Wasserleitungen: Unterschied zwischen den Versionen

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##[[#Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen|Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen]]
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##[[#Gemeindewasserleitungen|Gemeindewasserleitungen]]
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##[[#Hof- und Regierungswasserleitungen|Hof- und Regierungswasserleitungen]]
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#[[#Quellen|Quellen]]
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#[[#Weblinks|Weblinks]]
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==Chronologischer Überblick==
 
==Chronologischer Überblick==
 
 
===Die Anfänge===
 
===Die Anfänge===
Bereits das [[antike]] [[Vindobona]] verfügte über eine Wasserleitung, die das [[Legion]]slager und die Zivilstadt vom 1. bis ins 3. Jahrhundert mit [[Wasser]] aus dem [[Liesingbach|Liesingtal]] versorgte. Das [[Mittelalter|mittelalterliche]] Wien bezog Wasser lediglich aus [[Hausbrunnen]]. Der verheerende [[Brand|Stadtbrand]] von 1525 veranlasste den [[Stadtherr]]n dazu, die [[Wasserversorgung]] Wiens zu verbessern. Anstatt von Hausbrunnen sollte eine Wasserleitung in die [[Innere Stadt|Stadt]] gelegt werden. Das Projekt konnte aufgrund vielfacher Verzögerungen erst 1564 in Angriff genommen werden. Mit der [[Hernalser Wasserleitung]] realisierte die Stadt Wien ein infrastrukturelles Großprojekt. Bereits 1544 hatte [[Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinand I.]] seinem [[Baumeister]] [[Johann Tscherte]] den Auftrag erteilt, Quellen für eine Hereinleitung von Wasser in den Burggarten zu lokalisieren. Diese konnten in [[St. Ulrich (Vorstadt)|St. Ulrich]] gefunden werden. [[Wolfgang Schmeltzl]] wusste diese Wasserleitung 1549 bereits zu rühmen.<ref>Markus Jeitler/Jochen Martz, Der Rosstummelplatz (Josefsplatz) und seine Vorgänger: Irrgarten und Hinterer Lustgarten. In: Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014, S. 268-293, hier 271f.</ref> Grabungen im Zuge des U-Bahnbaus ließen im Frühjahr 2023 ein dendrochronologisch auf 1475 datiertes Wasserrohr ebendort am [[Augustinplatz]] zutage treten. Aus Schriftquellen wissen wir nichts zu einer solchen Wasserleitung in St. Ulrich bereits im Mittelalter und wie diese mit dem späteren Projekt Ferdinands in Beziehung stehen könnte.
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Bereits das [[antike]] [[Vindobona]] verfügte über eine Wasserleitung, die das [[Legion]]slager und die Zivilstadt vom 1. bis ins 3. Jahrhundert mit [[Wasser]] aus dem [[Liesingbach|Liesingtal]] versorgte. Das [[Mittelalter|mittelalterliche]] Wien bezog Wasser lediglich aus [[Hausbrunnen]]. Der verheerende [[Brand|Stadtbrand]] von 1525 veranlasste den [[Stadtherr]]n dazu, die [[Wasserversorgung]] Wiens zu verbessern, anstatt von Hausbrunnen sollte eine Wasserleitung in die [[Innere Stadt|Stadt]] gelegt werden. Das Projekt konnte aufgrund vielfacher Verzögerungen erst 1564 in Angriff genommen werden. Mit der [[Hernalser Wasserleitung]] realisierte die Stadt Wien ein infrastrukturelles Großprojekt. Bereits 1544 hatte [[Ferdinand I. (Heiliges Römisches Reich)|Ferdinand I.]] seinem [[Baumeister]] [[Johann Tscherte]] den Auftrag erteilt, Quellen für eine Hereinleitung von Wasser in den [[Lustgarten (Hofburg)|Burggarten]] zu lokalisieren, diese konnten in [[St. Ulrich (Vorstadt)|St. Ulrich]] gefunden werden. [[Wolfgang Schmeltzl]] wusste diese [[St. Ulrich, Hofwasserleitung|Wasserleitung]] 1549 bereits zu rühmen.<ref>Markus Jeitler/Jochen Martz, Der Rosstummelplatz (Josefsplatz) und seine Vorgänger: Irrgarten und Hinterer Lustgarten. In: Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014, S. 268-293, hier 271f.</ref> Grabungen im Zuge des [[U-Bahn]]baus ließen im Frühjahr 2023 ein dendrochronologisch auf 1475 datiertes Wasserrohr ebendort am [[Augustinplatz]] zutage treten. Aus [[Quellenkunde|Schriftquellen]] wissen wir nichts zu einer solchen Wasserleitung in St. Ulrich bereits im Mittelalter und wie diese mit dem späteren Projekt Ferdinands in Beziehung stehen könnte.
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[[Datei:Konsensbrief1565.jpg|390px|thumb|right|[[Urkunde|Konsensbrief]] der Brüder [[Geyer von Osterberg]] für eine über ihren Grund führende [[Wasserleitungen|Wasserleitung]] der Stadt Wien]]
  
