Altes Burgtheater: Unterschied zwischen den Versionen

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Altes Burgtheater ([[1]]., [[Michaelerplatz]] [heute überwiegend Straßengrund]; [[Theater]] nächst der [[Burg]]; 1776 Nationaltheater nächst der k.k. Burg; 1794 K.k. Hoftheater nächst der k.k. Burg; 1804 K.k. Nationaltheater nächst der k.k. Burg; 1807 K.k. Hoftheater nächst der k. k. Burg; 1828 K.k. Hofburgtheater; 1848 K.k. Hof- und Nationaltheater; 1852 K.k. Hofburgtheater), eine der ältesten und traditionsreichsten Bühnen Europas.  
 
Altes Burgtheater ([[1]]., [[Michaelerplatz]] [heute überwiegend Straßengrund]; [[Theater]] nächst der [[Burg]]; 1776 Nationaltheater nächst der k.k. Burg; 1794 K.k. Hoftheater nächst der k.k. Burg; 1804 K.k. Nationaltheater nächst der k.k. Burg; 1807 K.k. Hoftheater nächst der k. k. Burg; 1828 K.k. Hofburgtheater; 1848 K.k. Hof- und Nationaltheater; 1852 K.k. Hofburgtheater), eine der ältesten und traditionsreichsten Bühnen Europas.  
  
Das [[Burgtheater]] entstand aus einem 1540-1542 im Auftrag [[Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands I. (Heiliges Römisches Reich)]] erbauten [[Ballhaus (1)|Ballhaus]] des Hofs, das leerstand, weil das [[Gesellschaftsspiele | Ballspiel]] aus der Mode gekommen war. Im März 1741 überließ es [[Maria Theresia]] dem Pächter des [[Kärntnertortheater]]s Joseph Carl Selliers. Laut Pachtvertrag verpflichtete sich Selliers, das Ballspielhaus „zu einen Opera- und Comoedien-Haus auf aigene Unkösten innerlich zu[zu]richte[n]“<ref>Hellmut Lorenz und Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016, S. 134–140.</ref> und die täglichen Theater- bzw. Opernaufführungen öffentlich, gegen Bezahlung zugänglich zu machen. Der Pachtvertrag gibt auch Informationen über das damalige Aussehen des Innenraumes, der eine Bühne mit abgetrenntem Orchesterbereich, einen Zuschauerraum ("Auditorium“) und Galerien besaß. Für die kaiserliche Familie waren zwei Logen vorgesehen, damit sie die Vorstellungen abgesondert vom übrigen Theaterpublikum verfolgen konnte. Anlässlich der Aufführung einer italienischen Oper war Maria Theresia am 5. Februar 1742 erstmals im Alten Burgtheater (Theater nächst der Burg) anwesend. Durch die Übergabe des Hoftheaters an einen privaten Pächter und die Ausgliederung aus der höfischen Verwaltung konnte Maria Theresia künftig Kosten sparen, die ungünstige Lage des Ballhauses zwischen der Winterreitschule und der unvollendeten Michaelerfront verhinderte aber vorerst die Fertigstellung dieser Hauptfassade der Wiener Hofburg zur Stadt. Durch die bauliche Anbindung des Theaters an die Residenz war es für Maria Theresia und ihre Familie aber auf direktem Weg aus ihren Appartements erreichbar, was die Entscheidung der theaterbegeisterten Regentin zugunsten des unattraktiven Zweckbaues erklären mag.  
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Das [[Burgtheater]] entstand aus einem 1540-1542 im Auftrag [[Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinands I. (Heiliges Römisches Reich)]] erbauten [[Ballhaus (Hofburg, Lustgarten)|Ballhaus]] des Hofs, das leerstand, weil das [[Gesellschaftsspiele | Ballspiel]] aus der Mode gekommen war. Im März 1741 überließ es [[Maria Theresia]] dem Pächter des [[Kärntnertortheater]]s Joseph Carl Selliers. Laut Pachtvertrag verpflichtete sich Selliers, das Ballspielhaus „zu einen Opera- und Comoedien-Haus auf aigene Unkösten innerlich zu[zu]richte[n]“<ref>Hellmut Lorenz und Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016, S. 134–140.</ref> und die täglichen Theater- bzw. Opernaufführungen öffentlich, gegen Bezahlung zugänglich zu machen. Der Pachtvertrag gibt auch Informationen über das damalige Aussehen des Innenraumes, der eine Bühne mit abgetrenntem Orchesterbereich, einen Zuschauerraum ("Auditorium“) und Galerien besaß. Für die kaiserliche Familie waren zwei Logen vorgesehen, damit sie die Vorstellungen abgesondert vom übrigen Theaterpublikum verfolgen konnte. Anlässlich der Aufführung einer italienischen Oper war Maria Theresia am 5. Februar 1742 erstmals im Alten Burgtheater (Theater nächst der Burg) anwesend. Durch die Übergabe des Hoftheaters an einen privaten Pächter und die Ausgliederung aus der höfischen Verwaltung konnte Maria Theresia künftig Kosten sparen, die ungünstige Lage des Ballhauses zwischen der Winterreitschule und der unvollendeten Michaelerfront verhinderte aber vorerst die Fertigstellung dieser Hauptfassade der Wiener Hofburg zur Stadt. Durch die bauliche Anbindung des Theaters an die Residenz war es für Maria Theresia und ihre Familie aber auf direktem Weg aus ihren Appartements erreichbar, was die Entscheidung der theaterbegeisterten Regentin zugunsten des unattraktiven Zweckbaues erklären mag.  
  
