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Version vom 1. März 2021, 08:04 Uhr
Äußeres Burgtor (1., im Areal der Hofburg, zwischen Heldenplatz, und Burgring). Die Sprengung der Befestigungsanlagen (Burgbastei mit dem (alten) äußeren Burgtor) vor der Hofburg durch die abziehenden Franzosen 1809 machte eine Neugestaltung des Areals notwendig. Im Zuge der Neugestaltung wurden Heldenplatz, Volks- und Burggarten angelegt, die von der Hornwerkskurtine und Äußerem Burgtor eingefasst wurden. Das von Triumphbögen inspirierte Tor wurde zur Erinnerung an die siegreiche Völkerschlacht bei Leipzig (1813)errichtet. Der Bau wurde 1821 von Luigi Cagnola begonnen (Grundsteinlegung 22. September 1821 in Anwesenheit von Kaiser Franz I.), 1824 von Pietro Nobile vollendet. Die Eröffnung erfolgte am 18. Oktober 1824, dem Jahrestag der Schlacht.
Die Toranlage mit ihren fünf Rundbogentoren und anschließenden Flügelbauten ist von dorischem Gebälk und Triglyphen bekrönt. Ringstraßenseitig wurde über den Tordurchfahrten die Aufschrift FRANCISCUS.IMPERATOR.AUSTRIAE.MDCCCXXIV. angebracht, burgseitig der Wahlspruch Franz' I.: IUSTITIA.REGNORUM.FUNDAMENTUM. Das Burgtor trägt reichen heraldischen Schmuck. Im Ersten Weltkrieg wurden zum Gedenken an die gefallenen Soldaten 38 Lorbeerkränze aus rotgold glänzender Kupferlegierung an der äußeren und 45 an der inneren Seite der Attika über dem Hauptgesims des Burgtores angebracht, dazu die Inschrift
LAURUM. MILITIBUS. LAURO. DIGNIS. MDCCCCXVI. (Lorbeer den des Lorbeers würdigen Soldaten).
Die Burgseite besitzt eine Säulenfront (Nachahmung der Propyläen in Athen).
1933/1934 erfolgte durch Rudolf Wondracek unter Beibehaltung der historischen Bausubstanz die Umgestaltung zu Ehren der Gefallenen des Ersten Weltkriegs (siehe Österreichisches Heldendenkmal).
Literatur
- Peter Nobile: Das neue Burgtor. 1823
- Theophil Hansen: Das Burgtor in Wien. 1881
- Gedenkinschrift anläßlich der Weihe des österreichischen Heldendenkmales am 9. September 1934. 1934
- Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, S. 86 f. (Krypta)
- Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. 11 Bände. Wiesbaden: Steiner 1969-1981. Band 4, S. 531 ff.
- Hanns Jäger-Sunstenau: Lorbeer am Äußeren Burgtor. In: Wiener Geschichtsblätter 42 (1987), S. 30 ff.
- Felix Czeike: Wien. Kunst und Kultur-Lexikon. Stadtführer und Handbuch. München: Süddeutscher Verlag 1976, S. 78
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 115