Grünangergasse: Unterschied zwischen den Versionen

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Grünangergasse (1), benannt nach einer sich hier bis ins 12. Jahrhundert erstreckenden Gemeinschaftswiese ("Anger") der Wiener Bürgerschaft. Die Bezeichnung "Auf dem Anger" findet sich ab dem 14. Jahrhundert (grundbücherlich 1314 und noch 1547), "[[Am grünen Anger]]" im 17./18. Jahrhundert. Auch nach der babenbergischen Stadterweiterung (Ende 12. Jahrhundert) erhielten sich hier lange Zeit Weide- und Grünflächen, die Verbauung setzte relativ spät ein. Seit 1786 Grünangergasse. Eine zwischen Nummer 8 und 10 bestehende Sackgasse (seit 1786 so benannt) wurde ab 1975 verbaut.
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Grünangergasse ([[1]]), benannt nach einer sich hier bis ins 12. Jahrhundert erstreckenden Gemeinschaftswiese ("[[Anger]]") der [[Wiener Bürgerschaft]]. Die Bezeichnung "Auf dem Anger" findet sich ab dem 14. Jahrhundert ([[Grundbuchswesen|grundbücherlich]] 1314 und noch 1547), "[[Am grünen Anger]]" im 17./18. Jahrhundert. Auch nach der [[Babenberger|babenbergischen]] [[Stadterweiterung]] (Ende 12. Jahrhundert) erhielten sich hier lange Zeit Weide- und [[Grünflächen]], die Verbauung setzte relativ spät ein. Seit 1786 Grünangergasse. Eine zwischen Nummer 8 und 10 bestehende Sackgasse (seit 1786 so benannt) wurde ab 1975 verbaut.
  
 
==Gebäude==
 
==Gebäude==
* Nummer 1 ([[Kumpfgasse]] 2, Schulerstraße 16): [[Neuberger Hof]].
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* Nummer 1 ([[Kumpfgasse]] 2, [[Schulerstraße]] 16): [[Neuberger Hof]].
 
* Nummer 4 ([[Domgasse]] 10): [[Fürstenbergpalais (1, Grünangergasse)|Fürstenbergpalais]].  
 
* Nummer 4 ([[Domgasse]] 10): [[Fürstenbergpalais (1, Grünangergasse)|Fürstenbergpalais]].  
* Nummer 8 (Sackgasse 3): Brotbäckerhaus "[[Zum grünen Anger]]" (erbaut 1705).
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* Nummer 8 (Sackgasse 3): [[Brotbäckerhaus]] "[[Zum grünen Anger]]" (erbaut 1705).
* Nummer 9 ([[Singerstraße]] 17-19, Kumpfgasse 10): [[Rottalpalais]]; auf einem Teil des Areals stand das [[Billiottesches Stiftungshaus|Billiottesche Stiftungshaus]].
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* Nummer 9 ([[Singerstraße]] 17-19, [[Kumpfgasse]] 10): [[Rottalpalais]]; auf einem Teil des Areals stand das [[Billiottesches Stiftungshaus|Billiottesche Stiftungshaus]].
* Nummer 10: [[Zum grünen Anker]] (erbaut 1784). Hier wohnte die Mozartschülerin Maria Magdalena Hofdemel (geborene Pokorny), deren Gatte Franz Kanzl an der obersten Hofstelle saß und Logenbruder [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts]] war. 1809 starb hier [[Franz Grillparzer]]s Vater Wenzel; Grillparzer verbrachte in diesem Haus seine Jugendjahre (1810-1812; Gedenktafel am Haus Nummer 12!). Angeblich wohnte 1822 auch [[Carl Maria von Weber]] hier. 1823 wird der bürgerliche Geigen- und Lautenmacher Bernhard Stoß als Mieter erwähnt. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich im Haus die gleichnamige Gaststätte, die prominente Besucher aufzuweisen hatte (1826 Schubert, später Brahms, Furtwängler und andere).
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* Nummer 10: [[Zum grünen Anker]] (erbaut 1784). Hier wohnte die Mozartschülerin [[Maria Magdalena Hofdemel]] (geborene Pokorny), deren Gatte Franz Kanzl an der obersten Hofstelle saß und Logenbruder [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozarts]] war. 1809 starb hier [[Franz Grillparzer]]s Vater [[Wenzel Ernest Grillparzer|Wenzel]]; Grillparzer verbrachte in diesem Haus seine Jugendjahre (1810-1812; [[Gedenktafeln|Gedenktafel]] am Haus Nummer 12!). Angeblich wohnte 1822 auch [[Carl Maria von Weber]] hier. 1823 wird der bürgerliche Geigen- und Lautenmacher Bernhard Stoß als Mieter erwähnt. Seit dem 18. Jahrhundert befand sich im Haus die gleichnamige Gaststätte, die prominente Besucher aufzuweisen hatte (1826 [[Franz Schubert|Schubert]], später [[Johannes Brahms|Brahms]], [[Wilhelm Furtwängler|Furtwängler]] und andere).
  
 
Der Garten des [[Nikolaikloster]]s (Klosterkirche "Zum heiligen Nikolaus") reichte bis in die Grünangergasse.
 
Der Garten des [[Nikolaikloster]]s (Klosterkirche "Zum heiligen Nikolaus") reichte bis in die Grünangergasse.

Version vom 9. Juni 2016, 17:57 Uhr

Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum von
Datum bis
Name seit 1786
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung Am grünen Anger
Benannt nach Anger
Bezirk 1
Prominente Bewohner Bernhard Stoß, Carl Maria Weber, Maria Magdalena Hofdemel, Franz Hofdemel, Wenzel Grillparzer, Franz Grillparzer
Besondere Bauwerke Zum grünen Anker, Billiottesches Stiftungshaus, Neuberger Hof, Rottalpalais, Fürstenbergpalais, Zum grünen Anger
PageID 28610
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 9.06.2016 durch WIEN1.lanm08jan
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48° 12' 26.84" N, 16° 22' 31.34" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Grünangergasse (1), benannt nach einer sich hier bis ins 12. Jahrhundert erstreckenden Gemeinschaftswiese ("Anger") der Wiener Bürgerschaft. Die Bezeichnung "Auf dem Anger" findet sich ab dem 14. Jahrhundert (grundbücherlich 1314 und noch 1547), "Am grünen Anger" im 17./18. Jahrhundert. Auch nach der babenbergischen Stadterweiterung (Ende 12. Jahrhundert) erhielten sich hier lange Zeit Weide- und Grünflächen, die Verbauung setzte relativ spät ein. Seit 1786 Grünangergasse. Eine zwischen Nummer 8 und 10 bestehende Sackgasse (seit 1786 so benannt) wurde ab 1975 verbaut.

Gebäude

Der Garten des Nikolaiklosters (Klosterkirche "Zum heiligen Nikolaus") reichte bis in die Grünangergasse.

Literatur

  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 59 f.
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 74 f.
  • Hans Pemmer: Die Grünangergasse und ihre Bewohner. In: Wiener Zeitung 11.03.1951, 06.06.1951, 14.06.1951
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (WStLA). 1. Teil: Innere Stadt - Kärntner Viertel, S. 3