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Hochhäuser entstanden in Wien erst nach dem Zweiten Weltkrieg (wenn man vom sogenannten [[Hochhaus]] absieht). Die Idee von Archichtekten Rudolf Fraß, 9, Währinger Straße 45, Spitalgasse ein Hochhaus zu errichten (als die Gemeinde Wien 1930 nach Abbruch des [[Bürgerversorgungshaus]]es einen Wettbewerb ausgeschrieben hatte, um eine geeignete Verbauungsstudie zu erlangen), konnte nicht realisiert werden (Modellfoto: Die Wohnung, Jg. 1/1930, S. 45). Erwähnenswert sind die Hochhäuser am Praterstern, am Machplatz (1958-1960) und in der Vorgartenstraße (1959-1963), die auch in anderen Bezirken nachgeahmt wurden, im allgemeinen aber selten mehr als zehn Geschosse hatten. Ausnahmen bildeten unter anderem die „Punkthäuser" Am Kaisermühlendamm ([[George-C.-Marshall-Hof, 15 Stockwerke, 1954-1960), das Matzleinsdorfer Hochhaus ([[Südturm]]", auf dem früheren Heu- und Strohmarkt, 20 Stockwerke, 1951-1957) und Bauten auf dem [[Eisenstadtplatz]] (teilweise 16 Etagen, 1959-1964); später entstanden auch weitere Hochhäsuer in verschiedenen Satellitenstädten nördlich der Donau. Zu den Bürohochhäusern zählen unter anderem das Gebäude der
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Hochhäuser entstanden in Wien erst nach dem Zweiten Weltkrieg (wenn man vom sogenannten [[Hochhaus]] absieht). Die Idee von Archichtekten Rudolf Fraß, 9, Währinger Straße 45, Spitalgasse ein Hochhaus zu errichten (als die Gemeinde Wien 1930 nach Abbruch des [[Bürgerversorgungshaus]]es einen Wettbewerb ausgeschrieben hatte, um eine geeignete Verbauungsstudie zu erlangen), konnte nicht realisiert werden (Modellfoto: Die Wohnung, Jg. 1/1930, S. 45). Erwähnenswert sind die Hochhäuser am Praterstern, am Machplatz (1958-1960) und in der Vorgartenstraße (1959-1963), die auch in anderen Bezirken nachgeahmt wurden, im allgemeinen aber selten mehr als zehn Geschosse hatten. Ausnahmen bildeten unter anderem die "Punkthäuser" Am Kaisermühlendamm ([[George-C.-Marshall-Hof]], 15 Stockwerke, 1954-1960), das Matzleinsdorfer Hochhaus ("[[Südturm]]", auf dem früheren Heu- und Strohmarkt, 20 Stockwerke, 1951-1957) und Bauten auf dem [[Eisenstadtplatz]] (teilweise 16 Etagen, 1959-1964); später entstanden auch weitere Hochhäsuer in verschiedenen Satellitenstädten nördlich der Donau.  
[[Pensionsversicherung der Arbeiter]] (9, Roßauer Lände 3, 1957), das Kurier-Haus (7, Lindengasse 48-52), der [[Ringturm]], das ehemalige [[Pressehaus]] (19, Muthgasse 2), das [[Philipshaus]] (10, Triester Straße 64-66), das ehemalige [[Semperit-Zentrum]] (4, Wiedner Hauptstraße 63), der [[Freiheitsturm]] (20, Klosterneuburger Straße) und das Galaxie-Hochhaus (2, Praterstraße 31). Verschiedene Hochhäuser entstanden im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg beiderseits des Donaukanals (Bürohäuser: darunter [[Bundesländerversicherung]], [[IBM-Bürohaus]], [[Raiffeisenzentrum]], [[Ringturm]]. Wohnhäuser: darunter [[Emmerlinghof]], [[Figlhof]]). Unter den Hotels sind das [[Hilton]] und das [[Intercontinental]] im Ringstraßenbereich sowie das [[Ibis]] beim Westbahnhof zu nennen. Im Zuge des Neubaus des [[Allgemeines Krankenhaus | Allgemeinen Krankenhauses]] entstanden neben den beiden Bettentrakten drei Hochhäuser mit Schwesternwohnungen, ebenso wurde der Neubau der Krankenanstalt [[Rudolfstiftung]] als Hochhaus ausgeführt. Auch das [[Austria Center Vienna]] (22, Kagran; „UNO-City") besteht aus Hochhäsuern; vor demselben sollen (Planungsstand 1992) auf dem ursprünglich für die Abhaltung der Weltausstellung 1995 vorgesehenen Gelände Hochhäuser entstehen. Weitere Hochhäuser entstanden an der Erdberger Lände (beispielsweise Zollamt). 1991 wurde der grundsätzliche Vorschlag zur Diskussion gestellt, an einigen auszuwählenden Standorten Wiens den Bau von Bürohochhäusern zuzulassen (Beginn von Umweltverträglichkeits- und Verkehrsprüfungen); für ein ÖMV-Verwaltungshochhaus begannen konkrete Planungen.
 
