Josefstädter Straße: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. September 2013, 22:02 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit 1862
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Burgtorstraße, Obere Burgtorgasse, Kaisergasse
Benannt nach Josefstadt (8)
Bezirk
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 20923
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.09.2013 durch WIEN1.lanm08w01

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48° 12' 35.70" N, 16° 20' 49.85" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Josefstädter Straße (8), benannt (1862) zur Wahrung des Vorstadtnamens Josefstadt; ursprünglich (vor 1683) Fahrweg zwischen dem Gut Lerchfeld und den Äckern, 1690-1778 Burggasse beziehungsweise Burgtorstraße, außerhalb der Piaristengasse Obere Burgtorgasse, 1778-1862 Kaisergasse; sie endete bis 1892 bei der Blindengasse und erreichte erst nach Beseitigung des Blindeninstituts und des Linienwalls den Gürtel.

Gebäude

  • Nummer 2 (Lenaugasse 2, Landesgerichtsstraße 1): erbaut 1839 nach Plänen von Anton Grün für den Schalfabrikanten Josef Bürde. Wohnhaus von Friedrich Hebbel (1846-1848) und Marie Ebner von Eschenbach, Sterbehaus des Malers Eduard Schaller; Cafe Eiles.
  • Nummer 4 (Lenaugasse 1): Das Haus „Zum Ritter St. Georg" besaßen 1810/1811 Franz Graf Palffy, der sich als Kunstmäzen um das Josefstädter Theater verdient gemacht hat, und der Bankier Peter Baron Braun (1758-1819), der 1794-1807 das Kärntnertortheater gepachtet hatte, 1804 von Schikaneder auch das Theater an der Wien kaufte und 1810 mit Palffy den (unausgeführt gebliebenen) Plan hatte, ein neues Josefstädter Theater zu erbauen. Im Gasthaus „Zur Stadt Paris" befindet sich ein „Heimito-von-Doderer-Stüberl" (Heimito von Doderer); Gedenktafel (Lenaugasse) zur Erinnerung an die Erzählung „Ein anderer Kratki-Baschik", mit der Doderer diesem Wiener Lokal ein literarisches Denkmal setzte. Doderer wohnte mit Albert Paris Gütersloh im Haus 8, Buchfeldgasse 6 in einer Atelierwohnung (Gedenkraum).
  • Nummer 7: Hier wohnte zwischen 1810 und 1830 die Künstlerfamilie Geiger (Andreas Josef Geiger, Josef Geiger).
  • Nummer 10-12: Direktionsgebäude der städtischen Gaswerke (erbaut. 1909/1910 von J. Bittner); an der Fassade Mosaik von Emerich Sandig (mit historischen Darstellungen aus der Josefstadt). Hier standen die älteren Häuser „Zur Dreifaltigkeit" (Nummer 10), in dem bis 1860 die Champagnerfabrik des Johann von Stallenberg ihren Sitz hatte, und „Zur Reichskrone" (Nummer 12). Die Gaswerke erwarben die beiden Häuser 1908.
  • Nummer 11: vormärzliches Bürgerhaus („Zur grünen Schlange" beziehungsweise „Zur schönen Schäferin"), erbaut 1836/1837 von Georg Schiemann und Adolph Korompay (gut gegliederte Fassade mit Pilasterordnung und Balkon); Wohn- und Sterbehaus des Sprachforschers, Philosophen und Begründers der Slawistik Franz von Miklosich sowie des Schriftstellers und Regisseurs Hans Nüchtern.
  • Nummer 17: Wohnhaus „Zu den vier Schimmeln" (Fassade Mitte 19. Jahrhundert). Wohnhaus des Kupferstechers Johann Neidl; Geburtshaus des Zoologen und Verhaltensforschers Karl von Frisch (22. November 1886), dessen Vater, der Urologe Anton R. von Frisch, ab 1885 das Haus besaß; Wohnhaus (1874) des Schweizer Erzählers Gottfried Keller (Gedenktafel, 1950); im Garten Marmorherme des Philosophen und Schulreformers Franz Exner.
  • Nummer 18 (Lange Gasse 30): erbaut 1789 nach Plänen von Josef Allio für Mathias Moser; hübsche Barockfassade. Im Vorgängerbau („Zur goldenen Schlange") wohnte 1778-1788 Carl Schütz und starb 1761 Salomon Kleiner.
  • Nummer 21: ehemaliges Atelier von Gustav Klimt.
  • Nummer 22: Hier befand sich 1798-1829 die Erziehungsanstalt und französische Schule des Johann von Radler (vergleiche Nummer 66).
  • Nummer 25 (Piaristengasse 37): Löwenapotheke.
  • Nummer 26: Theater in der Josefstadt (Sträußelsäle, Max-Reinhardt- und Hugo-von-Hofmannsthal-Medaillons).
  • Nummer 27: Sterbehaus (1932) des Feldmarschalleutnants Arthur Freiherr von Hübl.
  • Nummer 39: ehemaliges Strozzipalais.
  • Nummer 46-64: Hier stand die Josefstädter Kaserne (Haupteingang an der Stelle von Nummer 58).
  • Nummer 66: Wohn- und Sterbehaus von Philipp Fahrbach († 31. März 1885); Geburtshaus seines Sohnes, des Kapellmeisters und Komponisten Max Fahrbach (* 18. April 1861, † 7. November 1917 Wien); Wohn- und Sterbehaus des Dr. Friedrich Johann von Radler (Begründer des „Amtsblatts der Stadt Wien", 1891).
  • Nummer 74: Hier stand das Wohn- und Sterbehaus des Komponisten (Zwölftonmusik) Josef Matthias Hauer (abgebrochen 1973; Gedenktafel), der 1918-1959 in der Josefstadt wohnte.


Literatur

  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 106 ff.
  • Bundesdenkmalamt [Hg.]: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien. II. bis IX. und XX. Bezirk. Wien 1993, S. 351 ff.
  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 264 ff.
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 31 ff.
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Josefstadt. Beiseln, Bühnen, Beamte. Wien: Mohl 1991, S. 31 ff., S. 60 ff., S. 98 ff., S. 121 ff., S. 182 ff., S. 225 f. und Register