Ebenfalls bereits vor der Hernalser Wasserleitung konnte 1553 eine weitere Hofwasserleitung, die sogenannte [[Siebenbrunner Hofwasserleitung]], realisiert werden, die neben dem Hof auch einige andere Gebäude versorgte.
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Ebenfalls bereits vor der Hernalser Wasserleitung konnte 1553 eine weitere [[Hofwasserleitungen|Hofwasserleitung]], die sogenannte [[Siebenbrunner Hofwasserleitung]], realisiert werden, die neben dem Hof auch einige andere Gebäude versorgte.
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[[Datei:Siebenbrunner Hofwasserleitung Margareten-Profil.jpg|390px|thumb|right|[[Siebenbrunner Hofwasserleitung]] in [[Margareten (Vorstadt)|Margareten]]]]
  
 
===Erweiterungen===
 
===Erweiterungen===
In den folgenden Jahrhunderten waren es vor allem Quellen aus den Vororten und dem [[Wienerwald]]gebiet, mit deren Wasser die Stadt und einzelne private Gebäude versorgt wurden. Diese Wasserleitungen funktionierten alle gleich: Das Wasser wurde an den Quellen gefasst und in Brunnstuben geleitet. Von dort verliefen Rohre aus [[Holz]], Blei, Ton oder Eisen bis um Bestimmungsort. An den Endpunkten befanden sich [[Auslaufbrunnen]]. Das Rohrnetz in der Stadt und den Vorstädten wurde laufend erweitert, wie auch die Anzahl der Auslaufbrunnen.
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In den folgenden Jahrhunderten waren es vor allem Quellen aus den [[Vororte]]n und dem [[Wienerwald]]gebiet, mit deren [[Wasser]] die Stadt und einzelne private Gebäude versorgt wurden. Diese Wasserleitungen funktionierten alle gleich: Das Wasser wurde an den Quellen gefasst und in Brunnstuben geleitet, von dort verliefen Rohre aus [[Holz]], Blei, Ton oder Eisen bis zum Bestimmungsort, an dem sich [[Brunnen|Auslaufbrunnen]] befanden. Das Rohrnetz in der Stadt und den [[Vorstädte]]n wurde laufend erweitert, wie auch die Anzahl der Auslaufbrunnen.
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[[Datei:Albertinische, Hernalser und Mariahilfer Wasserleitung.jpg|390px|thumb|right|Situations- und Detailplan der [[Albertinische Wasserleitung|Albertinischen]]-, [[Mariahilfer Wasserleitung|Mariahilfer]]- und [[Hernalser Wasserleitung]]]]
  