 
Trotz der von Selliers geleisteten Investitionen kann seine Umgestaltung des Ballhauses in ein Theater nur provisorischen Charakter besessen haben, denn der eigentliche und dauerhafte Umbau des Alten Burgtheaters erfolgte erst 1748 durch den neuen Pächter Baron [[Rocco di Lopresti | Rocco de Lo Presti]]. Dem Vertrag zufolge sollte Lo Presti dem ehemaligen Ballhaus nun die „wahrhaffte Form eines Theatri“ geben. Auch er musste persönlich für die gesamten Baukosten aufkommen. Architekturzeichnungen (Albertina) und ein Kupferstich von Bernardo Bellotto (gen. Canaletto) geben ein anschauliches Bild vom damaligen Aussehen des Bühnen- und Zuschauerraumes, der über vier Ränge verfügte. Im Zentrum lag die mit Kolossalsäulen betonte kaiserliche Loge. Auch die Proszeniumslogen rahmten Kolossalsäulen, und das Proszenium erhielt eine Wölbung, um die Akustik zu verbessern – damit die Sänger und Musiker „merklicher in das Gehör fallen mögen“, wie es im Vertrag mit Lo Presti heißt. Als verantwortliche Architekten kommen sowohl der Lothringer[[Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey| Jean Nicolas Jadot]] als auch die Theatralingenieure [[Galli-Bibiena | Giuseppe bzw. Antonio Galli Bibiena]] in Frage. Mit dem Umbau wurde Ende Februar 1748 begonnen, und am 14. Mai desselben Jahres konnte das Alte Burgtheater mit der Oper ''Semiramide riconosciuta'' von [[Christoph Willibald Gluck]] und [[Pietro Bonaventura Metastasio|Pietro Metastasio]] anlässlich des Geburtstages von Maria Theresia wiedereröffnet werden.
 
