Bognergasse 7

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1437
Datum bis
Andere Bezeichnung Zum Totenkopf
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Robert Prihoda
Prominente Bewohner
PageID 35564
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit
Quelle Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 14.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
  • 1., Bognergasse 7
  • 1., Nadlergasse 8
  • Nr.: 220 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 315 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 343 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)


1., Bognergasse 7, Naglergasse 8 (Zum Totenkopf; Konskriptionsnummer 315).

Der Schildname "Zum Totenkopf" leitet sich von einem an die Wand gemalten Totenkopf ab, auf den Bogen- und Armbrustschützen schossen, um ihre eigene Geschicklichkeit zu beweisen und die Qualität ihrer Waffen zu prüfen. Er führte zur Bildung zahlreicher Legenden.

Ursprünglich standen hier zwei Häuser:

Haus A

Im Jahr 1437 erbte der Bürgermeister Hans Scharfenperger dieses Haus von seinem Vater, verkaufte es jedoch bereits drei Jahre später. Ein späterer Besitzer bestimmte testamentarisch, dass das Haus verkauft werden solle, um mit dem Erlös seine Schulden zu bezahlen. Der Rest sollte für sein Seelenheil verwendet werden. Das Gebäude wurde daher im Jahr 1499 verkauft. Ab 1584 hatte es die selben Besitzer wie Haus B.

Haus B

Die erste urkundliche Erwähnung dieses Hauses stammt aus dem Jahr 1447. Im 16. Jahrhundert stieg dessen Wert stark an: Wurde eine Haushälfte 1513 um 59 Pfund Wiener Pfennig verkauft, so war das ganze Haus 1533 schon 208 Pfund Wiener Pfennig wert. Im Jahr 1550 wurde es gar um 320 Pfund Wiener Pfennig verkauft.

Haus Stadt 315

Vor 1627 waren die beiden Häuser zu einem verbaut, das in diesem Jahr öffentlich versteigert wurde. Als die Franzosen 1809 Wien belagerten, schlug in der Nacht vom 11. Mai dieses Jahres eine Haubitzgranate in den Boden des Hauses ein. Ein Stubenmädchen, dass zu Beginn der Bombardierung mit ihrer im vierten Stock lebenden Herrschaft in den Keller geflüchtet war, kehrte jedoch auf den Boden zurück, um einige Habseligkeiten zu holen. Dabei wurde es von der Granate schwer am Kopf verletzt. Am Haus selbst entstand kein Schaden, nur das alte Totenkopfschild wurde zum Teil zertrümmert.

Einer Beschreibung dieses Hauses aus dem Jahr 1848 ist zu entnehmen, dass die Fensterreihen der drei unteren Stockwerke von lebensgroßen Steinbildern geziert wurden. Im ersten Stockwerk befand sich die heilige Jungfrau Maria und im zweiten Stock eine symbolische Figur, die einen römischen Soldaten darstellte, der mit der rechten einen Palmzweig emporhob und in der linken eine Waage hielt. Im dritten Stock wurde die heilige Dreifaltigkeit dargestellt. Da das alte Totenkopfschild nicht erwähnt wird, kann davon ausgegangen werden, dass es nach der vorhin beschriebenen Beschädigung entfernt wurde.

Neubau 1901

Im Jahr 1901 wurde das Haus abgebrochen und durch einen Neubau nach Plänen von Robert Prihoda ersetzt. Ein 1939 getätigter Verkauf wurde nach dem Krieg rückgängig gemacht.

Literatur

  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Geschichte und Kultur. Band 2, 2. Teil. Wien ²1952 (Manuskript im WStLA), S. 331-334