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Günther-Pawlowski Mizzi, * 21. März 1879 Warnsdorf, Böhmen (Varnsdorf, Tschechische Republik), † 18. März 1961 Wien, Sopranistin, [[Operette]]ndiva (Mizzi Günther), Gatte [[Fred Hennings]] (recte Pawlowski), [[Schauspielerin]]. | Günther-Pawlowski Mizzi, * 21. März 1879 Warnsdorf, Böhmen (Varnsdorf, Tschechische Republik), † 18. März 1961 Wien, Sopranistin, [[Operette]]ndiva (Mizzi Günther), Gatte [[Fred Hennings]] (recte Pawlowski), [[Schauspielerin]]. | ||
− | Nach ersten Engagements in Hermannstadt und Teplitz-Schönau debütierte sie1901 erfolgreich als Mimosa in „Geisha" am Wiener [[Carltheater]] (bis 1904). Ihre Erscheinung und ihre musikalische und darstellerische Begabung machten sie bald zum Publikumsliebling, man bezeichnete sie als Nachfolgerin von [[Marie Geistinger]]. Am 9. September 1905 trat sie in „Hoffmanns Erzählungen" erstmals im Theater an der Wien]] auf. Am 30. Dezember 1905 errang sie als Hanna Glawari in „Die lustige Witwe" bei der Erstaufführung im Theater an der Wien ihren größten Erfolg (über 1.000 Aufführungen). Unter den Direktoren [[Wilhelm Karczag|Karczag]] und Wallner, die das Haus seit 1902 leiteten, wurde sie zur beliebten Operettendiva, die mit der Darstellung der Hanna Glawari in [[Franz Lehár]]s „Lustige Witwe" den Höhepunkt ihrer Karriere feierte. Häufig sang sie Werke von Kalman, Leo Fall, Benatzky, Oscar Straus, Lehár und Robert Stolz. | + | ==Biografie== |
+ | Nach ersten Engagements in Hermannstadt und Teplitz-Schönau debütierte sie1901 erfolgreich als Mimosa in „Geisha" am Wiener [[Carltheater]] (bis 1904). Ihre Erscheinung und ihre musikalische und darstellerische Begabung machten sie bald zum Publikumsliebling, man bezeichnete sie als Nachfolgerin von [[Marie Geistinger]]. Am 9. September 1905 trat sie in „Hoffmanns Erzählungen" erstmals im [[Theater an der Wien (Institution)|Theater an der Wien]] auf. Am 30. Dezember 1905 errang sie als Hanna Glawari in „Die lustige Witwe" bei der Erstaufführung im Theater an der Wien ihren größten Erfolg (über 1.000 Aufführungen). Unter den Direktoren [[Wilhelm Karczag|Karczag]] und Wallner, die das Haus seit 1902 leiteten, wurde sie zur beliebten Operettendiva, die mit der Darstellung der Hanna Glawari in [[Franz Lehár]]s „Lustige Witwe" den Höhepunkt ihrer Karriere feierte. Häufig sang sie Werke von Kalman, Leo Fall, Benatzky, Oscar Straus, Lehár und Robert Stolz. | ||
− | Als Operettensängerin hatte sie Engagements am [[Johann-Strauß-Theater| Johann-Strauß]]-, [[Raimundtheater| Raimund]]- und [[Apollotheater]], als Schauspielerin war sie am [[Volkstheater]], an der [[Neue Wiener Bühne| Neuen Wiener Bühne]] und an den [[Kammerspiele]]n zu sehen. 1950-1952 gastierte sie mehrmals an der [[Staatsoper]]. Sie gehörte zu den markantesten Persönlichkeiten der zweiten Glanzzeit der Wiener [[Operette]] (Silberne Operettenära) und trug durch zahlreiche Tourneen zu deren Weltgeltung bei. Wohnhaft [[7]], [[Siebensterngasse]] 29 (1898, 1900) beziehungsweise [[2]], [[Czerningasse]] 21 (1902). [[Ehrenmedaille]] der Stadt Wien (1951, anläßlich ihres Goldenen Bühnenjubiläums). | + | Als Operettensängerin hatte sie Engagements am [[Johann-Strauß-Theater|Johann-Strauß]]-, [[Raimundtheater| Raimund]]- und [[Apollotheater]], als Schauspielerin war sie am [[Volkstheater (Institution)|Volkstheater]], an der [[Neue Wiener Bühne| Neuen Wiener Bühne]] und an den [[Kammerspiele]]n zu sehen. 1950-1952 gastierte sie mehrmals an der [[Staatsoper]]. Sie gehörte zu den markantesten Persönlichkeiten der zweiten Glanzzeit der Wiener [[Operette]] (Silberne Operettenära) und trug durch zahlreiche Tourneen zu deren Weltgeltung bei. Wohnhaft [[7]], [[Siebensterngasse]] 29 (1898, 1900) beziehungsweise [[2]], [[Czerningasse]] 21 (1902). [[Ehrenmedaille]] der Stadt Wien (1951, anläßlich ihres Goldenen Bühnenjubiläums). |
