Feuerhalle Simmering: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 1: Zeile 1:
{{Sonstiges
+
{{Bauwerk
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
|Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
 
}}
 
}}

Version vom 11. September 2018, 13:58 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 18813
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 11.09.2018 durch WIEN1.lanm08mic
  • 11., Simmeringer Hauptstraße 337

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!

Die Karte wird geladen …

48° 9' 29.98" N, 16° 26' 28.86" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Krematorium (mit Urnenhain; 11., Simmeringer Hauptstraße 337, gegenüber dem zweiten Tor des Zentralfriedhofs), 1922 (erster Spatenstich am 2. Mai 1922, Eröffnung durch Bürgermeister Jakob Reumann am 17. Dezember 1922) nach Plänen von Clemens Holzmeister im südwestlichen Teil des Areals des Neugebäudes errichtetes „Feuerheiligtum" (noch innerhalb der Mauern gelegen).

Der moderne, orientalisch anmutende Bau gehört zu den eigenartigsten Schöpfungen der Wiener Architektur der 1920er Jahre. An die Arkadenvorhalle schließt sich die eigentliche Feuerhalle an. Bundesminister Dr. Richard Schmitz hatte Reumann am 16. Dezember 1922 davon in Kenntnis gesetzt, dass er die Feuerbestattung in Österreich verbiete. Reumann erklärte dazu in seiner Eröffnungsansprache, er hoffe, „dass die Willensmeinung der Bevölkerung dahin gehen wird, dass die Feuerbestattung zulässig ist". Der von der Bundesregierung angerufene Verfassungsgerichtshof ließ die Feuerbestattung zu.

In der Abteilung I hat sich ein Eichenhain erhalten, der bereits 1649 erwähnt wird (Naturdenkmal). Im Zentrum des Arkadenhofs bewahrt ein kubischer Steinblock die Urne von Bürgermeister Reumann. In einer Ehrennische wurden 1950 die Urnen dreier bedeutender Kommunalpolitiker des „Roten Wien", Hugo Breitner, Robert Danneberg und Julius Tandler, beigesetzt (für Danneberg, der im Konzentrationslager umkam, symbolhaft eine leere Urne). Im Urnenhain sind u. a. der Sänger Alfred Piccaver, der Schauspieler Max Pallenberg, der Komponist Alfred Willner, der Röntgenologe Guido Holzknecht, der Schriftsteller Hugo Bettauer, der Theaterdirektor Ben Tiber, die Journalisten Friedrich Austerlitz, Oscar Pollak und Anton Weber, der Sozialpolitiker Ferdinand Hanusch, die Politiker Franz Domes, Matthias Eldersch, Wilhelm Ellenbogen, Franz Honner und Anton Weber sowie der Februarkämpfer Karl Münichreiter bestattet.

Literatur

  • Hans Havelka: Zentralfriedhof. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1989, S. 133 ff.
  • Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 152 f.
  • Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Ein Führer. Band 3/1: Wien. 1.-12. Bezirk. Salzburg: Residenz-Verlag 1990, S. 294 f.