 
===Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen===
 
===Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen===
Die Erfindung der Dampfmaschine erlaubte erstmals das Hochpumpen von [[Donau]]wasser in die Stadt und ihre [[Vorstädte]]. Die [[Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung]] ermöglichte ab 1841 eine großflächige Wasserversorgung. 1873 konnte schließlich nach umfangreichen Studien und einigen Jahren Bauzeit die [[Erste Hochquellenleitung]] in Betrieb genommen werden. 1910 folgte die [[Zweite Hochquellenleitung]]. Seither wurde das Leitungsnetz kontinuierlich ausgebaut.
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Die Erfindung der Dampfmaschine erlaubte erstmals das Hochpumpen von [[Donau]]wasser in die Stadt und ihre [[Vorstädte]], wodurch die [[Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung]] ab 1841 eine großflächige Wasserversorgung ermöglichte. 1873 konnte schließlich nach umfangreichen Studien und einigen Jahren Bauzeit die [[Erste Hochquellenleitung]] in Betrieb genommen werden. 1910 folgte die [[Zweite Hochquellenleitung]]. Seither wurde das Leitungsnetz kontinuierlich ausgebaut.
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[[Datei:Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung Profil-Wasserbehälter.jpg|390px|thumb|right|Profil der Eingangstür des [[Währinger Wasserturm|Wasserbehälters]] der [[Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung]]]]
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[[Datei:Erste Hochquellenleitung.jpg|390px|thumb|right|Versorgungsgebiete und [[Wasserbehälter]] der [[Erste Hochquellenleitung|Ersten Hochquellenleitung]] in Wien, 1876]]
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[[Datei:Hochquellenleitungen Verteilungsanlagen.jpg|390px|thumb|right|Verteilungsanlagen und Wasserbehälter der Ersten und [[Zweite Hochquellenleitung|Zweiten Hochquellenleitung]]]]
  
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Alle Hofwasserleitungen, außer die [[Tiergarten-Hofwasserleitung]], gingen nach Eröffnung der [[Zweite Hochquellenleitung|Zweiten Hochquellenleitung]] 1910 auf Basis eines Übereinkommens mit dem Hofärar in den Besitz der Stadt Wien über und zwar mit der Verpflichtung auf kostenlosen Ersatz für das Leitungswasser aus den Hofwasserleitungen, das von der Gemeinde Wien als Spülwasser in benachbarte [[Kanalisation|Kanäle]] eingeleitet wurde.<ref>Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990, S. 31.</ref>
  
 
==Typen von Wasserleitungen nach Betreibern==
 
==Typen von Wasserleitungen nach Betreibern==
 
 
===Gemeindewasserleitungen===
 
===Gemeindewasserleitungen===
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* [[Breitenseer Wasserleitung]]
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* [[Dritte Wasserleitung]]
 
* [[Hernalser Wasserleitung]]
 
* [[Hernalser Wasserleitung]]
* [[Wasserleitung Laurenzergrund]]
 
* [[Ottakringer Wasserleitung]]
 
 
* [[Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung]]
 
* [[Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung]]
 
* [[Karolysche Wasserleitung]]
 
* [[Karolysche Wasserleitung]]
* [[Stadtpark-Wasserleitung]]
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* [[Ottakringer Wasserleitung]]
* [[Städtische Nutzwasserleitungen]]
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* [[Städtische Nutzwasserleitungen]] (Ringstraßen-Wasserleitung und [[Stadtpark-Wasserleitung]])
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* [[Wasserleitung Laurenzergrund]]
 
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==== Hochquellenleitungen ====
 
==== Hochquellenleitungen ====
* [[Erste Hochquellenleitung|Erste Hochquellenwasserleitung]]
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* [[Erste Hochquellenleitung]]
* [[Zweite Hochquellenleitung|Zweite Hochquellenwasserleitung]]
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* [[Zweite Hochquellenleitung]]
 
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===Hof- und Regierungswasserleitungen===
 
===Hof- und Regierungswasserleitungen===
*Belvedere-Hofwasserleitung ([[Prinz-Eugen-Wasserleitung]])
 