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==Literatur== | ==Literatur== | ||
+ | * Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992 | ||
+ | * Rudolf Holzer: Die Wiener Vorstadtbühnen. Alexander Girardi und das Theater an der Wien. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1951, S. 639 | ||
+ | * Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902 | ||
+ | * Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 122 | ||
+ | * Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 127 | ||
* Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd. | * Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd. | ||
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* Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951 | * Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951 | ||
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* Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 20.03.1954 | * Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 20.03.1954 | ||
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Aktuelle Version vom 14. August 2023, 14:03 Uhr
Günther-Pawlowski Mizzi, * 21. März 1879 Warnsdorf, Böhmen (Varnsdorf, Tschechische Republik), † 18. März 1961 Wien, Sopranistin, Operettendiva (Mizzi Günther), Gatte Fred Hennings (recte Pawlowski), Schauspielerin.
Biografie
Nach ersten Engagements in Hermannstadt und Teplitz-Schönau debütierte sie1901 erfolgreich als Mimosa in „Geisha" am Wiener Carltheater (bis 1904). Ihre Erscheinung und ihre musikalische und darstellerische Begabung machten sie bald zum Publikumsliebling, man bezeichnete sie als Nachfolgerin von Marie Geistinger. Am 9. September 1905 trat sie in „Hoffmanns Erzählungen" erstmals im Theater an der Wien auf. Am 30. Dezember 1905 errang sie als Hanna Glawari in „Die lustige Witwe" bei der Erstaufführung im Theater an der Wien ihren größten Erfolg (über 1.000 Aufführungen). Unter den Direktoren Karczag und Wallner, die das Haus seit 1902 leiteten, wurde sie zur beliebten Operettendiva, die mit der Darstellung der Hanna Glawari in Franz Lehárs „Lustige Witwe" den Höhepunkt ihrer Karriere feierte. Häufig sang sie Werke von Kalman, Leo Fall, Benatzky, Oscar Straus, Lehár und Robert Stolz.
Als Operettensängerin hatte sie Engagements am Johann-Strauß-, Raimund- und Apollotheater, als Schauspielerin war sie am Volkstheater, an der Neuen Wiener Bühne und an den Kammerspielen zu sehen. 1950-1952 gastierte sie mehrmals an der Staatsoper. Sie gehörte zu den markantesten Persönlichkeiten der zweiten Glanzzeit der Wiener Operette (Silberne Operettenära) und trug durch zahlreiche Tourneen zu deren Weltgeltung bei. Wohnhaft 7, Siebensterngasse 29 (1898, 1900) beziehungsweise 2, Czerningasse 21 (1902). Ehrenmedaille der Stadt Wien (1951, anläßlich ihres Goldenen Bühnenjubiläums).
Quelle
- Taufmatrik der Pfarre Warnsdorf, Fol. 424, Jahr 1879, 21. März, Maria Anna Augustina Günther
- Meldezettel (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
- Rudolf Holzer: Die Wiener Vorstadtbühnen. Alexander Girardi und das Theater an der Wien. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1951, S. 639
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 122
- Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 127
- Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 20.03.1954