Kinderherberge

Kinderherberge.
Bedingt durch Probleme in der Kinderübernahmestelle entstanden in der 1. Republik Kinderherbergen, die als eine Art von Durchzugsheimen die Aufgabe erhielten, sich über den psychischen Zustand des übernommenen Kindes zu informieren und dieses nach heilpädagogischen Gesichtspunkten einer Gruppe zuzuteilen. Die Kinderherbergen waren vorerst in Barackenlagern untergebracht.
- 1918-1922 in Gemeindebaracken in Jedlesee (21., Liesneckgasse 3)
- 1919 in Baracken des ehemaligen Kriegsspitals (Barackenspital Döbling) in Grinzing (19, Grinzinger Allee); für 200 Kinder
- 1919 in der 19., Kaasgrabengasse 1 [für 400 Kinder]
- 1920-1922 in Untermeidling
- 1928 Am Tivoli (12, Hohenbergstraße 23); gegründet und gefördert von „The American Convalescent Home for Vienna's Children".
Ferner nahm ab 1927 auch das Kinderheim im Schloss Wilhelminenberg (16., Savoyenstraße 2) Kinder für drei bis vier Monate zur Beobachtung auf. Nach einer Beobachtungszeit wurden die Kinder an eine Pflegestelle oder an eine Anstalt weitergegeben. 1925 wurde die Kinderherberge im Komplex der Kinderübernahmestelle eröffnet. Als Durchzugsheim für Kleinkinder und Säuglinge diente das Zentralkinderheim der Stadt Wien.
Siehe auch: Heime für Kinder und Jugendliche, Kinder- und Jugendheim, Kinder- und Jugendfürsorge, Städtisches Erziehungsheim, Erziehungsanstalt, Charlotte-Bühler-Heim, Waisenhäuser, Magistratsabteilung 11 - Kinder- und Jugendhilfe.
Literatur
- Jugendamt der Stadt Wien [Hg.]: 70 Jahre Wiener Jugendamt. Wien: Jugendamt 1987