Franz Honner

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Daten zur Person
Personenname Honner, Franz
Abweichende Namensform Neudel, Rudolf
Titel
Geschlecht männlich
PageID 2714
GND 140820051
Wikidata Q1447307
Geburtsdatum 4. September 1893
Geburtsort Heinrichsöd, Böhmen
Sterbedatum 10. Februar 1964
Sterbeort Wien
Beruf Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 1.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum 18. Februar 1964
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Links Umfassungsmaier, Nummer 132
  • 3., Boerhaavegasse 8 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Staatssekretär für Inneres (27.04.1945 bis 20.12.1945)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (19.12.1945 bis 09.06.1959)

Franz Honner (Pseudonym Rudolf Neudel), * 4. September 1893 Heinrichsöd, Böhmen, † 10. Februar 1964 Wien 3, Boerhaavegasse 8 (Krankenhaus Rudolfstiftung; Zentralfriedhof, Urnenhain, links Umfassungsmauer, Nummer 132), Politiker, Gattin Grete Kalteis.

Wurde 1911 Mitglied der SDAP, leistete 1914-1918 Kriegsdienst und hatte Kontakt mit kriegsgegnerischen und internationalistischen Gruppen. Arbeitete nach Kriegsende in Grünbach, Niederösterreich, wo er 1920 der KPÖ beitrat (1921 Betriebsrat im Steinkohlebergwerk, zeitweise Gemeinderat, 1923 Bezirksobmann der KPÖ Neunkirchen und Herausgeber der Betriebszellenzeitung „Der rote Kumpel"). 1924 schloß er sich im Zuge der kommunistischen Fraktionskämpfe Johann Koplenig an, kam 1925 als Funktionär nach Wien, wurde 1927 ins Zentralkomitee gewählt und wurde für die Gewerkschaftsarbeit verantwortlich. Als er 1935 mit Friedl Fürnberg Verhandlungen mit den Revolutionären Sozialisten führte, wurde er verhaftet und 1936 zu vier Monaten Kerker verurteilt. 1936 floh er aus Wöllersdorf über Prag nach Moskau, hielt sich 1937 in Spanien auf, war 1939 in Paris, begab sich im Herbst 1939 über die Schweiz nach Jugoslawien und im Mai 1940 über Bulgarien nach Moskau, wo er in der Komintern arbeitete und (nach deren Auflösung) 1943 Leiter der Österreichischen Sektion der Komintern-Schule Kusnarenkovo wurde und auch in der Kriegsgefangenenschulung eingesetzt war. Nach der Moskauer Deklaration (1943) verhandelte er mit der jugoslawischen Volksbefreiungsarmee und 1944 deren ständige Militärmission in Moskau. Ab August 1944 bildete er (nach Fallschirmabsprung über Slowenien) die Kampfgruppe Avantgarde beziehungsweise Österreichischen Bataillons im Verband der jugoslawischen Armee aus. Im April 1945 kam Honner nach Wien, war von Mai bis November 1945 Staatssekretär für Inneres, 1945-1959 Mitglied des Nationalrats und 1946-1964 Mitglied des Zentralkomitees und des Politbüros der KPÖ; er befasste sich vorwiegend mit Gewerkschaftsfragen (Fraktion Gewerkschaftliche Einheit im ÖGB).

Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Werner Röder [Hg.]: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. International biographical dictionary of Central European émigrés 1933 – 1945. München: Saur 1980
  • Ritschel: Stichwort Österreich. 1978/1979