Wieden (Bezirkswappen)

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Bezirkswappen Wieden (Gouache, 1992)
Daten zum Eintrag
Datum von 1904
Datum bis
Objektbezug Bezirkswappen, Wieden, Wiener Wappen
Quelle
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Letzte Änderung am 13.05.2020 durch WIEN1.lanm08swa

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1904 hat der Heraldiker Hugo Gerald Ströhl die Wiener Bezirkswappen im Auftrag der Stadt Wien als Schmuck der Versorgungsheimkirche entworfen. Die Felder des Bezirkswappens der Wieden gehen auf Siegelbilder der Grundgerichtssiegel der ehemaligen Vorstädte zurück, die 1850 im Zuge der Stadterweiterung zu diesem Bezirk zusammengeschlossen worden waren, außer der 1861 als neuer Bezirk Margareten abgeteilten Vorstädte.

Bezirkswappen Wieden (1904/1910)
Aktuelle Fassung des Bezirkswappens Wieden (2015)

Inhaltliche Beschreibung

Wappen dreigeteilt. Die drei Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vorstädte Wieden, Schaumburgergrund und Hungelbrunnen.

Wieden

Vor blauem Hintergrund erhebt sich über einem grünen Hügel ein Weidenbaum. Dieses Symbol beruht auf einer falschen etymologischen Herleitung des Namens Wieden von "Weiden". Tatsächlich leitet sich der Name vom "Widum" von Sankt Stephan ab, in dessen Besitz sich der größte Teil der Wieden von 1137 bis 1723 befand.

Schaumburgergrund

Vor rotem Hintergrund ragt der silberne Stephansturm aus einer goldenen, mit grünen Pfauenfedern besetzten Grafenkrone heraus. Dies ist seit 1686 Bestandteil des Wappens der Grafen von Starhemberg – dort zwischen den Helmen auf dem Schild geführt – und erinnert an die Verteidigung Wiens 1683 durch Ernst Rüdiger Graf Starhemberg, der auf der Wieden ein Freihaus besaß.

Hungelbrunnen

Redendes Wappen. Vor silbernem Hintergrund auf grünem Boden erschein ein rot gemauerter Ziehbrunnen. Er wird flankiert von den Heiligen Petrus und Florian (Bezug zur Florianikirche in Matzleinsdorf). Über dem Brunnen schwebt auf einer Wolke der Heilige Leopold als Landespatron von Niederösterreich.

Wappenkundliche Blasonierung

Über grünem Schildfuß von Blau, Rot und Silber halbgespalten und geteilt. 1: auf grünem Boden ein Weidenbaum in Naturfarben mit grünen Blättern; 2: eine mit grünen Pfauenfedern besteckte goldene Krone, daraus der silberne Stephansturm wachsend; 3: ein roter aus dreißig schwarzgefugten Ziegeln bestehender Ziehbrunnen mit brauner Zugvorrichtung, beseitet rechts vom linksgewendeten Heiligen Florian mit goldener Rüstung, silbernem Helm mit rote Christa und blauem Mantel, golden nimbiert, in der Rechten eine Goldene Fahnenstange mit Kreuzfahne, links vom Heiligen Petrus mit blauem Gewand und goldenem Mantel, in der Linken einen goldenen Schlüssel, golden nimbiert, darüber aus einer silbernen Wolke wachsend der Heilige Leopold.

Entwicklung des Wappens

Hugo Gerald Ströhl hat das Wappen 1904 für die Versorgungsheimkirche konzipiert. In demselben Jahr wurde es bereits in seiner heutigen Gestalt publiziert.[1] Ströhl hat den Entwurf auch in ein Wiener Gesamtwappen[2] einfließen lassen. Ströhls Wappenentwurf für die Versorgungsheimkirche diente demjenigen von Mai 1986 im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs erstellten und 1992 umgesetzten Wappen als Vorlage. Sie entspricht der aktuellen Fassung von 2015, in der lediglich die Metalle Gold und Silber durch Gelb und Weiß ersetzt wurden.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
  • Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
  • Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904

Links

Bezirkswappen Wieden auf wien.at (Download der aktuellen Fassung)

Einzelnachweise

  1. Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 1; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 1b
  2. Hugo Gerard Ströhl: Städtewappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2