  
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Zu den Bürohochhäusern zählen unter anderem das Gebäude der [[Pensionsversicherung der Arbeiter]] (9, Roßauer Lände 3, 1957), das Kurier-Haus (7, Lindengasse 48-52), der [[Ringturm]], das ehemalige [[Pressehaus]] (19, Muthgasse 2), das [[Philipshaus]] (10, Triester Straße 64-66), das ehemalige [[Semperit-Zentrum]] (4, Wiedner Hauptstraße 63), der [[Freiheitsturm]] (20, Klosterneuburger Straße) und das Galaxie-Hochhaus (2, Praterstraße 31).
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Verschiedene Hochhäuser entstanden im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg beiderseits des Donaukanals (Bürohäuser: darunter [[Bundesländerversicherung]], [[IBM-Zentrum|IBM-Bürohaus]], [[Raiffeisen-Haus|Raiffeisenzentrum]], [[Ringturm]]. Wohnhäuser: darunter [[Emmerlinghof]], [[Figlhof]]).
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Unter den Hotels sind das [[Hilton]] und das [[Intercontinental]] im Ringstraßenbereich sowie das [[Ibis]] beim Westbahnhof zu nennen.
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Im Zuge des Neubaus des [[Allgemeines Krankenhaus | Allgemeinen Krankenhauses]] entstanden neben den beiden Bettentrakten drei Hochhäuser mit Schwesternwohnungen, ebenso wurde der Neubau der Krankenanstalt [[Rudolfstiftung]] als Hochhaus ausgeführt. Auch das [[Vienna International Centre]] (22, Kagran; "UNO-City") besteht aus Hochhäusern; vor demselben sollen (Planungsstand 1992) auf dem ursprünglich für die Abhaltung der Weltausstellung 1995 vorgesehenen Gelände Hochhäuser entstehen.
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Weitere Hochhäuser entstanden an der Erdberger Lände (beispielsweise Zollamt). 1991 wurde der grundsätzliche Vorschlag zur Diskussion gestellt, an einigen auszuwählenden Standorten Wiens den Bau von Bürohochhäusern zuzulassen (Beginn von Umweltverträglichkeits- und Verkehrsprüfungen); für ein ÖMV-Verwaltungshochhaus begannen konkrete Planungen.
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Nachdem Hochhäuser für Wohn- oder Büronutzung im Wiener Stadtgebiet bereits vor der Erstellung eines städtebaulichen Generalkonzepts errichtet worden waren (seltener in der Ersten Republik ["Hochhaus" in der Herrengasse], etwas häufiger und meist wesentlich höher in der Zweiten Republik; siehe oben), entschloss man sich im ausgehenden 20. Jahrhundert, für den Hochhausbau neben der Genehmigung von Einzelgebäuden (beispielsweise [[Millennium Tower]], [[Galaxie 21]] oder [[Bundesamtsgebäude|Rechnungshof]]) ausgewählte begrenzte Stadtareale zur dichteren und infrastrukturell abgesicherten Verbauung mit Hochhäusern freizugeben (insbesonders jenseits der Donau [22] in der "Donau-City" [ein Terrain, das teilweise durch die für 1995 geplante Weltausstellung Wien-Budapest genutzt werden sollte, die nach dem Zusammenbruch des kommunistischen "Ostblocks" hinsichtlich ihrer Zielsetzung als "Brückenschlag zwischen West und Ost" hinfällig geworden war], am Wienerberg [10] für die sogenannte "Wienerberg-City", am Donaukanal [2] im Bereich zwischen Hollandstraße und Aspernbrückengasse (Bürohäuser vom [[Raiffeisen-Haus|Raiffeisen-Zentrum]] über das im Eigentum der Wiener Städtische Versicherung stehende [[IBM-Zentrum|IBM-Haus]] und das [[Neues Dianabad|neue Dianabad]] zum [[Media.tower]] und weiter bis zum [[Uniqa-Tower|Neubau für die Uniqa-Versicherung]]) sowie im Großbereich von der "Gasometer-City" und der Verbauung am Erdberger Mais bis zur Überbauung der Südost-Tangente östlich der Ausfahrt Favoriten beim bereits bestehenden [[Porrhaus|Porr-Hochhaus]] [ [[Monte Laa]] ]).
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Eine [[Wien-Mitte|Planung im Bereich des Bahnhofs Wien-Mitte]] (3) musste wegen der Nähe zur Innenstadt nach deren Erhebung in den Rang eines "Weltkulturerbes" in der ursprünglichen Form abgebrochen werden, der City-Tower Vienna (mit Einmietung des Bezirksgerichts Innere
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Stadt) befand sich bereits im Planungsendstadium beziehungsweise Bau.
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Vergleiche unter anderem:
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* [[Andromeda-Turm]]
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* [[Ares-Tower]]
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* [[Aspanggründe]],
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* [[City-Tower]]
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* [[Neues Dianabad]]
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* [[Donau-City]]
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* [[Hochhaus Galaxie 21]]
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* [[Neue Donau]]
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* [[IBM-Haus]]
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* [[IZB-Tower]]
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* [[Media.Tower]]
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* [[Millennium Tower]]
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* [[Mischek-Tower]]
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* [[Monte Laa]]
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* [[Obelix-Turm]]
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* [[Bundesamtsgebäude|Rechnungshof]]
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* [[Saturn-Tower]]
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* [[SEG-Wohnhochhaus]]
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* [[Technologie-Turm]]
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* [[Town-Town]]
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* [[Twin-Tower]]
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* [[Uniqa-Tower|Uniqa]]
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* [[Wagramer Straße]]
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* [[Wienerberg-City]]
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* [[Wien-Mitte]]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
*Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 179 ff. (Disput „Wolkenkratzerstadt")  
 
*Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 179 ff. (Disput „Wolkenkratzerstadt")  
 
*Harald Sterk: Bauen in Wien. Das letzte Jahrzehnt 1976 bis 1986. Wien: Herold 1986
 
*Harald Sterk: Bauen in Wien. Das letzte Jahrzehnt 1976 bis 1986. Wien: Herold 1986

Version vom 20. November 2013, 18:34 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 1931
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.11.2013 durch WIEN1.lanm08w14

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Hochhäuser entstanden in Wien erst nach dem Zweiten Weltkrieg (wenn man vom sogenannten Hochhaus absieht). Die Idee von Archichtekten Rudolf Fraß, 9, Währinger Straße 45, Spitalgasse ein Hochhaus zu errichten (als die Gemeinde Wien 1930 nach Abbruch des Bürgerversorgungshauses einen Wettbewerb ausgeschrieben hatte, um eine geeignete Verbauungsstudie zu erlangen), konnte nicht realisiert werden (Modellfoto: Die Wohnung, Jg. 1/1930, S. 45). Erwähnenswert sind die Hochhäuser am Praterstern, am Machplatz (1958-1960) und in der Vorgartenstraße (1959-1963), die auch in anderen Bezirken nachgeahmt wurden, im allgemeinen aber selten mehr als zehn Geschosse hatten. Ausnahmen bildeten unter anderem die "Punkthäuser" Am Kaisermühlendamm (George-C.-Marshall-Hof, 15 Stockwerke, 1954-1960), das Matzleinsdorfer Hochhaus ("Südturm", auf dem früheren Heu- und Strohmarkt, 20 Stockwerke, 1951-1957) und Bauten auf dem Eisenstadtplatz (teilweise 16 Etagen, 1959-1964); später entstanden auch weitere Hochhäsuer in verschiedenen Satellitenstädten nördlich der Donau.

