Volksoper (Institution): Unterschied zwischen den Versionen

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Volksoper (Institution). Das Theater wurde am 14. Dezember 1898 unter der Direktion von [[Adam Müller-Guttenbrunn]] (Bildnis im rechten Rangaufgang) mit Kleists "Hermannsschlacht" eröffnet (Gedenktafel im Foyer).  
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Volksoper (Institution) ([[9]]., [[Währinger Straße]] 78). Das [[Theater]] wurde am 14. Dezember 1898 unter der Direktion von [[Adam Müller-Guttenbrunn]] (Bildnis im rechten Rangaufgang) mit Kleists "Hermannsschlacht" eröffnet ([[Gedenktafeln| Gedenktafel]] im Foyer).
  
Anfangs ausschließlich Sprechbühne (mit prominenten Gastschauspielerinnen, wie [[Hansi Niese]] und [[Adele Sandrock]]), wurde das Repertoire unter Direktor Rainer Simons (1903-1917), der das verschuldete Theater in ein blühendes Unternehmen verwandelte, durch Singspiele und Opern erweitert. Unter ihm und seinen Nachfolgern Raoul Mader (1917-1919) und [[Felix Weingartner]] (1919-1924) entwickelte sich die Volksoper zum zweiten repräsentativen Opernhaus Wiens, an dem auch Wiener Erstaufführungen stattfanden (beispielsweise Tosca, Salome, Kuhreigen).
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1925 erfolgte die Umbenennung in "Neues Wiener Schauspielhaus", 1927 ging die Bühne in Konkurs, 1933-1935 stand sie unter der Leitung von [[Otto Ludwig Preminger]] (Eröffnung am 1. September 1934), der Sprechstücke, Operetten und leichte Opern spielte. Zu den Prominenten dieser Zeit gehörte Johannes Heesters. 1938 wurde die Volksoper von der Stadt Wien als "Staatliche Volksoper" übernommen (Intendant Anton Baumann), weil dem Eigentümerverein auch Juden angehörten; das Theater wurde umgebaut.  
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Anfangs ausschließlich Sprechbühne (mit prominenten Gast[[schauspieler]]innen, wie [[Hansi Niese]] und [[Adele Sandrock]]), wurde das Repertoire unter Direktor [[Rainer Simons]] (1903-1917), der das verschuldete Theater in ein blühendes Unternehmen verwandelte, durch Singspiele und [[Oper]]n erweitert. Unter ihm und seinen Nachfolgern Raoul Mader (1917-1919) und [[Felix Weingartner]] (1919-1924) entwickelte sich die Volksoper zum zweiten repräsentativen [[Opernhäuser| Opernhaus]] Wiens, an dem auch Wiener Erstaufführungen stattfanden (beispielsweise Tosca, Salome, Kuhreigen).
  
Nach dem zweiten Weltkrieg diente die Volksoper, die keine Kriegsschäden erlitt (jedoch einen Großteil ihres Fundus verloren) hatte, neben dem [[Theater an der Wien]] der Staatsoper (deren Gebäude nach Kriegszerstörungen [1945] unbenutzbar war) als Ausweichbühne (Wiedereröffnung mit dem Staatsoperngastspiel "Die Hochzeit des Figaro" bereits am 1. Mai 1945).
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[[Datei:Wien Museum Online Sammlung 58891 938 1-2.jpg|390px|thumb|right|Blick von der Volksoper gegen Canisiuskirche, Ansichtskarte, nach 1904]]
  