Trotz der von Selliers geleisteten Investitionen kann seine Umgestaltung des Ballhauses in ein Theater nur provisorischen Charakter besessen haben, denn der eigentliche und dauerhafte Umbau des Alten Burgtheaters erfolgte erst 1748 durch den neuen Pächter Baron [[Rocco di Lopresti | Rocco de Lo Presti]]. Dem Vertrag zufolge sollte Lo Presti dem ehemaligen Ballhaus nun die „wahrhaffte Form eines Theatri“ geben. Auch er musste persönlich für die gesamten Baukosten aufkommen. Architekturzeichnungen (Albertina) und ein Kupferstich von Bernardo Bellotto (gen. Canaletto) geben ein anschauliches Bild vom damaligen Aussehen des Bühnen- und Zuschauerraumes, der über vier Ränge verfügte. Im Zentrum lag die mit Kolossalsäulen betonte kaiserliche Loge. Auch die Proszeniumslogen rahmten Kolossalsäulen, und das Proszenium erhielt eine Wölbung, um die Akustik zu verbessern – damit die Sänger und Musiker „merklicher in das Gehör fallen mögen“, wie es im Vertrag mit Lo Presti heißt. Als verantwortliche Architekten kommen sowohl der Lothringer[[Jean Nicolas Jadot de Ville-Issey| Jean Nicolas Jadot]] als auch die Theatralingenieure [[Galli-Bibiena | Giuseppe bzw. Antonio Galli Bibiena]] in Frage. Mit dem Umbau wurde Ende Februar 1748 begonnen, und am 14. Mai desselben Jahres konnte das Alte Burgtheater mit der Oper ''Semiramide riconosciuta'' von [[Christoph Willibald Gluck]] und [[Pietro Bonaventura Metastasio|Pietro Metastasio]] anlässlich des Geburtstages von Maria Theresia wiedereröffnet werden.

Version vom 16. Januar 2019, 16:09 Uhr

Michaelerplatz, Altes Burgtheater, vor 1888
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung K.k. Hofburgtheater
Frühere Bezeichnung Theater nächst der (kaiserlichen) Burg, Nationaltheater nächst der k.k. Burg, K.k. Hoftheater nächst der k.k. Burg, K.k. Nationaltheater nächst der k.k. Burg, K.k. Hof- und Nationaltheater
Benannt nach Hofburg
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Bildunterschrift Michaelerplatz, Altes Burgtheater, vor 1888
  • 1., Michaelerplatz 1

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Altes Burgtheater (1., Michaelerplatz [heute überwiegend Straßengrund]; Theater nächst der Burg; 1776 Nationaltheater nächst der k.k. Burg; 1794 K.k. Hoftheater nächst der k.k. Burg; 1804 K.k. Nationaltheater nächst der k.k. Burg; 1807 K.k. Hoftheater nächst der k. k. Burg; 1828 K.k. Hofburgtheater; 1848 K.k. Hof- und Nationaltheater; 1852 K.k. Hofburgtheater), eine der ältesten und traditionsreichsten Bühnen Europas.

Das Burgtheater entstand aus einem 1540-1542 im Auftrag Ferdinands I. (Heiliges Römisches Reich) erbauten Ballhaus des Hofs, das leerstand, weil das Ballspiel aus der Mode gekommen war. Im März 1741 überließ es Maria Theresia dem Pächter des Kärntnertortheaters Joseph Carl Selliers. Laut Pachtvertrag verpflichtete sich Selliers, das Ballspielhaus „zu einen Opera- und Comoedien-Haus auf aigene Unkösten innerlich zu[zu]richte[n]“[1] und die täglichen Theater- bzw. Opernaufführungen öffentlich, gegen Bezahlung zugänglich zu machen. Der Pachtvertrag gibt auch Informationen über das damalige Aussehen des Innenraumes, der eine Bühne mit abgetrenntem Orchesterbereich, einen Zuschauerraum ("Auditorium“) und Galerien besaß. Für die kaiserliche Familie waren zwei Logen vorgesehen, damit sie die Vorstellungen abgesondert vom übrigen Theaterpublikum verfolgen konnte. Anlässlich der Aufführung einer italienischen Oper war Maria Theresia am 5. Februar 1742 erstmals im Alten Burgtheater (Theater nächst der Burg) anwesend. Durch die Übergabe des Hoftheaters an einen privaten Pächter und die Ausgliederung aus der höfischen Verwaltung konnte Maria Theresia künftig Kosten sparen, die ungünstige Lage des Ballhauses zwischen der Winterreitschule und der unvollendeten Michaelerfront verhinderte aber vorerst die Fertigstellung dieser Hauptfassade der Wiener Hofburg zur Stadt. Durch die bauliche Anbindung des Theaters an die Residenz war es für Maria Theresia und ihre Familie aber auf direktem Weg aus ihren Appartements erreichbar, was die Entscheidung der theaterbegeisterten Regentin zugunsten des unattraktiven Zweckbaues erklären mag.

