Margareten (Bezirkswappen): Unterschied zwischen den Versionen

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*Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
 
*Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
 
*Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
 
*Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
*Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder der von Wien. o.O. o.J.
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*Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
 
*Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
 
*Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904
 
==Links==
 
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Version vom 2. Mai 2020, 18:25 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von 1904
Datum bis
Objektbezug Bezirkswappen, Margareten, Wiener Wappen
Quelle
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Letzte Änderung am 2.05.2020 durch DYN.seevetal

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Die Felder des Bezirkswappens von Margareten gehen auf Siegelbilder derGrundgerichtssiegel der ehemaligen Vorstädte zurück.

Inhaltliche Beschreibung

Wappen sechsmal geteilt. Die sechs Felder vereinigen die Wappen der ehemaligen Vorstädte Margareten, Nikolsdorf, Matzleinsdorf, Hundsturm, Laurenzergrund und Reinprechtsdorf.

Margareten

Redendes Wappen. Vor goldenem Hintergrund ist die Heilige Margareta von Antiochia abgebildet. Sie sitzt mit einem silbernen Kreuz in der Hand auf silbernen Wolken. Unter ihr liegt ein grüner Drache auf dem Rücken, der rotes Feuer speit. Das Wappen bildet die Legende ab, derzufolge der Heiligen, die im 3. Jahrhundert im Zuge der Christenverfolgung eingekerkert worden sei, in der Haft der Teufel in Gestalt eines Drachen erschienen sei, der zersprang, als sie ihm das Kreuz entgegenhielt.

Nikolsdorf

Redendes Wappen. Vor rotem Hintergrund ist der Heilige Nikolaus auf einer grünen Wiese stehend dargestellt. Er trägt einen silbernen Rock, einen blauen, mit Gold verzierten Mantel und auf dem Kopf eine blaue Mitra. In seiner Rechten hält er einen Krummstab. In der Linken liegt ein aufgeschlagenes Evangelienbuch. Das Wappen steht im Zusammenhang mit dem Gründer der Siedlung "Nikolausdorf" dem Erzbischof von Gran Nikolaus Oláh, der Mitte des 16. Jahrhunderts die Herrschaft Margareten innehatte.

Matzleinsdorf

Vor blauem Hintergrund steht ein silberner, gemauerter Turm mit zwei schwarzen Fenstern auf einer grünen Wiese, aus dessen geöffnetem goldenen Tor die vordere Hälfte eines herausspringenden silbernen Einhorns aus schwarzer Türöffnung herausragt.

Laurenzergrund

Vor goldenem Grund ist ein pfahlweise gestelltes schwarzes Rost abgebildet. Es symbolisiert das Marterwerkzeug des Heiligen Laurentius.

Reinprechtsdorf

Vor rotem Hintergrund erscheint ein blauer, goldverzierter Reichsapfel, aus dem ein goldenes Kreuz aufragt. Die Wappenfigur stammt aus dem Siegel des Wiener Bürgerspitals, das bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Grundherrschaft in diesem Vorort innehatte.

Wappenkundliche Blasonierung

Über einer goldenen eingebogenen Spitze, darin ein schwarzes pfahlweise gestelltes Rost, quadriert. 1: in Rot auf grünem Boden der Heilige Nikolaus in silbernem Gewand mit braunem Saum, blauem Mantel mit goldener Tresse und goldener Gewandspange, mit blauer, golden verzierter Mitra, in der Rechten einen goldenen Bischofsstab, in der Linken ein silbernes aufgeschlagenes Buch, golden nimbiert; 2: auf grünem Boden der Heilige Florian in goldener Rüstung, blauem Mantel und silbernem Römerhelm mit roter Christa ; 3: auf grünem gewellten Boden ein silberner Turm mit rotem Dach, zwei schwarzen Fenstern und geöffneten goldenen Torflügeln, daraus ein silbernes Einhorn aus schwarzer Toröffnung hervorspringend; 4: in Rot ein blauer Reichsapfel mit goldenem Kreuz, in der Mitte und an den Enden besetzt mit blauen Perlen, und goldenem Beschlag. Belegt mit einem Herzschild, darin in Gold über einem auf dem Rücken liegenden grünen, rotes Feuer speienden Drachen mit naturfarbenem Bauch, die Heilige Margareta von Antiochia auf einer silbernen Wolke sitzend mit blauem Gewand und rotem Rock, silbern nimbiert, in der Rechten ein silbernes lateinisches Kreuz.

Entwicklung des Wappens

1904 zeigte das Wappen als Teil des Entwurfs von Hugo Ströhl für ein Wiener Gesamtwappen quadriert. Das Wappenbild des Laurenzergrundes fehlte. Die Heilige Margareta von Antiochia im Herzschild linksgewendet, stehend mit blauem Gewand und rotem wehendem Mantel, golden nimbiert, in der Rechten ein goldenes Kreuz, in der Linken einen grünen Palmenzweig. Der Drache war gänzlich grün und spie kein Feuer[1]. In demselben Jahr wurde das von Ströhl entworfene Wappen in seiner heutigen Gestalt publiziert[2]. Sein Entwurf diente demjenigen von Mai 1987 im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs erstellten und 1992 umgesetzten Wappen als Vorlage. Dieses zeigt im ersten Feld den Heiligen Nikolaus mit einem geschlossenen, braunen Buch in der Linken, darauf drei goldene Kugeln. In der aktuellen Fassung von 2015 ging man hier auf den Entwurf Ströhls zurück.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910
  • Hugo Gerard Ströhl: Wappen und Siegelbilder von Wien. o.O. o.J.
  • Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904

Links

Bezirkswappen Margareten auf wien.at

Einzelnachweise

  1. Hugo Gerard Ströhl: Städtwappen von Österreich-Ungarn Wappenbuch. 2. Auflage. Wien: Anton Schroll & Co. 1904, Tafel 2
  2. Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. 1; Wiederabdruck in: ders. [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, Tafel 1b