Ben Tieber

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Daten zur Person
Personenname Tieber, Ben
Abweichende Namensform Tieber, Bernhard
Titel
Geschlecht männlich
PageID 24437
GND 1025864646
Wikidata Q824753
Geburtsdatum 18. Februar 1867
Geburtsort Pressburg 4076329-8
Sterbedatum 29. Mai 1925
Sterbeort 4066009-6
Beruf Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Urnenhain; Nische an der rechten Umfassungsmauer
  • 6., Gumpendorfer Straße 63 (Sterbeadresse)
  • 14., Hüttelbergstraße 26 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Ben Tieber, * 18. Februar 1867 Pressburg, † 29. Mai 1925 Wien, Theaterdirektor.

Biografie

Einem Artikel im "Wiener Montagsjournal" vom Jänner 1904 ist zu entnehmen, dass Ben Tieber eine Zeit lang in New York lebte und die "Tochter eines österreichischen Emigranten" heiratete, ehe er anlässlich der Weltausstellung nach Chicago ging. Dort auf nicht bekannte Weise reich geworden, ging er zurück nach New York, wo er eine Gastwirtschaft gründete, aber auch aufgrund einer nicht bezahlten Juwelierrechnung in Schwierigkeiten mit dem Gesetz geriet und wohl aus diesen Gründen nach Wien zurückkehrte. Hier gründete er erneut eine Firma, mit der er nicht reüssieren konnte und zog nun nach Johannisburg. Dort gründete er Informationen des Blattes zufolge erneut eine Gastwirtschaft, ging dann jedoch nach London und kehrte schließlich nach neuerlichen beruflichen Streitigkeiten wieder nach Wien zurück.

1899 scheint Ben Tieber als kaufmännischer Geschäftsleiter, Pächter sowie verantwortlicher Direktor des Etablissements "Wiener Colosseum" ((9., Nußdorfer Straße 4) auf, wo er Singspielhallenproduktionen organisierte. Noch im selben Jahr wurde Tiebers bis 1903 gültiger Vertrag überraschend zugunsten seines Nachfolgers Carl Blasel gekündigt und Tieber, gegen den es keinerlei Vorwürfe gab, mit einer großen Abfindung entschädigt, die er 1904 beim Apollotheater einbrachte, welches als Varietétheater geführt wurde.

Nach der 1910 in der Rotunde gezeigten Jagdausstellung wurde ein Lunapark eröffnet, der von der Lunapark Limited Company errichtet wurde (die Gesellschaft hatte auch die Scenic Railway im Kaisergarten erbaut); als der Leiter, Fred King, unter Hinterlassung beträchtlicher Schulden aus Wien verschwand und die Weiterführung des Betriebs infrage gestellt war, übernahm Tiber die Generaldirektion des Lunaparks, bis die Gesellschaft 1916 mit schweren Vorwürfen konfrontiert wurde und bekannt wurde, dass sie gar nicht existierte.

Tieber geriet auch in Konflikt mit dem Hellseher und Hypnotiseur Hanussen, dessen Gage er nicht bezahlte, sodass der Künstler seine Auftritte im Apollotheater absagte.

Am 17. August 1911 erwarb Ben Tieber Otto Wagners erste Villa in der Hüttelbergstraße 26, die er bis zu seinem Tod 1925 bewohnte. Ben Tieber starb im Alter von 59 Jahren an einem Nierenleiden und hinterließ eine Gattin und zwei minderjährige Kinder.

Quellen


Literatur

  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 188
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 197
  • Penzinger Museumsblätter. Wien: Museumsverein Penzing 1962- lfd. Band 1/1963, S. 49, S. 2
  • Austria-Forum: Wiener Colosseum [Stand: 28.10.2021]