Bognergasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Bognergasse (1; lateinisch strata arcatorum). Sie hat ihren Namen von den in der Nähe des (babenbergischen) Herzogshofs ansässigen Bognern, Pfeilschnitzern und Schwertfegern (1262 wird eine strata gladiatorum [Swertfürbenstraze] erwähnt, die vielleicht mit der Bognergasse gleichzusetzen ist, um 1300 ist der Name Bognergasse belegt); 1317 wird ein Tor beim Herzogshof erwähnt. Der östliche Teil der Bognergasse (gegen die spätere Spenglergasse beziehungsweise gegen den Kohlmarkt hin) hieß bis 1732 „[[Am Peilertor]]" (in diesem Jahr wurde das Stadttor abgerissen, der Peilerturm stand wohl auf den Grundmauern eines römischen Wachturms an der Ecke der Tuchlauben). Danach erhielt die Bognergasse durch ihre Ausmündung in die Spenglergasse eine bessere Verbindung mit dem Stadtzentrum. Ab 1326 kommt die Variante Unter den Bognern vor, ab 1563 schließlich Bognergasse. Der Straßenzug behielt lange Zeit seinen mittelalterlichen Charakter. 1857 wurde die Bognergasse durch Häusereinlösungen seitens der Gemeinde Wien und nach dem Neubau des Bankgebäudes (1, Am Hof 2; 1913-1915) verbreitert. Um die Jahrhundertwende wurde die Häuserzeile zwischen Bognergasse und [[Naglergasse]] abgebrochen und durch Neubauten ersetzt.  
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Bognergasse ([[1]].; [[latein]]isch strata arcatorum).
  
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Schon in [[Römer|römischer Zeit]] soll es eine [[Römische Lagermauern|Stadtmauer]] an der Stelle der Gasse gegeben haben. Sie hat ihren Namen von den in der Nähe des ([[Babenberger|babenbergischen]]) [[Babenbergerpfalz am Hof|Herzogshofs]] ansässigen [[Bogner und Pfeilschnitzer|Bognern, Pfeilschnitzern]] und [[Schwertfeger]]n (1262 wird eine ''strata gladiatorum'' [''Swertfürbenstraze''] erwähnt, die vielleicht mit der Bognergasse gleichzusetzen ist, um 1300 ist der Name ''Bognergasse'' belegt, 1311 "''unter den Pognern''", 1314 "''bogenerstraze''", 1370 ''"strata arcorum''", 1392 ''Bognergasse'').
*Nummer 3: [[Zum Bogner]]".  
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*Nummer 5: erbaut 1902 von Julius Mayreder (auf dem Areal stand das Haus [[Zum schwarzen Kameel]]").  
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1317 wird ein Tor beim Herzogshof erwähnt. Der östliche Teil der Bognergasse (gegen die spätere [[Spenglergasse (1)|Spenglergasse]] beziehungsweise gegen den [[Kohlmarkt]] hin) hieß bis 1732 "[[Peilertor|Am Peilertor]]" (in diesem Jahr wurde das [[Stadttore|Stadttor]] abgerissen, der Peilerturm stand wohl auf den Grundmauern eines römischen Wachturms an der Ecke der [[Tuchlauben]]). Danach erhielt die Bognergasse durch ihre Ausmündung in die [[Spenglergasse (1)|Spenglergasse]] eine bessere Verbindung mit dem Stadtzentrum.
*Nummer 7: erbaut 1901/1902 von Robert Prihoda.  
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*Nummer 9: Jugendstilhaus [[Zum weißen  Engel]]" (mit gleichnamiger Apotheke und bemerkenswerten Mosaik), erbaut 1902 von [[Oskar Laske junior|Oskar Laske jun.]]  
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Ab 1326 kommt die Variante ''Unter den Bognern'' vor, ab 1563 schließlich Bognergasse. Der Straßenzug behielt lange Zeit seinen [[mittelalter]]lichen Charakter. 1857 wurde die Bognergasse durch Häusereinlösungen seitens der [[Magistrat|Gemeinde Wien]] und nach dem Neubau des Bankgebäudes (1, [[Am Hof 2]]; 1913-1915) verbreitert.
*Nummer 11: erbaut 1901/1902 von E. von Schnizer.
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Um die Jahrhundertwende wurde die Häuserzeile zwischen Bognergasse und [[Naglergasse]] abgebrochen und durch Neubauten ersetzt.
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==Gebäude==
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* Nummer 3: "[[Zum Bogner]]".  
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* Nummer 5: erbaut 1902 von [[Julius Mayreder]] (auf dem Areal stand das Haus "[[Zum schwarzen Kameel]]").  
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* Nummer 7: erbaut 1901/1902 von [[Robert Prihoda]].
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[[Datei:Bognergasse 7 Portal 31 12 21.jpg|390px|thumb|right| Bognergasse 7 (Portal) Dezember 2021]]
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* Nummer 9: Jugendstilhaus "[[Zum weißen Engel (1, Bognergasse 9, Naglergasse 10)|Zum weißen  Engel]]" (mit gleichnamiger [[Apotheke]] und bemerkenswerten Mosaik), erbaut 1902 von [[Oskar Laske der Jüngere|Oskar Laske junior]]
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[[Datei:Bognergasse 9 Portal 31 12 21.jpg|390px|thumb|right| Bognergasse 9 (Portal) Dezember 2021]]  
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* Nummer 11: erbaut 1901/1902 von [[Emil Schnizer|Emil von Schnizer]].
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{{:Diskussion:Pfarren }}
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* ab 1863: [[Am Hof (Pfarre)|Pfarre Am Hof]]
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* ab 1908: [[St. Peter (Pfarre)|Pfarre St. Peter]]
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== Quellen ==
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1331482 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zur Bognergasse]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Emil Ritter von Förster: Die Durchquerung der inneren Stadt Wien und der Engpaß in der Bogner- und Naglergasse am Graben. Eine Denkschrift. 1894
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* Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 38 f.
*Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
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* Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 20
*Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 38 f.
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* Emil Ritter von Förster: Die Durchquerung der inneren Stadt Wien und der Engpaß in der Bogner- und Naglergasse am Graben. Eine Denkschrift. 1894
*Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 20
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* Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
*Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 45 ff.
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* Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 448 f.
*Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner 1967, Register
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* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 314-316
*Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 448 f.
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* Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner 1967, Register
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* Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
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* Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 45 ff.