Trotz der von Selliers geleisteten Investitionen kann seine Umgestaltung des Ballhauses in ein Theater nur provisorischen Charakter besessen haben, denn der eigentliche und dauerhafte Umbau des Alten Burgtheaters erfolgte erst 1748 durch den neuen Pächter Baron Rocco de Lo Presti. Dem Vertrag zufolge sollte Lo Presti dem ehemaligen Ballhaus nun die „wahrhaffte Form eines Theatri“ geben. Auch er musste persönlich für die gesamten Baukosten aufkommen. Architekturzeichnungen (Albertina) und ein Kupferstich von Bernardo Bellotto (gen. Canaletto) geben ein anschauliches Bild vom damaligen Aussehen des Bühnen- und Zuschauerraumes, der über vier Ränge verfügte. Im Zentrum lag die mit Kolossalsäulen betonte kaiserliche Loge. Auch die Proszeniumslogen rahmten Kolossalsäulen, und das Proszenium erhielt eine Wölbung, um die Akustik zu verbessern – damit die Sänger und Musiker „merklicher in das Gehör fallen mögen“, wie es im Vertrag mit Lo Presti heißt. Als verantwortliche Architekten kommen sowohl der Lothringer Jean Nicolas Jadot als auch die Theatralingenieure Giuseppe bzw. Antonio Galli Bibiena in Frage. Mit dem Umbau wurde Ende Februar 1748 begonnen, und am 14. Mai desselben Jahres konnte das Alte Burgtheater mit der Oper Semiramide riconosciuta von Christoph Willibald Gluck und Pietro Metastasio anlässlich des Geburtstages von Maria Theresia wiedereröffnet werden.

In den folgenden Jahrzehnten erlebte das Alte Burgtheater (Theater nächst der Burg) noch mehrere Umbauten, u. a. wurden 1759/1760 die beiden Proszeniumslogen verändert, wodurch die Zahl der seitlichen Logen erhöht werden konnte. Später wurden auch die Säulen der kaiserlichen Mittelloge entfernt und gegen schlichtere Konstruktionen ersetzt. Umgestaltungen am Ende der 1770er Jahre zielten auf eine weitere Vereinfachung des Zuschauerraumes, indem etwa die Proszeniumslogen ganz aufgegeben wurden. Die Fassade des Alten Burgtheaters zum Michaelerplatz stammt aus der Zeit um 1760 und ist dem Hofarchitekten Nikolaus Pacassi zuzuschreiben.

Bis 1776 führten die jeweiligen Wiener Theaterunternehmer mit Zuschüssen seitens des Hofs und mit wechselndem Erfolg auch das Burgtheater. Nach der Theaterreform Maria Theresias (die finanziellen Schwierigkeiten gaben den Anlass dafür, das Burgtheater unter Hofverwaltung zu stellen), nahm das Burgtheater 1752 das französische Theater auf; mit geringen Ausnahmen spielte man bis 1761 nur Lust-, Sing- und Schauspiele in französischer Sprache, außerdem Ballette.

Vorübergehend fand 1761-1763 das deutsche Theater, das seinen Spielort (das Kärntnertortheater) durch eine Brandkatastrophe verloren hatte, im Burgtheater ein Domizil. Nach einer Unterbrechung im Spielbetrieb nach dem Tod Franz' I. (1765) begannen 1767 wieder französische Aufführungen, bis diese 1771 (trotz der Bemühungen des Adels) ihr Ende fanden.