*[[Dornbacher Hofwasserleitung]]
 
*[[Gardehof (Hofwasserleitung)|Gardehof, Hofwasserleitung]]
 
*[[Grünberg-Hofwasserleitung]]
 
*[[Hofstallgebäude (Wasserleitung)|Hofstallgebäude, Wasserleitung]]
 
* [[Lainzer Wasserleitung]]
 
*[[Meidlinger Hofküchenwasserleitung]]
 
*[[Ottakringer Hofwasserleitung]] (1877 von der Stadt Wien erworben)
 
*[[Schöner Brunnen (13, Schönbrunn)|Schöner Brunnen]]
 
*[[Schottenfelder Hofwasserleitung]]
 
*[[Siebenbrunner Hofwasserleitung]] (1805 der Stadt Wien überlassen)
 
*[[St. Ulrich, Hofwasserleitung]]
 
*[[Tiergarten-Hofwasserleitung]]
 
 
 
* [[Albertinische Wasserleitung]] (1851 ins Eigentum der Gemeinde Wien übergeben)
 
* [[Albertinische Wasserleitung]] (1851 ins Eigentum der Gemeinde Wien übergeben)
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* Belvedere-Hofwasserleitung ([[Prinz-Eugen-Wasserleitung]])
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* [[Dornbacher Hofwasserleitung]]
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* [[Gardehof (Hofwasserleitung)|Gardehof, Hofwasserleitung]]
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* [[Hofstallgebäude (Wasserleitung)|Hofstallgebäude, Wasserleitung]]
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* [[Ottakringer Hofwasserleitung]] (1877 von der Stadt Wien erworben)
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* [[Schottenfelder Hofwasserleitung]]
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* [[Siebenbrunner Hofwasserleitung]] (1805 der Stadt Wien überlassen)
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* [[St. Ulrich, Hofwasserleitung]]
 
* [[Woebersche Wasserleitung]] auch Hernalser Regierungswasserleitung
 
* [[Woebersche Wasserleitung]] auch Hernalser Regierungswasserleitung
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* [[Schönbrunner Wasserleitungen|Wasserleitungen nach Schönbrunn]]:
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* [[Grünberg-Hofwasserleitung]]
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* [[Lainzer Wasserleitung]]
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* [[Meidlinger Hofküchenwasserleitung]]
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* [[Tiergarten-Hofwasserleitung]]
 
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===Privatwasserleitungen===
 
===Privatwasserleitungen===
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* [[Bahnwasserleitung Heiligenstadt]]
 
* [[Dietrichsche Wasserleitung]]
 
* [[Dietrichsche Wasserleitung]]
 
* [[Dornbacher Friedhofswasserleitung]]
 
* [[Dornbacher Friedhofswasserleitung]]
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* [[Scheysche Wasserleitung]]
 
* [[Scheysche Wasserleitung]]
 
* [[Schönbornsche Wasserleitung]]
 
* [[Schönbornsche Wasserleitung]]
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* [[Schöpfwerk Oberdöblinger Brauhaus]]
 
* [[Schustersche Wasserleitung]]
 
* [[Schustersche Wasserleitung]]
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* [[Wasserleitung Schlachthof St. Marx]]
 
* [[Wientalwasserleitung]] (1958 in Besitz der Stadt Wien übergeben)
 
* [[Wientalwasserleitung]] (1958 in Besitz der Stadt Wien übergeben)
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* [[Zweite Breitenseer Wasserleitung]]
 
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Siehe auch:
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==Siehe auch:==
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* [[Wasserversorgung (Portal)]]
 
* [[Wasserversorgung]]
 
* [[Wasserversorgung]]
 
* [[Gemeindewasserleitungen]]
 
* [[Gemeindewasserleitungen]]
 
* [[Hofwasserleitungen]]
 
* [[Hofwasserleitungen]]
 
* [[Privatwasserleitungen]]
 