Unter Direktor Hermann Juch (1945-1955) wurden auch Stücke zeitgenössische Komponisten (beispielsweise Carl Orff) ins Repertoire genommen.  
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1929 erfolgte die Umbenennung in "Neues Wiener Schauspielhaus", 1929-1931 stand sie unter der Leitung von [[Otto Ludwig Preminger]] und Jakob Feldhammer (Eröffnung am 5. November 1929).  Danach übernahm am 3. Dezember 1931  der Dirigent Leo Kraus das Haus und gestaltete  wieder als "Volksoper" einen Spielplan der Operetten und  Opern beinhaltete. Auf Leo Kraus folgte Karl Lustig-Prean und der Sänger Jean Ernest (1. September 1934). 1935 schied Lustig-Prean aus und neuer Partner von Ernest wurde Alexander Kowalewsky, der bis zum Anschluß durch die Nationalsozialisten 1938 das Haus als Direktor führte. Zu den Prominenten dieser Zeit gehörten  Mizzi Zwerenz, Hilde Güden, Lizzi Holzschuh, und Alfred Piccaver,  Leo Slezak, Kurt Preger, Fritz Imhoff, Hans Moser, Hans Jaray und [[Johannes Heesters]]. Dirigenten bis 1938 : Kurt Herbert Adler, Walter Herbert, Karl Hudez, Oskar Jascha, Robert Kolisko, Heinrich Krips, Max Schönherr, Kurt Pahlen,  Rudolf Moralt, Robert Stolz, Oscar Straus und Walter Taussig.
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1938 wurde die Volksoper nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten von der [[Stadt Wien]] als "Staatliche Volksoper" übernommen (Intendant [[Anton Baumann der Jüngere|Anton Baumann]]). Der Eigentümerverein wurde aufgelöst, die jüdischen Mitglieder und Künstler wurden entlassen und zur Flucht gezwungen, viele wurden in Konzentrationslager gebracht und ermordet. Ab Juli 1938 wurde die Volksoper umgebaut und am 28. Oktober 1938 mit "Fidelio" wiedereröffnet.  
  
Nach der Wiedereröffnung der Staatsoper (26. Oktober 1955) begann unter den Direktoren [[Franz Salmhofer]] (1956-1963), Albert Moser (1963-1973), Karl Dönch (1973-1987) und [[Eberhard Waechter]] (gemeinsam mit Joan Holender; 1987-1992 beziehungsweise 1996) wieder eine eigene Spielplangestaltung mit den Schwerpunkten Operette und Musical, jedoch unter Berücksichtigung von Oper und Ballett.
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[[Datei:Volksoper Wien Museum 205485 1-3.jpg|390px|thumb|right|Volksoper, Ansichtskarte, 1923]]
Ab 1996 Klaus Bachler.
 
  
Teilarchiv 1892-1914 und Musikalisches Archiv in der [[Wienbibliothek im Rathaus]].
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] diente die Volksoper, die keine Kriegsschäden erlitt (jedoch einen Großteil ihres Fundus verloren) hatte, neben dem [[Theater an der Wien]] der [[Staatsoper]] (deren [[Gebäude]] nach [[Kriegszerstörungen]] [1945] unbenutzbar war) als Ausweichbühne (Wiedereröffnung mit dem Staatsoperngastspiel "Die Hochzeit des Figaro" bereits am 1. Mai 1945).  
  
Siehe auch: [[Volksoper (Gebäude)]]
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Unter Direktor [[Hermann Juch]] (1945-1955) wurden auch Stücke zeitgenössische [[Komponisten]] (beispielsweise Carl Orff) ins Repertoire genommen.
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Nach der Wiedereröffnung der Staatsoper (26. Oktober 1955) begann unter den Direktoren [[Franz Salmhofer]] (1956-1963), [[Albert Moser]] (1963-1973), [[Carl Dönch]] (1973-1987) und [[Eberhard Waechter]] (gemeinsam mit Joan Holender; 1987-1992 beziehungsweise 1996) wieder eine eigene Spielplangestaltung mit den Schwerpunkten Operette und [[Musiktheater| Musical]], jedoch unter Berücksichtigung von [[Oper]] und [[Ballett]].
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Das Teilarchiv 1892-1914 und das Musikalische Archiv der Volksoper befindet sich in der [[Wienbibliothek im Rathaus]].
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Siehe auch [[Volksoper (Gebäude)]]
  
 
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* [[Dominique Mentha]] (1999-2003)
 
* [[Dominique Mentha]] (1999-2003)
 
* Rudolf Berger (2003-2007)
 
* Rudolf Berger (2003-2007)
* [[Robert Meyer (Schauspieler)|Robert Meyer]] (ab 2007)
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* [[Robert Meyer (Schauspieler)|Robert Meyer]] (2007-2022)
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== Schauspielerinnen und Schauspieler ==
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++db6bcd41-7a73-4f0b-839b-00bd9f7efbd3VERA#Akt_____db6bcd41-7a73-4f0b-839b-00bd9f7efbd3VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 104, A8: 45 - Volksoper]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++c793537c-6b76-480d-a28a-9e4a2bfb4de9VERA#Akt_____c793537c-6b76-480d-a28a-9e4a2bfb4de9VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 471, A2: Volksoper]
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC16025733 Wienbibliothek im Rathaus: Teilarchiv Volksoper]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
* O. Fritz [Hg.]: 95 Jahre Volksoper. 1993
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* O. Fritz [Hg.]: 95 Jahre Volksoper. Wien 1993
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* Erika Gieler: Die Geschichte der Volksoper  in Wien von Rainer Simons bis 1945, Diss. Univ. Wien. Wien 1961
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 435 f.
 
* Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S.  751 ff. (bis 1918)
 
* Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S.  751 ff. (bis 1918)
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* Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989 , S. 197 ff.
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* Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 592
 
* Alfred Wolf: 70 Jahre Volksoper. In: Heimatmuseum Alsergrund 37 (1968), S. 6 ff.
 
* Alfred Wolf: 70 Jahre Volksoper. In: Heimatmuseum Alsergrund 37 (1968), S. 6 ff.
* Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 592
 
* Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989 , S. 197 ff.
 
* Erika Gieler: Die Geschichte der Volksoper  in Wien von Rainer Simons bis 1945, Diss. Univ. Wien. Wien 1961
 
* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 435 f.
 
  
==Links==
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Volksoper im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,1212284-1 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].
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==Weblinks==
 
* [http://www.volksoper.at/ Website der Volksoper Wien]
 
* [http://www.volksoper.at/ Website der Volksoper Wien]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Volksoper_Wien Wikipedia: Volksoper Wien]
 
* [https://de.wikipedia.org/wiki/Volksoper_Wien Wikipedia: Volksoper Wien]
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* [https://www.mediathek.at/portalsuche/?q%5B%5D=Volksoper Österreichische Mediathek: Volksoper Wien]

Version vom 11. April 2024, 09:19 Uhr

Währinger Straße, Volksoper, um 1899
Daten zur Organisation
Art der Organisation Theater
Datum von 1898
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen Klaus Bachler, Adam Müller-Guttenbrunn, Hansi Niese, Adele Sandrock, Raoul Mader, Felix Weingartner, Otto Ludwig Preminger, Hermann Juch, Franz Salmhofer, Albert Moser, Karl Dönch, Eberhard Waechter
PageID 5811
GND 1212284-1
WikidataID Q694747
Objektbezug Theater, Volksoper (Gebäude)
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.04.2024 durch WIEN1.lanm08trj
Bildname HMW 105018 00063.jpg
Bildunterschrift Währinger Straße, Volksoper, um 1899
  • 9., Währinger Straße 78
  • Neues Wiener Schauspielhaus (1925, bis: 1938)
  • Staatliche Volksoper (1938)

Es wurden noch keine Personen erfasst.

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48° 13' 28.06" N, 16° 21' 0.36" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Volksoper (Institution) (9., Währinger Straße 78). Das Theater wurde am 14. Dezember 1898 unter der Direktion von Adam Müller-Guttenbrunn (Bildnis im rechten Rangaufgang) mit Kleists "Hermannsschlacht" eröffnet ( Gedenktafel im Foyer).

Volksoper (Kaiserjubiläums-Stadttheater), Ansichtskarte, 1898

Anfangs ausschließlich Sprechbühne (mit prominenten Gastschauspielerinnen, wie Hansi Niese und Adele Sandrock), wurde das Repertoire unter Direktor Rainer Simons (1903-1917), der das verschuldete Theater in ein blühendes Unternehmen verwandelte, durch Singspiele und Opern erweitert. Unter ihm und seinen Nachfolgern Raoul Mader (1917-1919) und Felix Weingartner (1919-1924) entwickelte sich die Volksoper zum zweiten repräsentativen Opernhaus Wiens, an dem auch Wiener Erstaufführungen stattfanden (beispielsweise Tosca, Salome, Kuhreigen).