Am 23. März 1776 ordnete Joseph II. nach der Zahlungsunfähigkeit des letzten Pächters (Graf Koháry) an, das Burgtheater als „Teutsches Nationaltheater" (im Sinne von Lessing und Sonnenfels) in Eigenregie zu betreiben; die Schauspieler wurden zu Hofbeamten. Das deutsche Sprechstück wurde bewusst gepflegt, wenngleich das Angebot gering blieb, Oper und Ballett traten wieder in den Vordergrund (Mozart); da ein Konzertsaal in Wien fehlte, wurde das Burgtheater auch in der Konzertgeschichte eine denkwürdige Aufführungsstätte. Das Ziel war es, fremdsprachige Schauspielergesellschaften zurückzudrängen und die Possenreißerei des Hanswurst zu überwinden.

Aus Platzmangel wurde seit dem späten 18. Jahrhundert vermehrt über einen Theaterneubau nachgedacht, für den unterschiedliche Standorte wie das Areal der Stallburg, der Ballhausplatz oder auch die Sommerreitschule in Betracht gezogen wurden.[2] Was als Provisorium gedacht war, wurde zur Dauerlösung, das Burgtheater blieb Hoftheater und entwickelte sich vor allem im 19. Jahrhundert zur führenden deutschen Bühne.

Am 12. Februar 1797 wurde zum Geburtstag Franz' II. hier erstmals Haydns Volkshymne (Text von Lorenz Leopold Haschka) aufgeführt; Haydn dirigierte persönlich Chor und Orchester. Seit 12. Februar 1821 führte das Theater offiziell den Namen „Hofburgtheater".

1837 wurde das Theater im Inneren grundlegend restauriert, 1845 auch äußerlich umgestaltet. Die Neugestaltung Wiens seit 1858 und der projektierte Ausbau der Hofburg am Michaelerplatz (siehe Michaelertrakt) machten den Abriss des Alten Burgtheaters und den Bau eines neuen, größeren Burgtheater erforderlich (siehe Neues Burgtheater). Im Auftrag der Stadt Wien hielt Gustav Klimt den Zuschauerraum des Alten Burgtheaters 1888 noch einmal im Bild fest (heute im Wien Museum) und integrierte rund 200 Miniaturporträts in die Darstellung der Zuschauerinnen und Zuschauer. Unter großer Anteilnahme des Wiener Publikums fand am 12. Oktober 1888 die letzte Vorstellung im Alten Burgtheater statt. Der Adler, der die Fassade zum Michaelerplatz hin bekrönt hat, befindet sich heute im Theatermuseum. Für die kulturelle Bedeutung siehe Burgtheater (Institution).

Datei:Altes Burtheater.jpg
Das alte Burgtheater
Datei:Das alte Burtheater.jpg
Der Michaelerplatz gegen die k. k. Burg hin. Kolorierter Stich von C. Postl. Historisches Museum der Stadt Wien.

Literatur

Siehe Neues Burgtheater

  • Hellmut Lorenz und Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016
  • Richard Bösel und Christian Benedik [Hg.]: Der Michaelerplatz. Seine städtebauliche und architektonische Entwicklung. Eine Ausstellung des Kulturkreises Looshaus und der Graphischen Sammlung Albertina. Wien: Kulturkreis Looshaus 1991
  • Elisabeth Grossegger: Das Burgtheater und sein Publikum, Bd. 2, Teilbd. 1 und 2: Pächter und Publikum 1794–1817 (Sitzungsberichte der phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 530), Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1989
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs (Geschichte der Stadt Wien 3), Wien-München: Jugend & Volk 1988
  • Otto Schindler: Der Zuschauerraum des Burgtheaters im 18. Jahrhundert. Eine baugeschichtliche Skizze. In: Maske und Kothurn 22 (1976), S. 20–53
  • Herta Singer: Die Akustik des Alten Burgtheaters. Versuch einer Darstellung der Zusammenhänge zwischen Aufführungsstil und Raumakustik. In: Maske und Kothurn 4 (1958), S. 220–229
  • Hermine Cloeter: Häuser und Menschen von Wien. 1920, S. 82

Einzelnachweise

  1. Hellmut Lorenz und Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016, S. 134–140.
  2. Hellmut Lorenz und Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016, S. 199–205.