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Eduard Uhl

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Porträt von Eduard Uhl
Daten zur Person
PersonennameName der Person Uhl, Eduard
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel Bürgermeister, Ritter, Ehrenbürger der Stadt Wien
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 1147647186
Wikidata Q114983
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. Dezember 1813
GeburtsortOrt der Geburt Wien 4066009-6
SterbedatumSterbedatum 1. November 1892
SterbeortSterbeort Wien 4066009-6
BerufBeruf Privatier, Bürgermeister
Parteizugehörigkeit Mittelpartei
Ereignis Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Langes 19. Jahrhundert, Revolution 1848, Nationalgarde
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 7.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
BestattungsdatumDatum der Bestattung  3. November 1892
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14 A, Nummer 27
GrabwidmungGrabwidmung als Ehrengrab, historisches oder ehrenhalber gewidmetes Grab  Ehrengrab
BildnameName des Bildes Eduard-Uhl.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Porträt von Eduard Uhl
  • 8., Wickenburggasse 16 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürgermeister der Stadt Wien (09.02.1882 bis 14.11.1889)
  • Bürgermeisterstellvertreter (1875 bis 1882)
  • Gemeinderat der Stadt Wien (1861
  • Obmann der Wasserversorgungskommission
  • Befehlshaber der Nationalgarde (1848 bis 1848) Hauptmann der Nationalgarde am Alsergrund

  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 14. November 1889)

Uhl Eduard (16. März 1890 Ritter von), * 12. Dezember 1813 Josefstadt, † 01. Dezember 1892 Wien, Privatier, Bürgermeister.

Biografie

Eduard Uhl wurde in 1813 in der Neuschottengasse 131 (heute: 8., Piaristengasse 7) in der damaligen Vorstadt Josefstadt geboren. Sein Geburtshaus wurde 1944 samt Gedenktafel [enthüllt 11. November 1913] durch Bomben zerstört.

Widmete sich nach Besuch des Piaristengymnasiums naturwissenschaftlichen Studien, konnte diese jedoch, da ihn der Vater (ein Arzt) für eine Beamtenlaufbahn vorsah, nicht vollenden; seinen Magistratsdienst begann Uhl 1832 im Hauptdepositenamt.

Als sein Vater 1840 starb, quittierte er den Dienst, betrieb wieder naturwissenschaftliche und historische Studien und lebte dank des väterlichen Erbes (zu dem auch sein Geburtshaus gehörte) als Privatier. Während der Revolution 1848 war Uhl Hauptmann in der sechsten Kompanie der Nationalgarde am Alsergrund und erwarb sich durch sein offenes Eintreten für die Rechte bürgerlicher Freiheit die Sympathie und das Vertrauen weiter Kreise. Da er auch in der neoabsolutistischen Ära am liberalen Gedankengut festhielt, übte er in den 1850er Jahren kein öffentliches Amt aus. 1861 wurde er in den Gemeinderat gewählt (Beschäftigung insbesesondere mit Fragen der Wasserversorgung und der Donauregulierung). Er setzte Teile seines Privatvermögens ein, um zur schnelleren Realisierung der Hochquellenleitung beizutragen.

Politisch schloss er sich der liberalen Mittelpartei an, war aber dank seines sachlich-taktvollen Verhaltens auch bei anderen Fraktionen und durch volkstümliches Auftreten und Hilfsbereitschaft bei der Bevölkerung beliebt. Ab 1862 Schriftführer des Gemeinderats, wurde Uhl 1875 zum zweiten und 1878 zum ersten Bürgermeister-Stellvertreter, 1878 auch in den niederösterreichischen Landtag und nach dem Rücktritt von Julius Newald am 9. Februar 1882, da sich die anderen Fraktionen des Gemeinderats auf keinen Kandidaten einigen konnten, zum Bürgermeister gewählt. Er bemühte sich um einen Ausgleich mit der Opposition und setzte als Schwerpunkte die Reorganisation des Feuerlöschwesens, den Ausbau der Approvisionierungsanlagen (Schlachthäuser) und die Errichtung von Waisenhäusern.

Uhls Bürgermeisterära wurde vom unaufhaltsamen Vordringen der antiliberalen Opposition überschattet (1885 kleine Wahlrechtsreform, 1887 Gründung des Christlichsozialen Vereins). Mehrmals einigte man sich auf eine Wiederwahl nur deshalb, weil man ihn anderweitig nicht zu versorgen wusste (Uhl hatte 1873 sein Vermögen, nicht zuletzt infolge einer schlechten Anlageberatung, die man Newald zur Last legte, weitgehend eingebüßt). Als er von Johann Prix immer stärker attackiert wurde, trat Uhl am 14. November 1889 aus Altersgründen zurück. Ab 1884 Landmarschall-Stellvertreter von Niederösterreich.

Gratulationsadresse zum 70. Geburtstag des Bürgermeisters Uhl

Eduard Uhl war zweimal verheiratet: 1840 heiratete er Rosalia Dobsch (1815-1859) und als Witwer 1871 Thekla Janka (1827-1914).

Am 14. November 1889 machten ihn die Stadt Wien zu ihrem Ehrenbürger der Stadt Wien. Sein Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof zeigt ein Marmorrelief [Brustporträt] von Carl Anselm Zinsler).

Nach dem Politiker wurde der Uhlplatz benannt.

Literatur

  • Constantin v. Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 48: Trzetrzewiński – Ullepitsch. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1883
  • Felix Czeike: Wien und seine Bürgermeister. Sieben Jahrhunderte Wiener Stadtgeschichte.Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1974, S. 328 ff.
  • Felix Czeike: Vizebürgermeisteramt 4. In: Handbuch der Stadt Wien 96 (1981/1982), II, S. 30 f.
  • Richard Perger: Eduard Uhl - ein Urwiener als Bürgermeister. In: Wiener Bürgermeister und die Josefstadt. Eine Ausstellung im Bezirksmuseum Josefstadt ... Red. Elfriede Faber. Wien: Bezirksmuseum Josefstadt 1996, S. 17 ff. (Katalog des Bezirksmuseums Josefstadt, 3)
  • Handbuch der Stadt Wien. Band 99/II. Wien: Verlag für Jugend und Volk 1984/1985, S. 236
  • Hans Rotter: Die Josefstadt. Geschichte des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Selbstverlag 1918, S. 382, 457
  • Oesterreichischer Wappenalmanach. Wien: Heraldisch-Genealogische Gesellschaft Adler 1969, S. 28 f.
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 64
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: A.B.Z.-Verlag 1948, S. 142f

Quellen

Links