Aktuelle Version vom 28. Februar 2024, 13:24 Uhr

Die Bognergasse (1973)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von 1563
Datum bis
Name seit 1563
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Swertfürbenstraze, strata arcatorum, strata gladiatorum, Am Pfeilertor, Unter den Bognern
Benannt nach Bogner und Pfeilschnitzer
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 13406
GND
WikidataID
Objektbezug Antike
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.02.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname Bognergasse.jpg
Bildunterschrift Die Bognergasse (1973)
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48° 12' 36.24" N, 16° 22' 6.45" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Bognergasse (1.; lateinisch strata arcatorum).

Schon in römischer Zeit soll es eine Stadtmauer an der Stelle der Gasse gegeben haben. Sie hat ihren Namen von den in der Nähe des (babenbergischen) Herzogshofs ansässigen Bognern, Pfeilschnitzern und Schwertfegern (1262 wird eine strata gladiatorum [Swertfürbenstraze] erwähnt, die vielleicht mit der Bognergasse gleichzusetzen ist, um 1300 ist der Name Bognergasse belegt, 1311 "unter den Pognern", 1314 "bogenerstraze", 1370 "strata arcorum", 1392 Bognergasse).

1317 wird ein Tor beim Herzogshof erwähnt. Der östliche Teil der Bognergasse (gegen die spätere Spenglergasse beziehungsweise gegen den Kohlmarkt hin) hieß bis 1732 "Am Peilertor" (in diesem Jahr wurde das Stadttor abgerissen, der Peilerturm stand wohl auf den Grundmauern eines römischen Wachturms an der Ecke der Tuchlauben). Danach erhielt die Bognergasse durch ihre Ausmündung in die Spenglergasse eine bessere Verbindung mit dem Stadtzentrum.

Ab 1326 kommt die Variante Unter den Bognern vor, ab 1563 schließlich Bognergasse. Der Straßenzug behielt lange Zeit seinen mittelalterlichen Charakter. 1857 wurde die Bognergasse durch Häusereinlösungen seitens der Gemeinde Wien und nach dem Neubau des Bankgebäudes (1, Am Hof 2; 1913-1915) verbreitert.

Um die Jahrhundertwende wurde die Häuserzeile zwischen Bognergasse und Naglergasse abgebrochen und durch Neubauten ersetzt.

Gebäude

Bognergasse 7 (Portal) Dezember 2021
Bognergasse 9 (Portal) Dezember 2021

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 38 f.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 20
  • Emil Ritter von Förster: Die Durchquerung der inneren Stadt Wien und der Engpaß in der Bogner- und Naglergasse am Graben. Eine Denkschrift. 1894
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 448 f.
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 314-316
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Band 1. Cosenza: Brenner 1967, Register
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Siegfried Weyr: Wien. Magie der Inneren Stadt. Wien [u.a.]: Zsolnay 1968, S. 45 ff.