Blick von der Volksoper gegen Canisiuskirche, Ansichtskarte, nach 1904

1929 erfolgte die Umbenennung in "Neues Wiener Schauspielhaus", 1929-1931 stand sie unter der Leitung von Otto Ludwig Preminger und Jakob Feldhammer (Eröffnung am 5. November 1929). Danach übernahm am 3. Dezember 1931 der Dirigent Leo Kraus das Haus und gestaltete wieder als "Volksoper" einen Spielplan der Operetten und Opern beinhaltete. Auf Leo Kraus folgte Karl Lustig-Prean und der Sänger Jean Ernest (1. September 1934). 1935 schied Lustig-Prean aus und neuer Partner von Ernest wurde Alexander Kowalewsky, der bis zum Anschluß durch die Nationalsozialisten 1938 das Haus als Direktor führte. Zu den Prominenten dieser Zeit gehörten Mizzi Zwerenz, Hilde Güden, Lizzi Holzschuh, und Alfred Piccaver, Leo Slezak, Kurt Preger, Fritz Imhoff, Hans Moser, Hans Jaray und Johannes Heesters. Dirigenten bis 1938 : Kurt Herbert Adler, Walter Herbert, Karl Hudez, Oskar Jascha, Robert Kolisko, Heinrich Krips, Max Schönherr, Kurt Pahlen, Rudolf Moralt, Robert Stolz, Oscar Straus und Walter Taussig. 1938 wurde die Volksoper nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten von der Stadt Wien als "Staatliche Volksoper" übernommen (Intendant Anton Baumann). Der Eigentümerverein wurde aufgelöst, die jüdischen Mitglieder und Künstler wurden entlassen und zur Flucht gezwungen, viele wurden in Konzentrationslager gebracht und ermordet. Ab Juli 1938 wurde die Volksoper umgebaut und am 28. Oktober 1938 mit "Fidelio" wiedereröffnet.

Volksoper, Ansichtskarte, 1923

Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Volksoper, die keine Kriegsschäden erlitt (jedoch einen Großteil ihres Fundus verloren) hatte, neben dem Theater an der Wien der Staatsoper (deren Gebäude nach Kriegszerstörungen [1945] unbenutzbar war) als Ausweichbühne (Wiedereröffnung mit dem Staatsoperngastspiel "Die Hochzeit des Figaro" bereits am 1. Mai 1945).

Unter Direktor Hermann Juch (1945-1955) wurden auch Stücke zeitgenössische Komponisten (beispielsweise Carl Orff) ins Repertoire genommen.

Nach der Wiedereröffnung der Staatsoper (26. Oktober 1955) begann unter den Direktoren Franz Salmhofer (1956-1963), Albert Moser (1963-1973), Carl Dönch (1973-1987) und Eberhard Waechter (gemeinsam mit Joan Holender; 1987-1992 beziehungsweise 1996) wieder eine eigene Spielplangestaltung mit den Schwerpunkten Operette und Musical, jedoch unter Berücksichtigung von Oper und Ballett.

Das Teilarchiv 1892-1914 und das Musikalische Archiv der Volksoper befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus.

Gebäude

Siehe auch Volksoper (Gebäude)

Direktionen

Schauspielerinnen und Schauspieler

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 55 Einträge von Personen, die in der Volksoper (Institution) engagiert waren.

BildNameBerufGeburtsdatumSterbedatum
Anita AmmersfeldSängerin
Schauspielerin
Intendantin
Produzentin
Theaterdirektorin
19 August 1950
Leon AskinSchauspieler
Regisseur
18 September 19073 Juni 2005
Erich AuerSchauspieler14 April 192316 Dezember 2004
Nikolaus BachlerSchauspieler
Theaterdirektor
29 März 1951
Hermann BenkeSchauspieler7 Juni 186625 März 1937
Alfred BöhmSchauspieler23 März 192022 September 1995
Carlo BöhmSchauspieler18 April 19172 April 1997
Karl Dönch.jpgCarl DönchOpersänger
Schauspieler
Regisseur
Theaterdirektor
8 Januar 191516 September 1994
Elisabeth EppSchauspielerin26 Januar 191029 Oktober 2000
Richard EybnerSchauspieler17 März 189620 Juni 1986
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • O. Fritz [Hg.]: 95 Jahre Volksoper. Wien 1993
  • Erika Gieler: Die Geschichte der Volksoper in Wien von Rainer Simons bis 1945, Diss. Univ. Wien. Wien 1961
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 435 f.
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 751 ff. (bis 1918)
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Währing. Vom Ganserlberg zum Schafberg. Wien: Mohl 1989 , S. 197 ff.
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 592
  • Alfred Wolf: 70 Jahre Volksoper. In: Heimatmuseum Alsergrund 37 (1968), S. 6 ff.

Volksoper im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.


Weblinks