Brotbäckerhaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1346
Datum bis
Andere Bezeichnung Kipfelhaus, Bäckerhaus, Zum grünen Anger
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Bäckergewerbe
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner Hans Fischer
PageID 8690
GND
WikidataID
Objektbezug Mittelalter, Frühe Neuzeit, Bäcker
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 27.03.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Grünangergasse 8

Frühere Adressierung
  • Nr.: 841 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 877 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 891 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 26.76" N, 16° 22' 30.88" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Brotbäckerhaus (auch Kipfelhaus, Bäckerhaus oder Zum grünen Anger; 1., Grünangergasse 8; vormals auch Sackgasse 3; Konskriptionsnummer 841).

Ab 1458 wurde hier bis in die jüngste Zeit das Bäckergewerbe ausgeübt. Den Eigentümern des Hauses beziehungsweise den darin tätigen Gewerbetreibenden wurden von den Regenten zu verschiedenen Zeiten mannigfaltige Privilegien erteilt, zum Beispiel von den Kaisern Leopold I. (27. September 1697), Joseph I. (9. November 1705) und Karl VI. (1711 und 1713) sowie seiner Tochter Maria Theresia (6. Februar 1745).

Hier war auch der Bäckermeister Wimmer (genannt "der Begg") zu Hause, der durch seine originellen Aussprüche in ganz Wien bekannt war. Angeblich soll in diesem Gebäude das Wiener Kipfel erfunden worden sein, was jedoch sehr unwahrscheinlich (siehe auch Zum grünen Anger). Außerdem soll der hervorragende Ruf des Wiener Gebäcks auf Katharina Albrecht zurückgehen, die das Haus 1584 von ihrem Gatten geerbt hatte.

Das ursprüngliche Haus stand an der Stelle eines Teils des ehemaligen Kräutergartens zu St. Nikolai (genannt "im Winkel"). 1705 wurde das heutige Gebäude für Hans Fischer erbaut. Über der geschwungenen Bekrönung des Portals befindet sich ein Bäcker-Hauszeichen (Relief mit alten Gebäckformen). Fischer stellte mürbe Kipfel her, ein im 18. Jahrhundert noch seltenes Luxusgebäck.

Siehe auch Zum grünen Anger.

Gewerbe und Firmen innerhalb des Hauses im Laufe der Jahre

Literatur

  • Renate Wagner-Rieger: Das Wiener Bürgerhaus des Barock und Klassizismus. Wien: Hollinek 1957 (Österreichische Heimat, 20), S. 55
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 467
  • Emmerich Siegris: Alte Wiener Hauszeichen und Ladenschilder. Wien: Burgverlag 1924, S. 52
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 322
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 4, 3. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 628-631