Josefsplatz

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Josefsplatz (1950)
Daten zum Objekt
Art des Objekts Verkehrsfläche
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1786
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Name seit 1786
Andere BezeichnungAndere Bezeichnung für diesen Eintrag
Frühere Bezeichnung Bibliotheksplatz (1)
Benannt nach Joseph II.
Bezirk 1
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke Augustinertrakt, Redoutensäle, Pallavicinipalais, Pallfypalais, Prunksaal (Hofburg)
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  20891
GNDGemeindsame Normdatei
WikidataIDID von Wikidata
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki  Hofburg
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 4.12.2021 durch WIEN1.lanm08swa
BildnameName des Bildes Josefsplatz.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Josefsplatz (1950)
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48° 12' 22.25" N, 16° 22' 1.50" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Josefsplatz (1.), 1786 benannt nach Joseph II. (Kaiser-Joseph-Denkmal; enthüllt 1807, von Franz Anton Zauner); vorher Bibliotheksplatz (1) (nach der dort situierten Hofbibliothek); 1862 Einbeziehung der Fläche des den Josefsplatz begrenzenden Augustinerstraße.

Teil des Lustgartens und Roßtummelplatz

Ursprünglich befanden sich hier ein Teil des Augustinerfreithofs und bis um 1360 eine Häuserzeile entlang der Hochstraße (erste Bezeichnung des Straßenzugs von Schottentor zum Kärntnertor), die nach 1326 teilweise im Augustinerkloster aufging. Friedrich III. erwarb 1459/1460 zwei Häuser und einen Großteil des Friedhofs. Daher konnte dieses Areal Teil des ab 1480 angelegten Lustgartens der Hofburg werden, der wohl von Anfang an mehrere Teile umfasste. Ab 1534 ließ Ferdinand I. in diesem Gartenbereich einen Irrgarten anlegen, der ab 1551 dem Neuen Lustgarten wich. Am ältesten Plan, der nähere Informationen zum Lustgarten bietet, dem Stadtplan von Bonifaz Wolmuet aus dem Jahr 1547, ist der Irrgarten wohl durch eine Mauer vom restlichen Lustgarten abgetrennt. Mit dem Bau der benachbarten Stallburg 1563 bis 1565 wurde ein Auslaufplatz für die dort untergebrachten Pferde benötigt. Daher wurde um 1565 der Neue Lustgarten zum Roßtummelplatz. Das Areal wurde durch mehrere Bauten eingefasst: Der (ältere) Augustinergang (errichtet 1550 bis 1554), der Festsaalbau (errichtet 1629 bis 1631) und das um 1640 begonnene Reitschulgebäude, an dessen Stelle wahrscheinlich schon vorher eine gedeckte Reithalle errichtet worden war. Zwar ist erst 1592 erstmals eine solche erwähnt, aber es ist davon auszugehen, dass diese bereits mit der Umwandlung des Gartenteils zum Roßtummelplatz errichtet worden ist. 1640 ist eine gedeckte Reithalle jedenfalls in einem Plan belegt. 1659 errichtete man hier ein hölzernes Theatergebäude für Commedia dell'arte-Aufführungen, das jedoch drei Jahre später wieder abgerissen wurde. Leopold I. ließ ab 1680 dort ein gemeinsames Gebäude für die Hofbibliothek und eine gedeckte kaiserliche Reitschule bauen. Durch die Zweite Türkenbelagerung (1683) kam der Bau zum Erliegen. Seine Mauern wurden in der 1726 vollendeten Hofbibliothek integriert.

Anlage des Platzes ab 1770

Ab 1770 erhielt der Platz vor der Bibliothek seine heutige Form. Der Augustinergang, der durch den Bau eines neuen Ganges hinter der Bibliothek obsolet geworden war, wurde abgebrochen, der Augustinertrakt ausgebaut und mit dessen Fassade sowie jene der Redoutensäle der Bibliotheksfassade angeglichen. Das unterstrich in repräsentativer Form eine Öffnung von Teilen der Burg. Der Zugang zu einigen Einrichtungen erfolgte über den neuen Platz, nämlich zur Hofbibliothek, den Sammlungen im Augustinergangtrakt und den Redoutensälen. 1786 wurde er zu Ehren Kaiser Josephs II. benannt (ursprüngliche Schreibweise Josephsplatz), dessen Reiterstandbild 1807 enthüllt wurde . Seit Juli 1993 gilt auf dem Josefsplatz in Reaktion auf die schwierige Bekämpfung des Brands der Redoutensäle am 27. November 1992 ein Parkverbot.

1., Josefsplatz, um 1880
1., Josefsplatz, um 1940
1., Josefsplatz, um 1940

Gebäude

Pfarrzugehörigkeit bis 1938

Bis 1938 lag die Standesführung in Österreich in den Händen der konfessionellen Behörden. Die Geburts-, Ehe-, und Sterbematriken von katholischen Bewohnerinnen und Bewohnern wurden von der zuständigen Pfarre geführt.

Quellen

Literatur

  • Renate Leggatt-Hofer [bis 2015 Holzschuh-Hofer] / Reinhold Sahl [Hg.]: Die Wiener Hofburg. Sechs Jahrhunderte Machtzentrum in Europa, Wien: Brandstätter Verlag 2018
  • Maria Welzig [Hg.]: Die Wiener Hofburg seit 1918. Von der Residenz zum Museumsquartier. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2018 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 5)
  • Hellmut Lorenz / Anna Mader-Kratky [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1705–1835. Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2016 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 3)
  • Herbert Karner [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1521–1705. Baugeschichte, Funktion und Etablierung als Kaiserresidenz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2014 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 2)
  • Werner Telesko [Hg.]: Die Wiener Hofburg 1835-1918. Der Ausbau der Residenz vom Vormärz bis zum Ende des "Kaiserforums". Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2012 (Veröffentlichungen zur Bau- und Funktionsgeschichte der Wiener Hofburg, 4)
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 97 ff.
  • Felix Czeike: I. Innere Stadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 1), S. 83 f.
  • Rudolf Geyer: Handbuch der Wiener Matriken. Ein Hilfswerk für Matrikenführer und Familienforscher. Wien: Verlag des Österreichischen Instituts für Genealogie, Familienrecht und Wappenkunde, 1929
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 462
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 6, 2. Teil. Wien ²1957 (Manuskript im WStLA), S. 311 f.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 623 ff.
  • Karl Lind: Beiträge zur Topographie des Josefsplatzes in Wien. In: Berichte und Mitteilungen des Altertums-Vereines zu Wien 30 (1894), S. 130 ff.
  • Robert Mucnjak: Führer durch Alt-Wien. Innere Stadt. Wien: Der Museumsverein Innere Stadt 1980 (Schriftenreihe des Bezirksmuseums, 3), S. 56 f.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Johann Pezzl: Beschreibung von Wien. 1820, S. 18 ff.
  • Eduard F. Sekler: Der Josefsplatz in Wien - eine stadtmorphologische Studie. In: Der Aufbau. Fachschrift der Stadtbaudirektion Wien 16 (1961), S. 353 ff.