* [[Privatwasserleitungen]]
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* [[Nutzwasserleitungen]]
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++ad04e69a-4a10-4c45-a2c8-cd5f398f1a91VERA#Akt_____ad04e69a-4a10-4c45-a2c8-cd5f398f1a91VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv-Akten B: 1406]: Beschreibung der Wasserleitungen der Stadt Wien, 1858
 
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++6DFA9EAA-B1F6-4F4E-A3A6-3C009B9746C6#Stueck__6DFA9EAA-B1F6-4F4E-A3A6-3C009B9746C6 Wiener Stadt- und Landesarchiv, Historischer Atlas von Wien, Wirtschaftsstruktur, Wasserversorgung 1860]
 
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++6DFA9EAA-B1F6-4F4E-A3A6-3C009B9746C6#Stueck__6DFA9EAA-B1F6-4F4E-A3A6-3C009B9746C6 Wiener Stadt- und Landesarchiv, Historischer Atlas von Wien, Wirtschaftsstruktur, Wasserversorgung 1860]
*[[Hauptrohrleitungen der Hochquellenleitungen (1941)]]
+
*[[Wasserversorgung (Karten)]]
  
 
==Literatur==
 
==Literatur==
 
*Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990
 
*Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/2940873 Ruth Koblizek und Nicole Süssenbek: Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Dissertation 2000]
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*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/2939156 Ruth Koblizek und Nicole Süssenbek: Die Trinkwasserversorgung der Stadt Wien von ihren Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Dissertation 2000]
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*Ruth Koblizek, Nicole Süssenbek, "Wasser in jedwedes Bürgers Haus". Die Trinkwasserversorgung Wiens. Wien: MEMO 2003
 
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/1920926 Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873]
 
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/1920926 Rudolf Stadler: Die Wasserversorgung der Stadt Wien in ihrer Vergangenheit und Gegenwart. Denkschrift zur Eröffnung der Hochquellen-Wasserleitung im Jahre 1873. Wien: Gemeinderat 1873]
  
==Links==
+
== Weblinks ==
 
*[https://www.wien.gv.at/kultur/kulturgut/geschichte/wasserleitung.html Wien Kulturgut - Historische Wasserleitungen]
 
*[https://www.wien.gv.at/kultur/kulturgut/geschichte/wasserleitung.html Wien Kulturgut - Historische Wasserleitungen]
  
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
<references />

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 13:05 Uhr

Frühneuzeitliche Wasserleitungen in Wien
Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug Wasser, Wasserversorgung, Brunnen, Erste Hochquellenleitung, Zweite Hochquellenleitung
Quelle
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Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Wasserleitungen.jpg
Bildunterschrift Frühneuzeitliche Wasserleitungen in Wien

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Historische Wasserleitungen
Inhalt:
  1. Chronologischer Überblick
    1. Die Anfänge
    2. Erweiterungen
    3. Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen
  2. Typen von Wasserleitungen nach Betreibern
    1. Gemeindewasserleitungen
      1. Hochquellenleitungen
    2. Hof- und Regierungswasserleitungen
    3. Privatwasserleitungen
  3. Siehe auch
  4. Quellen
  5. Literatur
  6. Weblinks
  7. Einzelnachweise

