wien / München: Jugend & Volk 1973-1974, Band 3, S. 374 ff.
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, 9/2, S. 138 f.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, Register (Werkverzeichnis)
  • Robert Weissenberger: Die Wiener Secession. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1971, S. 260
  • Gottfried Fliedl / Oswald Oberhuber: Kunst und Lehre am Beginn der Moderne. Die Wiener Kunstgewerbeschule 1867-1918. Salzburg / Wien: Residenz-Verlag 1986
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, 9/3, S. 217
  • Katalog zur 5. Sonderausstellung im Anton-Hanak-Museum (1981-1983)
  • Ausstellung Anton Hanak (Katalog Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1969)
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, Wien 1983
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, S. 138 (Künstlerwohnung), S. 128 (Langenzersdorf, Kellergasse 7; 1907-1923)
  • Karl Pleyer: In memoriam Anton Hanak. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich 1928-1943, 35|1964, S. 92
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981, 9/3, S. 217
  • Katalog zur 5. Sonderausstellung im Anton-Hanak-Museum (1981-1983)
  • Ausstellung Anton Hanak (Katalog Österreichisches Museum für angewandte Kunst, 1969)
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken, Wien 1983
  • Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003, S. 138 (Künstlerwohnung), S. 128 (Langenzersdorf, Kellergasse 7; 1907-1923)
  • Karl Pleyer: In memoriam Anton Hanak. In: Unsere Heimat. Zeitschrift für Landeskunde von Niederösterreich. St. Pölten: Verein für Landeskunde von Niederösterreich, 35 (1964), S. 92


Anton Hanak im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.