Getreidemarkt: Unterschied zwischen den Versionen

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Getreidemarkt (1, 6), benannt (10. Oktober 1866) zur Erinnerung an den bis 1864 hier abgehaltenen Markt für Getreide und das in der Nähe gestandene städtische Getreidemagazin (6, Rahlgasse 3; [[Zum goldenen Metzen (6)|Zum goldenen Metzen]]), das neben der späteren [[Getreidemarktkaserne]] lag. Der Getreidemarkt bildet zwischen Mariahilfer Straße und Linker Wienzeile die Grenze zwischen dem 1. und 6. Bezirk. Im 16. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum [[Glacis]]. Bereits 1759 wird er als „Getraidt Markt" bezeichnet, 1780-1783 wurde an der äußeren Grenze des Glacis die Fahrstraße Am Glacis angelegt, die vom Wienfluss in Richtung Kothgasse (Gumpendorfer Straße) verlief, sich dort bis in die heutige Rahlgasse verbreiterte, um sodann die Laimgrubenstraße (Mariahilfer Straße) zu erreichen. In der Nähe des Wienflusses stand im 14. Jahrhundert ein Frauenhaus ([[Frauenhaus|Frauenhäuser]]), in der Gegend der heutigen [[Rahlstiege]] das Spital [[Zum heiligen Martin]]". Dort befanden sich bis 1900 das bereits erwähnte städtische Getreidemagazin beziehungsweise seit Mitte 18. Jahrhundert die Getreidemarktkaserne (1903 abgebrochen). Der Getreidemarkt ist seit der Anlage der Ringstraßenzone ein Teil der als „Lastenstraße" bezeichneten „Äußeren Ringstraße". Am Getreidemarkt befand sich seinerzeit auch ein militärischer Richtplatz (letzte Justifizierung am 28. Jänner 1747).  
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Getreidemarkt (1, 6), benannt (10. Oktober 1866) zur Erinnerung an den bis 1864 hier abgehaltenen Markt für Getreide und das in der Nähe gestandene städtische Getreidemagazin (6, Rahlgasse 3; [[Zum goldenen Metzen (6)|Zum goldenen Metzen]]), das neben der späteren [[Getreidemarktkaserne]] lag. Der Getreidemarkt bildet zwischen Mariahilfer Straße und Linker Wienzeile die Grenze zwischen dem 1. und 6. Bezirk. Im 16. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum [[Glacis]]. Bereits 1759 wird er als "Getraidt Markt" bezeichnet, 1780-1783 wurde an der äußeren Grenze des Glacis die Fahrstraße Am Glacis angelegt, die vom Wienfluss in Richtung Kothgasse (Gumpendorfer Straße) verlief, sich dort bis in die heutige Rahlgasse verbreiterte, um sodann die Laimgrubenstraße (Mariahilfer Straße) zu erreichen. In der Nähe des Wienflusses stand im 14. Jahrhundert ein Frauenhaus ([[Frauenhaus|Frauenhäuser]]), in der Gegend der heutigen [[Rahlstiege]] das Spital "[[Zum heiligen Martin]]". Dort befanden sich bis 1900 das bereits erwähnte städtische Getreidemagazin beziehungsweise seit Mitte 18. Jahrhundert die Getreidemarktkaserne (1903 abgebrochen). Der Getreidemarkt ist seit der Anlage der Ringstraßenzone ein Teil der als "Lastenstraße" bezeichneten "Äußeren Ringstraße". Am Getreidemarkt befand sich seinerzeit auch ein militärischer Richtplatz (letzte Justifizierung am 28. Jänner 1747).  
  
 
===Gebäude===
 
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Version vom 5. Februar 2015, 16:20 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Straße„Straße“ befindet sich nicht in der Liste (Bezirk, Grätzel, Verkehrsfläche, Friedhof, Gewässer, Berg, Vorort, Ort, Herrschaft, Vorstadt, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Objekts“.
Datum von
Datum bis
Name seit 1866
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Markt für Getreide
Bezirk 1, 6
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Jesuitenhof, Chemiehochhaus
PageID 21178
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.02.2015 durch WIEN1.lanm08gan
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48° 12' 3.85" N, 16° 21' 50.98" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Getreidemarkt (1, 6), benannt (10. Oktober 1866) zur Erinnerung an den bis 1864 hier abgehaltenen Markt für Getreide und das in der Nähe gestandene städtische Getreidemagazin (6, Rahlgasse 3; Zum goldenen Metzen), das neben der späteren Getreidemarktkaserne lag. Der Getreidemarkt bildet zwischen Mariahilfer Straße und Linker Wienzeile die Grenze zwischen dem 1. und 6. Bezirk. Im 16. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Glacis. Bereits 1759 wird er als "Getraidt Markt" bezeichnet, 1780-1783 wurde an der äußeren Grenze des Glacis die Fahrstraße Am Glacis angelegt, die vom Wienfluss in Richtung Kothgasse (Gumpendorfer Straße) verlief, sich dort bis in die heutige Rahlgasse verbreiterte, um sodann die Laimgrubenstraße (Mariahilfer Straße) zu erreichen. In der Nähe des Wienflusses stand im 14. Jahrhundert ein Frauenhaus (Frauenhäuser), in der Gegend der heutigen Rahlstiege das Spital "Zum heiligen Martin". Dort befanden sich bis 1900 das bereits erwähnte städtische Getreidemagazin beziehungsweise seit Mitte 18. Jahrhundert die Getreidemarktkaserne (1903 abgebrochen). Der Getreidemarkt ist seit der Anlage der Ringstraßenzone ein Teil der als "Lastenstraße" bezeichneten "Äußeren Ringstraße". Am Getreidemarkt befand sich seinerzeit auch ein militärischer Richtplatz (letzte Justifizierung am 28. Jänner 1747).

Gebäude

  • Nummer 1: 1869-1875 wohnte hier während ihrer Direktionszeit am Theater an der Wien Marie Geistinger. Café Dobner.
  • Nummer 3: Hier wurde am 30. September 1833 der Dichter Ferdinand von Saar geboren (Gedenktafel). Die kleinen Vorgärten bei den Häusern Nummer 1-5 sind ein Rest des alten Erscheinungsbilds der Vorstadt Laimgrube.
  • Nummer 9: Der alte Jesuitenhof wurde nach Aufhebung des Ordens (1773) zu einer Kaserne umgestaltet; 1862-1865 wurde ein Gebäude errichtet, in das 1868 das Technische und administrative Militärkomitee (ein wissenschaftliches Hilfsorgan für das Reichskriegsministerium) einzog (K. k. Geniedirektion); nach 1918 Institutskomplex der Technischen Hochschule Wien (Chemiehochhaus). An der Mauer des Jesuitenhofs wurden von der französischen Besatzungstruppe am 24. Juni 1809 der Anführer der Wiener Bürgermiliz (der Tischler Peter Teil) beziehungsweise am 26. Juni der Bürger Jakob Eschenbacher erschossen.
  • Nummer 10: Wohnung des Komponisten Alfred Grünfeld (Gedenktafel).
  • Nummer 11-17: Die Häuserzeile im ersten Bezirk (fünfgeschossige Miethäuser) entstand im Stil der Gründerzeit.

Literatur

  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), Register
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 74
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981 Band 4, Register
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 54
  • Felix Czeike: VI. Mariahilf. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Wiener Bezirkskulturführer, 6) , S. 9
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 175
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993 , S. 67