Jedleseer Friedhof

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21., Friedhof Jedlesee, 1909.
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1873
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Name seit 1873
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag Neuer Friedhof
Frühere Bezeichnung Alter Friedhof
Benannt nach Jedlesee (Ort)
Bezirk 21
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  19143
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata Q1686165
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert, Friedhöfe, Jedleseer Friedhöfe, Stammersdorfer Zentralfriedhof, Jedleseer Friedhof (1797-1873)
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 2.10.2024 durch WIEN1.lanm08uns
BildnameName des Bildes WSTLA KS Plan und Schriftenkammer P3 5 119049 03.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll 21., Friedhof Jedlesee, 1909.

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48° 16' 23.12" N, 16° 22' 56.76" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Der neue Jedleseer Friedhof (21., Liesneckgasse 14, Audorfgasse 47) wurde 1873 angelegt, nachdem sich der alte Jedleseer Friedhof (21., Jeneweingasse 30) als zu klein erwiesen hatte. Der Friedhof ist 56.067 Quadratmeter groß und verfügt über rund 8.450 Grabstellen. Eine Besonderheit sind die sowjetischen Kriegsgräber aus dem Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

1873 kaufte die Gemeinde Jedlesee vom Stift Klosterneuburg ein Grundstück in der Schwarzlackenau und begann mit der Anlage eines Friedhofs. Die Weihe erfolgte am 30. Oktober 1873, die erste Beerdigung am 6. Jänner 1874.

Beim Zusammenschluss linksseitiger Donaugemeinden zur Großgemeinde Floridsdorf (1894) wurde allerdings eine neuerliche Verlegung ins Auge gefasst. 1901 wurde (da außer in Jedlesee auch in anderen Orten Mangel an Friedhofsflächen herrschte) an der Gerasdorfer Bezirksstraße (Stammersdorfer Straße) ein Zentralfriedhof für Floridsdorf, der Stammersdorfer Zentralfriedhof (21., Stammersdorfer Straße 244-260) errichtet. Als 1904 die Großgemeinde Floridsdorf nach Wien eingemeindet wurde, gelangten alle Friedhöfe (ausgenommen der außerhalb der Stadtgrenzen gelegene Stammersdorfer Zentralfriedhof) unter die Verwaltung der Stadt Wien. Die letzte Beerdigung fand am 26. Mai 1903 statt.

Nach der Eingemeindung beschloss der Wiener Stadtrat am 11. Oktober 1907, die Wiedereröffnung des Jedleseer Friedhofs am 20. Oktober 1907 zu genehmigen; gleichzeitig wurde die Zuweisung zum Großjedlersdorfer Friedhof aufgehoben. Jedoch durften vorläufig nur in dem noch unbelegten Teil Beisetzungen vorgenommen werden sowie in der Leichenkammer nur Infektionsleichen aufgebahrt werden; für gewöhnliche Verstorbene musste die Leichenkammer des 1901 aufgelassenen Floridsdorfer Friedhofs benutzt werden.

Ab dem Jahr 1912 war der Friedhof an die Hochquellenwasserleitung angeschlossen. Der Friedhof wurde 1923-1931 mehrfach erweitert, 1925/1926 wurde eine Aufbahrungshalle errichtet (Instandsetzung 1945-1950; Weihe des neuen Friedhofaltars am 4. Juli 1950). 1956 wurde im Zuge einer Erweiterung die Einführung von Flachgräbern beschlossen, 1962 zugleich mit einer neuen Einfriedungsmauer ein repräsentatives Eingangsportal errichtet und von Josef Strelec die Aufbahrungshalle umgebaut, die nun erstmals innerhalb des Areals lag, sowie 1966 ein Urnenhain errichtet (Gruppe 18) und 1990 die sowjetrussischen Kriegsgräberanlage saniert.

Außenansicht der Verabschiedungshalle, 1964

Von Juni bis Dezember 1991 wurde der Aufbahrungsraum vom Architekten Christof Riccabona neugestaltet und eine Urnenstele aufgestellt. In der mit Gipselementen ausgestatteten Apsis wurde ein Flügelaltar aufgestellt, der bei nichtchristlichen Trauerfeiern geschlossen wird. Im Eingangsbereich wurden durch eine Holz- beziehungsweise Glaskonstruktion ein Windfang sowie ein Orgelraum und ein kleiner Abstellraum geschaffen. Das äußere Tor wurde durch ein mit Ornamentglas verglastes Eisentor ersetzt.

Innenansicht der Verabschiedungshalle, 1964

Der Jedleseer Friedhof präsentiert sich als stimmungsvoller Ort und spiegelt durch seine Grabstätten eine gewisse bürgerliche Wohlhabenheit dar. Unter anderem ruhen hier die Besitzer der Jedleseer Brauerei Anton Bosch und Anton Dengler.

Siehe auch: Jedleseer Friedhöfe, Jedleseer Friedhof (1797-1873), Stammersdorfer Zentralfriedhof, Friedhöfe.

Bestattete Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 23 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildName des BildesPersonennameBerufBerufGeburtsdatumDatum der GeburtSterbedatumSterbedatumGrabstelle
Engelbert BancherBotaniker20 Oktober 191219 November 1986
Anton Bosch.jpgAnton BoschBrauereibesitzer
Ortsrichter
7 Januar 17849 November 18683/MW/2
Hans BroschHandelsangestellter
Politiker
6 September 193030 April 2015Gruppe 18, Nummer 22
Anton Dengler.jpgAnton DenglerBrauereibesitzer27 Januar 18389 Juni 1900
Rudolf EichhornSozialreformer29 November 18537 Februar 1925
Josef EschnerKapellmeister
Cafétier
Erfinder
18 Januar 189431 März 1985
Emil EtzersdorferLehrer
Politiker
3 April 188921 Juli 1967Gruppe 3, Reihe 16, Nr. 4
Anton FeistlPolitiker26 September 188112 Oktober 1961Gruppe 23, Reihe 1, Grab 7
Franz Felgenhauer8 Juli 190615 Februar 1934Gruppe 2, Reihe 12, Nummer 20
Cenzi von FickerBergsteigerin1 September 187826 August 1956Gruppe 9 Reihe 13 Nummer 1
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Werner T. Bauer: Wiener Friedhofsführer. Genaue Beschreibung sämtlicher Begräbnisstätten nebst einer Geschichte des Wiener Bestattungswesens. Wien: Falter-Verlag 1988, S. 171
  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 42 ff.

Weblinks