Zu den Bürohochhäusern zählen unter anderem das Gebäude der Pensionsversicherung der Arbeiter (9, Roßauer Lände 3, 1957), das Kurier-Haus (7, Lindengasse 48-52), der Ringturm, das ehemalige Pressehaus (19, Muthgasse 2), das Philipshaus (10, Triester Straße 64-66), das ehemalige Semperit-Zentrum (4, Wiedner Hauptstraße 63), der Freiheitsturm (20, Klosterneuburger Straße) und das Galaxie-Hochhaus (2, Praterstraße 31).

Verschiedene Hochhäuser entstanden im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg beiderseits des Donaukanals (Bürohäuser: darunter Bundesländerversicherung, IBM-Bürohaus, Raiffeisenzentrum, Ringturm. Wohnhäuser: darunter Emmerlinghof, Figlhof).

Unter den Hotels sind das Hilton und das Intercontinental im Ringstraßenbereich sowie das Ibis beim Westbahnhof zu nennen.

Im Zuge des Neubaus des Allgemeinen Krankenhauses entstanden neben den beiden Bettentrakten drei Hochhäuser mit Schwesternwohnungen, ebenso wurde der Neubau der Krankenanstalt Rudolfstiftung als Hochhaus ausgeführt. Auch das Vienna International Centre (22, Kagran; "UNO-City") besteht aus Hochhäusern; vor demselben sollen (Planungsstand 1992) auf dem ursprünglich für die Abhaltung der Weltausstellung 1995 vorgesehenen Gelände Hochhäuser entstehen.

Weitere Hochhäuser entstanden an der Erdberger Lände (beispielsweise Zollamt). 1991 wurde der grundsätzliche Vorschlag zur Diskussion gestellt, an einigen auszuwählenden Standorten Wiens den Bau von Bürohochhäusern zuzulassen (Beginn von Umweltverträglichkeits- und Verkehrsprüfungen); für ein ÖMV-Verwaltungshochhaus begannen konkrete Planungen.

Nachdem Hochhäuser für Wohn- oder Büronutzung im Wiener Stadtgebiet bereits vor der Erstellung eines städtebaulichen Generalkonzepts errichtet worden waren (seltener in der Ersten Republik ["Hochhaus" in der Herrengasse], etwas häufiger und meist wesentlich höher in der Zweiten Republik; siehe oben), entschloss man sich im ausgehenden 20. Jahrhundert, für den Hochhausbau neben der Genehmigung von Einzelgebäuden (beispielsweise Millennium Tower, Galaxie 21 oder Rechnungshof) ausgewählte begrenzte Stadtareale zur dichteren und infrastrukturell abgesicherten Verbauung mit Hochhäusern freizugeben (insbesonders jenseits der Donau [22] in der "Donau-City" [ein Terrain, das teilweise durch die für 1995 geplante Weltausstellung Wien-Budapest genutzt werden sollte, die nach dem Zusammenbruch des kommunistischen "Ostblocks" hinsichtlich ihrer Zielsetzung als "Brückenschlag zwischen West und Ost" hinfällig geworden war], am Wienerberg [10] für die sogenannte "Wienerberg-City", am Donaukanal [2] im Bereich zwischen Hollandstraße und Aspernbrückengasse (Bürohäuser vom Raiffeisen-Zentrum über das im Eigentum der Wiener Städtische Versicherung stehende IBM-Haus und das neue Dianabad zum Media.tower und weiter bis zum Neubau für die Uniqa-Versicherung) sowie im Großbereich von der "Gasometer-City" und der Verbauung am Erdberger Mais bis zur Überbauung der Südost-Tangente östlich der Ausfahrt Favoriten beim bereits bestehenden Porr-Hochhaus [ Monte Laa ]).

Eine Planung im Bereich des Bahnhofs Wien-Mitte (3) musste wegen der Nähe zur Innenstadt nach deren Erhebung in den Rang eines "Weltkulturerbes" in der ursprünglichen Form abgebrochen werden, der City-Tower Vienna (mit Einmietung des Bezirksgerichts Innere Stadt) befand sich bereits im Planungsendstadium beziehungsweise Bau.

Vergleiche unter anderem:

Literatur

  • Helmut Weihsmann: Das Rote Wien. Sozialdemokratische Architektur und Kommunalpolitik 1919-1934. Wien: Promedia 1985, S. 179 ff. (Disput „Wolkenkratzerstadt")
  • Harald Sterk: Bauen in Wien. Das letzte Jahrzehnt 1976 bis 1986. Wien: Herold 1986