Chronologischer Überblick

Die Anfänge

Bereits das antike Vindobona verfügte über eine Wasserleitung, die das Legionslager und die Zivilstadt vom 1. bis ins 3. Jahrhundert mit Wasser aus dem Liesingtal versorgte. Das mittelalterliche Wien bezog Wasser lediglich aus Hausbrunnen. Der verheerende Stadtbrand von 1525 veranlasste den Stadtherrn dazu, die Wasserversorgung Wiens zu verbessern, anstatt von Hausbrunnen sollte eine Wasserleitung in die Stadt gelegt werden. Das Projekt konnte aufgrund vielfacher Verzögerungen erst 1564 in Angriff genommen werden. Mit der Hernalser Wasserleitung realisierte die Stadt Wien ein infrastrukturelles Großprojekt. Bereits 1544 hatte Ferdinand I. seinem Baumeister Johann Tscherte den Auftrag erteilt, Quellen für eine Hereinleitung von Wasser in den Burggarten zu lokalisieren, diese konnten in St. Ulrich gefunden werden. Wolfgang Schmeltzl wusste diese Wasserleitung 1549 bereits zu rühmen.[1] Grabungen im Zuge des U-Bahnbaus ließen im Frühjahr 2023 ein dendrochronologisch auf 1475 datiertes Wasserrohr ebendort am Augustinplatz zutage treten. Aus Schriftquellen wissen wir nichts zu einer solchen Wasserleitung in St. Ulrich bereits im Mittelalter und wie diese mit dem späteren Projekt Ferdinands in Beziehung stehen könnte.

Konsensbrief der Brüder Geyer von Osterberg für eine über ihren Grund führende Wasserleitung der Stadt Wien

Ebenfalls bereits vor der Hernalser Wasserleitung konnte 1553 eine weitere Hofwasserleitung, die sogenannte Siebenbrunner Hofwasserleitung, realisiert werden, die neben dem Hof auch einige andere Gebäude versorgte.

Erweiterungen

In den folgenden Jahrhunderten waren es vor allem Quellen aus den Vororten und dem Wienerwaldgebiet, mit deren Wasser die Stadt und einzelne private Gebäude versorgt wurden. Diese Wasserleitungen funktionierten alle gleich: Das Wasser wurde an den Quellen gefasst und in Brunnstuben geleitet, von dort verliefen Rohre aus Holz, Blei, Ton oder Eisen bis zum Bestimmungsort, an dem sich Auslaufbrunnen befanden. Das Rohrnetz in der Stadt und den Vorstädten wurde laufend erweitert, wie auch die Anzahl der Auslaufbrunnen.

Situations- und Detailplan der Albertinischen-, Mariahilfer- und Hernalser Wasserleitung

Zwischenspiel der Dampfmaschine und Entscheidung für die Hochquellen

Die Erfindung der Dampfmaschine erlaubte erstmals das Hochpumpen von Donauwasser in die Stadt und ihre Vorstädte, wodurch die Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung ab 1841 eine großflächige Wasserversorgung ermöglichte. 1873 konnte schließlich nach umfangreichen Studien und einigen Jahren Bauzeit die Erste Hochquellenleitung in Betrieb genommen werden. 1910 folgte die Zweite Hochquellenleitung. Seither wurde das Leitungsnetz kontinuierlich ausgebaut.

Profil der Eingangstür des Wasserbehälters der Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung
Versorgungsgebiete und Wasserbehälter der Ersten Hochquellenleitung in Wien, 1876
Verteilungsanlagen und Wasserbehälter der Ersten und Zweiten Hochquellenleitung

Alle Hofwasserleitungen, außer die Tiergarten-Hofwasserleitung, gingen nach Eröffnung der Zweiten Hochquellenleitung 1910 auf Basis eines Übereinkommens mit dem Hofärar in den Besitz der Stadt Wien über und zwar mit der Verpflichtung auf kostenlosen Ersatz für das Leitungswasser aus den Hofwasserleitungen, das von der Gemeinde Wien als Spülwasser in benachbarte Kanäle eingeleitet wurde.[2]

Typen von Wasserleitungen nach Betreibern

Gemeindewasserleitungen


Hochquellenleitungen


Hof- und Regierungswasserleitungen


Privatwasserleitungen


Siehe auch:

Quellen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Markus Jeitler/Jochen Martz, Der Rosstummelplatz (Josefsplatz) und seine Vorgänger: Irrgarten und Hinterer Lustgarten. In: Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014, S. 268-293, hier 271f.
  2. Josef Donner: Dich zu erquicken, mein geliebtes Wien... Geschichte der Wiener Wasserversorgung von den Anfängen bis 1910. Wien: Norka-Verlag 1990, S. 31.